Rheinland-Pfalz

Gemeinde Haßloch

Das Wappen zeigt in einem geteilten und oben gespaltenen Schild oben vorne in schwarz einen goldenen rotbewehrten und rotgekrönten Löwen, hinten in blau drei 2:1 gestellte silberne rotbewehrte Adler und unten einen schwarzen Doppelhaken in Gestalt eines verkehrten römischen "S".

Das heutige Ortswappen entstammt einem Entwurf des Hauptstaatsarchives München aus dem Jahre 1926. Es wurde damals vom Gemeinderat Hassloch abgelehnt, weil "die Erinnerungen an die Leininger nicht gerade die besten seien". 1938 wurde dieser Beschluss aufgehoben und am 2. April 1938 kam die endgültige Genehmigung zustande.

Die heraldische Beschreibung in der Verleihungsurkunde lautet wie oben.

Die Bedeutung des Wappens liegt im Ursprung und der Geschichte Haßlochs, die in der "Haßlocher Chronik" wie folgt beschrieben wird:

"Mit dem ersten Herrschaftswechsel im Jahr 1252 wurden die Reichsdörfer Haßloch und Böhl dem Bischof von Speyer verpfändet und unterstanden dem Landvogt des Speyergaus. Später gelangten sie wieder zurück an das Reich und 1330 in einer erneuten Verpfändung an die Pfalzgrafenschaft. Aus der Zeit vor dieser Verpfändung stammt offenbar die Vereinigung von Haßloch, Böhl und Iggelheim zur "Pflege Haßloch". Die Pflege Haßloch war eine Verwaltungseinheit, ein Gerichtsbezirk. Jedes der drei Dörfer erledigte seine eigenen Angelegenheiten darin selbständig. Die Gemarkungen waren getrennt. Gemeinsam allerdings war den Dörfern das von der Obrigkeit bestimmte Schicksal. Die pfälzischen Kurfürsten übernahmen 1330 die Pflege Haßloch als Verwaltungseinheit, angeschlossen an das kurpfälzische Oberamt in Neustadt. Als Oberpfandherren gaben sie Teile der drei Dörfer als Lehen an Grafengeschlechter des pfälzischen Raumes weiter. So wurde 1379 ein entscheidendes Datum in der Geschichte der Pflege: die Pfalzgrafen verpfändeten drei Viertel der Dörfer Haßloch, Böhl und Iggelheim an den Grafen Emrich V, von Leiningen. Von nun an bestand eine 400-jährige Doppelherrschaft der Pfalzgrafen in Heidelberg und der Grafen von Leiningen".

Diese Doppelherrschaft prägt auch heute noch das Bild des heutigen Ortswappens: im oberen Teil links der kurfürstliche Löwe der Pfalzgrafen und rechts daneben die drei leiningischen Adler. Da am 1. Mai 1816 die Pfalz und damit auch Haßloch zu Bayern kam, wird häufig fälschlicherweise angenommen, der Löwe stelle den Bayerischen Löwen dar. Der Doppelhaken in Form eines verkehrten römischen "S" befand sich früher schon im Gerichtssiegel der Pflege Haßloch.