Rheinland-Pfalz

Gemeinde Neustadt (Wied)

Von Silber und Rot geteilt; oben zwei gekreuzte rote Lilienstäbe; unten drei, 2:1 gestellte, goldgekrönte silberne Adlerköpfe.

zu Feld 1: Zwei rote gekreuzte Lilienstäbe als Wappen derer von Neustadt, genannt Munt
Die Grabsteine an der Kirche sind wertvolle Denkmäler der Räuber von Kaan und der Schütz von Holzhausen. Beide Geschlechter sind zugewandert und Nachfolger der einheimischen Familien von Panau und von Neustadt, genannt Munt. Sie kamen durch Heirat nach Neustadt und fanden hier eine fertig ausgebaute Amtsstellung vor.
Das adelige Geschlecht scheint im Zusammenhang mit der Pfarrei Asbach zu stehen, wo in der Sakristei der alten Kirche ein Erbbegräbnis dieses Geschlechts stattfand. Von der Neuerburg aus kamen sie als Burgmannen nach Altenwied und rückten als Nachfolger der Vögte von Panau ins Richteramt zu Neustadt ein. Sie nennen sich hier Von Neustadt, genannt Munt. Munt ist die richterliche Tätigkeit; die Lilienstäbe sind das Sinnbild ihres Amtes. Ihr Richteramt in Neustadt ist 1450 – 1582 bezeugt.
Nach ihrem Amtssitz nannten sie sich Von Neustadt. Reicher Besitz wuchs ihnen zu. Die Erinnerung an sie hat sich erhalten in den „Muntesleuten“ in Rüddel und Reeg, ebenso im Jungfernhof, der ihren unverheirateten Töchtern als Versorgungshof diente.

zu Feld 2: Drei silberne goldgekrönte Adlerrümpfe in rot als Wappen der Vögte von Panau – in vertauschten Farben –
Im Schild der Vögte von Panau (1325, 1378-1403) wird das hervorragendste Geschlecht des Neustadter Landes festgehalten.
Ihre Nachfahren waren die Räuber von Kaan und die Schütz von Holzhausen, deren Grabsteine an der Kirche in Neustadt stehen. Das Geschlecht stellte in Wiegand dem I. (1335-1356) und seinem Neffen Wiegand dem II. (1380-1402) zwei Äbte in Maria Laach.
Das in der Literatur (Fahne, Adelige Geschlechter...) als Urner Doppelbecher und später als Garben (Frei von Dehrn) gedeutete Wappen ist von Dr. H. Gensicke als 3 (2:1) Adlersrümpfe richtig gestellt worden.
(Dr. H. Gensicke, Krumbach und die von Krumbach, in dem Heimatkalender Kreis Neuwied 1971, S. 99).
Diese Lesart wurde dem Entwurf in freier Darstellung zugrunde gelegt. Die noch vorhandenen Grabsteine ihrer Nachfolger halten die Erinnerung an dieses Geschlecht wach.