Rheinland-Pfalz

Ortsgemeinde Peterslahr

Gespalten von Silber und Grün, vorn zwei gekreuzte aufgerichtete rote SchIüssel, den Bart nach außen, hinten ein silberner Storch mit rotem Schnabel und roten Füßen über gespaltenem Wellenschildfuß in verwechselten Farben, darin vorn zwei silberne Balken, hinten ein durchgehendes rotes Kreuz mit einem silbernen Eichenblatt belegt.

Die Ortsgemeinde Peterslahr, früher Laere, Nydernlahre, Niederlahr, liegt an der Nordgrenze des ehemaligen Engersgaues und ist als Niederlahr erstmals im Sayner Teilungsvertrag 1314 urkundlich erwähnt. Der Ort gehörte in der Grafschaft Isenburg, Herrschaft Horhausen, zum Territorium des Erzbistums Trier, das hier die Landesherrschaft ausübte. Die Lehnsherren waren die Grafen zu Isenburg bis zu deren Aussterben im Jahr 1664. Danach fiel der Ort wieder an Kurtrier zurück, kam 1803 an Nassau-Weilburg und 1866 an Preußen. An die ehemaligen Landes-und Lehensherren erinnern im Ortswappen unten deren Wappen und zwar das rote „Trierer Kreuz in Silber", sowie die „Isenburger Balken", diese jedoch in silberner Tinktur. Der Ortsname von Perters„lahr" hängt mit seiner Lage an der südwestlichen Grenze der „Lahrer Herrlichkeit" zusammen und wurde vermutlich um 1556 durch die „Petrusverehrung" der Isenburger Grafen, die dem Ort Niederlahr den Kirchenpatron „Petrus" übertrugen, durch „Peterslahr" verdrängt. Eine Kirche wird hier bereits 1320 genannt. Der Ort war mit seiner „St. Petruskirche" und der „Petrusreliquie" ein bedeutender Wallfahrtsort. Die Kirche ist seit 1824 selbständige Pfarrei im Bistum Trier. An die Stelle der alten Kirche trat 1901 ein prächtiger Neubau mit Teilen der alten Bausubstanz, der am 23.6.1901 als „St. Petrus" eingesegnet wurde und noch heute der Mittelpunkt dörflichen Lebens ist. Auch der für sein „Heilwasser" bekannte „Petrusborn" in der Dorfmitte, im Jahr 2000 als „Petrusbrunnen" restauriert, trägt den Namen des Schutzpatrons. Die Kirche und der mit ihr verbundene Ortsname sowie der Brunnen sind im Ortswappen durch das Attribut des HI. Petrus als gekreuzte rote Schlüssel in Silber auf dem ersten Schildplatz in den Trierer als auch Isenburger Farben dargestellt. Landschaftlich gehört Peterslahr zum Naturpark Rhein-Westerwald und liegt hier im reizvollen Wiedtal links der Wied, am Fuße des Menzenberges. Die Wied bildet als bedeutender Westerwälder Fluß im Norden den größten Teil der Gemarkungsgrenze und ist als Wellenschildfuß im Ortswappen dokumentiert. Die Gemarkung Peterslahr ist im wesentlichen von der Land- und Forstwirtschaft geprägt, die über Jahrhunderte Lebensgrundlage für die Einwohner waren. Der Wald macht ca. 65 % der Gemarkungsfläche aus und ist durch das silberne Eichenblatt auf dem Trierer Kreuz symbolisiert. Das Eichenblatt erinnert aber auch an die geheimnisvolle „Bildeiche bei Peterslahr“, deren Sage bis in die heutige Zeit erhalten ist. Im „Volksmund" werden die Peterslahrer Einwohner auch die "Peterslahrer Störche" genannt. Dieser volkstümliche Dorfname ist seit alters her überliefert und auch heute noch im Gebrauch. Alljährlich machen die Störche auf ihrem Zug in der Wiedaue zu Peterslahr Rast. Der Zug der Störche steht symbolisch für Wiederkehr, Himmelfahrt und Wiederkunft. Der Storch selbst ist also auch ein christliches Symbol und läßt sein Nest nie unbewacht. Somit ist der Storch doch typisch für Peterslahr und die Einwohner identifizieren sich mit ihrem alten Dorfnamen. Im Ortswappen ist der Dorfname „Peterslahrer Störche" als silberner Storch in das hintere grüne Feld aufgenommen. Die Feldfarbe Grün steht aber gleichzeitig für die Gemarkung, die Wiedaue, die Landwirtschaft, den Menzenberg und den Wald. Grün ist aber auch die Farbe für Fröhlichkeit und Hoffung, mit der sich die Peterslahrer Bürger verbunden fühlen. Heute ist die Ortsgemeinde Peterslahr eine ländliche Wohngemeinde in der Verbandsgemeinde Flammersfeld und gehört zum Landkreis Altenkirchen.

Das Wappen der Ortsgemeinde Peterslahr ist somit historisch, handwerklich und landschaftlich begründet.