Niedersachsen

Beschreibung der Wappen der Mitgliedskommunen der Samtgemeinde Artland

Gemeinde  Badbergen

Gemeinde Badbergen
Von Rot und Silber im Wellenschnitt gespalten darin in verwechselten Farben vorn ein linksgewendeter Drach ohne Flügel und Klauen, hinten ein Bauernhausgiebel mit geschlossenem Deelentor und abgewendetem Schwanenhälsen am First.
Der ungeflügelte und klauenlose Drache ist seit dem letzten Drittel des 16. Jahrhunderts (erster erhaltender Beleg am Kirchen- und Chorgestühl der Silvesterkirche zu Quakenbrück, 1572) bis in das frühe 19. Jahrhundert die charakteristische Zierform in den Flachschnitzereien der Artländer Möbel. Ausschließlich hier tritt das Drachenmotiv auf; die zahllosen Varianten kennzeichnet stets das Fehlen der Klauen und der sonst üblichen Fledermausflügel.

Die Giebelfront des Bauernhauses mit dem großen Deelentor und den Schwanenhälsen am Dachfirst steht für die Fruchtbarkeit des Artländer Bodens und den besonderen Reichtum der Gemeinde Badbergen an großen und stattlichen Bauernhöfen. Ihr schönstes Beispiel, die Wehlburg aus dem Ortsteil Wehdel (jetzt im Freilichtmuseum Cloppenburg) gilt als „das niederdeutsche Fachwerkbauernhaus schlechthin“.

Die Welleneinteilung bezieht sich auf den Flußlauf der Hase, die das Gemeindegebiet von Süden nach Norden durchfließt.

Die Farben Rot und Silber sind die des ehemaligen Fürstbistums Osnabrück, zu dessen Territorium die Gemeinde Badbergen gehörte.

Entwurf und Ausführung: Dr. Ulf-Dietrich Korn, Münster 1983

Gemeinde  Menslage

Gemeinde Menslage
Von Rot und Silber im Wellenschnitt gespalten darin in verwechselten Farben vorn ein linksgewendeter Drach ohne Flügel und Klauen, hinten eine Rose mit silbernem Butzen.
Der ungeflügelte und klauenlose Drachen ist dem Wappen der Samtgemeinde Artland entnommen und zeigt, dass die Gemeinde Menlage Mitglied dieser Samtgemeinde ist. Der Drache ist seit dem letzten Drittel des 16. Jahrhunderts bis ins frühe 19. Jahrhundert die charakteristische Zierform in den Flachschnitzereien der Artländer Möbel und ist ausschließlich hier zu finden.

Die Wellenteilung bezieht sich auf die Lage der Gemeinde an den Nebenarmen der Hase und den vielen, in den Ankumer Bergen entspringenden Bächen, also auf den Wasserreichtum der Gemeinde. Eine mehrfache Wellenteilung weist zudem das Wappen der Herren von Menslage auf, deren Meierhof um 1188 in Oldenburger Urkunden nachweisbar ist. Das Geschlecht ist 1408 mit Adleheid von Menslage erloschen.

Die Rose ist das Wappenbild der Herren von Darlage, die in Hahlen und Herbergen ansässig waren und das Gogericht Menslage als tecklenburgisches Lehen innehatten. Über sie kam das Kirchspiel Menslage im 14. Jahrhundert an das Bistum Osnabrück, dem es seither zugehört. Die Farben Rot und Silber sind die des ehemaligen Fürstbistums Osnabrück.

Entwurf und Ausführung: Dr. Ulf-Dietrich Korn, Münster 1983

Gemeinde  Nortrup

Gemeinde Nortrup
Von Rot und Silber gespalten, darin in verwechselten Farben vorn ein zum Spalt gewendeter Drache ohne Flügel und Klauen, hinten drei Ähren, deren Halme ein sechspeichiges Zahnrad überdeckt.
Die Gemeinde Nortrup gehört zur Samtgemeinde Artland, daher steht in der vordersten Schildhälfte der ungeflügelte und klauenlose Drache, der seit dem letzten Drittel des 16. Jahrhunderts bis ins frühe 19. Jahrhundert die charakteristische Zierform in den Flachschnitzereien der Artländer Möbel ist und sich ausschließlich hier findet. Der „Artländer Drache“ steht seit einigen Jahren in den Wappen der Samtgemeinde Artland und der Gemeinde Badbergen und Menslage.

Das sechsspeichige Rad - rot in Silber - ist das Wappen des Bistums Osnabrück, zu dem Nortrup seit jeher gehörte. Es ist hier zum Zahnrad abgewandelt, das für die seit nun 100 Jahren bestehenden Industriebetriebe (Wellenpappen- bzw. Fleischwarenfabrik) steht, die heute die Gemeinde entscheident prägen. Die Kornähren zeigen an, dass Nortrup ursprünglich fast ausschließlich und heute noch in weiten Teilen von der Landwirtschaft gestimmt wird.

Rot und Silber sind die Farben des ehemaligen Fürstbistums Osnabrück, in dessen Territorium Nortrup liegt.

Entwurf und Ausführung: Dr. Ulf-Dietrich Korn, Münster 1988/89

Stadt  Quakenbrück

Stadt Quakenbrück
In Silber eine rote Burg mit offenem Tor und zwei seitlichen Zinnentürmen.
Die Bischöfe von Osnabrück errichteten in der ersten Hälte des 13. Jahrhunderts die Landesburg Quakenbrück am Haseübergang und besetzten sie mit Burgmannen. Die Rittergenossenschaft führte seit mindestens 1286 ein Hauptsiegel, das eine stilisierte zweitürmige Burg mit einem gotischen Maßwerkfenster in der Mitte zeigt. Im Sekretsiegel der Burgmannen aus dem 14. Jahrhundert (Abdrucke sein 1401) hat die Burg ein offenes Tor, beiderseits steht je ein Baum. Wegen des beherrschenden Einflusses der Burgmannen auf den Rat galten ihre Siegel immer zugleich auch für die Stadt. Während Hupps Abbildung auf dem späteren Sekret beruht, verband das im 19. Jahrhundert geschaffene Stadtwappen Motive aus ihm und dem ältesten Siegel (Ahrens 1891). Etwas vereinfacht wird es heute so verwendet - Flagge weiß und rot.