Rheinland-Pfalz

Gemeinde Tiefenthal

Das Wappen ist geteilt und in der oberen Hälfte gespalten. Rechts oben ist das Feld in drei Reihen dreimal in Gold und Blau geschachtet. Links oben in Blau ein steigender siebenmal in Silber und Rot geteilter goldbewehrter Löwe. Unten sind in Silber ein blaues Schwert und ein blauer Steinhammer diagonal gekreuzt.

Tiefenthal gehörte vom Mittelalter bis Ende des 18 Jhds. zu dem Besitz verschiedener Adelsfamilien. Die einflußreichsten Ortsherren waren im Mittelalter die Grafen von Sponheim (vordere Grafschaft Sponheim), deren Wappen in Gold und Blau geschachtet war. Der in Silber und Rot geteilte Löwe in Blau ist ein Teil des 1946 gestalteten Wappens des Regierungsbezirkes Rheinhessen und erinnert daran, daß Tiefenthal seit 1816 zu Rheinhessen gehört.
Trotzdem der Ort der Einwohnerzahl nach immer klein war, verfügte er im 18 Jhd. über ien eigenes Gerichtssiegel, das in zwei Abdrücken überliefert ist. Das im Gemeindearchiv Fürfeld erhaltene Siegel mit der Umschrift "Sigel des Dorf Diefenthal 1727" zeigt im Schild eine undeutliche und deshalb unbestimmbare männliche Figur. Der Siegelabdruck im Gemeindearchiv Tiefenthal läßt dagegen deutlich die stehende Figur eines barock gekleideten Handwerkers erkennen, der in der rechten Hand ein Schwert und in der linken Hand einen Steinhammer hält. Die Figur erinnert daran, daß in der Umgebung von Tiefenthal verschiedene Steinarten, vor allem Sandstein, abgebaut wurden. Die Figur zeigt deshalb einen solchen Zunftgenossen, der vielleicht als "Vorarbeiter" oder Zunftmeister eine Waffe - ein Schwert - tragen durfte. Da eine solche Figur in der modernen Heraldik schwer darzustellen ist, wurden in das neue Ortswappen nur ihre Attribute, d.h. Schwert und Steinhammer eingefügt.