Rheinland-Pfalz

Ortsgemeinde Fehl-Ritzhausen

Geteilt von Gold und Blau durch einen von Blau und Silber geteilten Wellenbalken, oben ein schwarzer Glockenturm, begleitet von zwei schwarzen Glocken, unten ein sechzehnschaufliges, silbernes Mühlrad mit zwei gekreuzten, parallelen Doppelspeichen.

Die obere und untere Wappenhälfte deuten auf die ehemals getrennten Dörfer „Velle“ erstmals um 1300 und „Roitzhusen“ erstmals 1340 in einer Urkunde erwähnt. Der Turm in der oberen Mitte symbolisiert die Kapelle zu „Roitzhusen“ erbaut um 1400 und abgetragen um 1800. Die beiden Glocken rechts und links neben dem Turm erinnern an die beiden Glocken dieser Kapelle, die die Inschriften „0’ Rex Glorie veni cum pace“ (0’ König des Ruhmes, komme mit Frieden) sowie „San Barab ruf ich alle böse Weder verdriew ich“ hatten. Die Glocke mit der letztgenannten Inschrift wurde von einem Glockengießer Tielmann im Jahre 1450 gegossen. Die erstgenannte kleinere Glocke soll wesentlich älter gewesen sein und wurde vermutlich von Mönchen gegossen, weil nur diese damals die Kunst des Glockengießens verstanden. Die kleinere Glocke wurde im Ersten Weltkrieg und die größere Glocke im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen. Der mittlere Wellenbalken in Blau und Silber zeigt die Nister, die südlich für beide Orte, damals und heute noch die Grenze bildet.

Die Nister trennte Nassau-Dillenburg von seinem südlichen Nachbarn Nassau-Hadamar und wurde im Zuge der Gegenreformation auch Konfessionsgrenze, weil Nassau-Hadamar ab 1629/30 rekatholisiert wurde, Nassau-Dillenburg aber calvinistisch blieb.

Das Wasserrad erinnert an die Fehler Mühle, deren Baulichkeiten zwar noch vorhanden sind, aber seit dem 31. Januar 1960 stillgelegt ist. Die Farben Gold und Blau sind die nassauischen Wappenfarben; sie deuten auf die einstige territoriale Zugehörigkeit der Orte Fehl und Ritzhausen zu Nassau hin. Die Farben Gelb und Blau werden heute noch von den örtlichen Vereinen als Vereinsfarben verwendet.