Rheinland-Pfalz

Ortsgemeinde Oberlauch

In Rot auf grünem Dreiberg silberne Palisaden und mittig Zinnenwohnturm mit zwei Fenstern und Einstiegstor (2:1) im Mittelgeschoss.

Bereits im 9. Jahrhundert (893) wird im Güterverzeichnis der Abtei Prüm ein einzelner Ort unter der Bezeichnung Luhc, Loch oder Luch genannt (1.). Die ununterbrochene Zugehörigkeit zur Abtei begründen die Wappenfarben Rot und Silber.
Es sollen sich hier schon in vorgeschichtlicher Zeit mehrere Höhenstrassen getroffen haben (2.).Am Ostrand des Ortes findet sich ein eindrucksvoller Rundhügel von 30 m Dm. und einer Höhe von noch fast 2 m. Von archäologischer Seite gesehen sind es die Reste einer Motte. Hierzu gibt es von 1849 bis 1993 mehrere Erwähnungen und Bearbeitungen in der Literatur (3.). Diese Turmhügel-Burgen hatten einen Wohn- und Wehrturm in Fachwerk-, Holz- oder Steinbauweise. Sie dienten der Grenz- und Strassensicherung. Ein solches Bauwerk ist urkundlich belegt. Mitte des 19. Jh. wurde der Hügel, damals noch 5 m hoch, teilweise abgetragen, wobei sich große Sandsteinplatten fanden. In Deutschland erhielt man erst 1949/51, durch die Ausgrabung der Motte "Husterknop" bei Frimmersdorf/Grevenbroich, Klarheit über Existenz und Gestalt der Turmhügel (4).
In der Eifel sind nur sehr wenige derartige Bodendenkmäler bekannt. Wegen der historischen Bedeutung wurde als einzige Wappenfigur eine Motte gewählt.
Eine Motte liegt auf einem Hügel der von Graben und Wall umgeben ist, was durch den grünen Dreiberg angezeigt werden soll. Der Zugang in den 1.Stock erfolgte über eine Außentreppenanlage oder einziehbare Leiter. In der Regel waren derartige Bauwerke und Burganlagen größerer Art noch nicht oder nicht allein mit Mauern, sondern oft bis in das späte Mittelalter mit Palisaden bewehrt, die nach Jahrhunderten wegen Verrottung des Holzkörpers nicht mehr so gut nachweisbar sind wie Mauerwerk (5.).

Literatur zur Begründung:
1. Beyer, Mrh. Ukb. I, Nr. 135 Prümer Güterverzeichnis
2. Frentzen, Hans: Landkreis Prüm, Handbuch für Verwaltung, Wirtschaft und Kultur; Speyer 1959
3. Wigg, Angelika: Die Grabhügel des 2. und 3. Jahrhunderts n. Chr. an Mittelrhein, Mosel und Saar; Trier 1993
4. Krahe, Friedrich-Wilhelm: Burgen und Wohntürme des deutschen Mittelalters; Thorbecke, Stuttgart 2002
5. Piper, Otto: Burgenkunde; Nachdruck der 3. Auflage von 1912; Weidlich/Flechsig Würzburg/Bilbao 2002

Quelle: Begründung zum Entwurf des Wappens von Oberlauch. Autoren: Dr. Christian Credner, Lambertsberg und Ortsbürgermeister Richard Meyer, Oberlauch.

Genehmigt am 15. Mai 2008 von der Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm.