Rheinland-Pfalz

Ortsgemeinde Schönberg

Über den goldenen Bogenschildfuß, darin ein schwarzer Menhir, in Rot zwei goldene schrägliegende und mit den Spitzen einander zugewendete Eichenblätter, dazwischen ein goldener aufrechter Krummstab.

In Gold ein schwarzer Menhir:
Die ältesten Zeugnisse menschlicher Besiedlung in der Gemarkung Schönberg sind zwei Menhire. Das aus dem Keltischen stammende Wort Menhir bedeutet "Langer Stein". Als Flurname lebt die Bedeutung des Wortes Menhir weiter, noch heute sagt man "beim langen Stein". Diese Denkmäler aus der Jungsteinzeit (um 3000 v. Chr.) sind für Schönberg von solcher Bedeutung, dass sie als Symbol in das Gemeindewappen aufgenommen werden sollen.
Das Gold im Schildfuß, Symbol für die Sonne, betont die Bedeutung der Menhire für die Menschen in der Jungsteinzeit. Menhire dienten in der Jungsteinzeit als Hilfsmittel zur Beobachtung von Sonne und Mond, und damit konnte der Beginn der Jahreszeiten erkannt werden. Sonne und Jahreszeiten bedingen den Zyklus von Aussat und Ernte. Aussat und Ernte wurde in der Jungsteinzeit neue Grundlage für die lebenswichtige Nahrung, Grundlage für Ackerbau und Landwirtschaft. Dieser ursächliche Zusammenhang, die Sonne als Spenderin des Lebens, der erlebte und erkannte Rhythmus der Jahreszeiten, der Aussat und Ernte bedingt, kommt in den Ritualen der religiösen Feste und Opfer zum Ausdruck. Daraus ergibt sich die Bedeutung der Menhire auch als Kultstätte, als Ort der Verehrung der Ahnen und der Gottheit.
In den Farben der Symbole kommt die Bedeutung der Landwirtschaft und Natur für die Bewohner Schönbergs früher und heute zum Ausdruck, denn die Arbeit in Feld und Natur ist auch heute wesentliches Element. Das Gold im Schildfuß symbolisiert die Sonne. Die Sonne wiederum als Grundlage des Lebens, bedingt Ernte und Missernte, Erfolg und Misserfolg bäuerlicher Arbeit. Schwarz, als Symbolfarbe des Menhir, ist die Farbe der Erde und symbolisiert die Fruchtbarkeit des Bodens. Das Symbol der Fruchtbarkeit wird noch durch den Standort eines der beiden Menhire verdeutlicht; ganz in der Nähe befindet sich eine Quelle - der Kalenborn.

Zwei Eichenblätter:
Das Symbol soll auf die Lage des Dorfes hinweisen. Schönberg liegt auf einem Bergzug, der zum Dhrontal und zu zwei Seitentälern hin abfällt. Ausgedehnte Eichenwälder mit knorrigen alten Bäumen stehen auf den steilen Berghängen. Bis zum Ende des letzten Jahrhunderts waren es ausschließlich Eichenwälder. Die zwei zueinanderhin geneigten Eichenblätter deuten darauf hin, dass das Dorf früher ganz, heute noch teilweise, von Eichenwäldern umgeben ist. Alte Flurnamen "bei den Eichenbäumen" oder "Kosberch (Gosberch)" sind ein direkter Hinweis. Wahrscheinlich gab die Lage dem Dorf auch den Namen, was ebenfalls durch dieses Symbol ausgedrückt werden soll.
Der gesprochene und somit lebende Dorfname "Schemerich" kann gedeutet werden: Dorf auf dem Eichenberg. Geschrieben wird der Dorfname zwar Schönberg, aber alle Einheimischen des Dorfes und in allen Dörfern der Umgebung wird das Dorf nur "Schemerich" genannt. Das heißt also in der mündlichen Tradition lebt die alte Bedeutung "Dorf auf dem Eichenberg" weiter.
Der Ursprung des Wortes "Schemerich" geht auf das galloromanisches Wort "Cassanus-Eiche" zurück. Im Moselromanischen sowie im benachbarten französischen wird daraus chem oder chèn. Die Endung -rich deutet auf den Bergnamen hin, Eichenberg. -rich kann auch von der Endung -acum hergeleitet werden. Aus dem Wort "Chemriacum" wurde dann chemrich. Diese Wortbildung vollzog sich in keltisch-römischer Zeit.

Abtsstab in Gold:
In den schriftlichen Urkunden des 11., des 12. und des 13. Jahrhunderts ist Schönberg Besitz des Klosters Maximin bei Trier. Diese Zugehörigkeit zum Kloster Maximin besteht bis zur Auflösung des Klosters 1804 durch Napoleon. Das Kloster Maximin selbst soll auf eine Schenkung des Kaisers Konstantin im 4. Jahrhundert zurückgehen. Dem Kloster wurden viele Güter und Ländereien geschenkt.. Dazu gehörte das Gebiet zwischen der Ruwer bis zum Idarwald. In diesem Gebiet lagen die Orte Detzem, Riol, Fell, Büdlich, Schönberg, Thalfang u.a. .Diese viele Jahrhunderte dauernde Zugehörigkeit von Schönberg zum Kloster Maximin soll auch im Wappen der Gemeinde zum ausdruck kommen. Als Symbol wurde der Abtsstab gewählt.