Niedersachsen

Ortsteil Bad Grund

In einem von einem hersehenden goldenen Löwen gehaltenen geteilten Schild oben in Schwarz ein wachsender goldener Löwe, unten in Grün zwei schräggekreuzte schwarze Berghämmer.

Das Wappen der Bergstadt Bad Grund läßt sich auf das alte Stadtsiegel zurückführen. Das Recht, ein Stadtsiegel zu führen, war eine jener Bergfreiheiten, die den Harzstädten aufgrund ihrer besonderen wirtschaftspolitischen Bedeutung von ihren Landesherren zugestanden wurden, und die sie gegenüber den anderen Harzorten auszeichneten.
Die Verleihung eines Siegels war als Bestätigung einer selbständigen und unabhängigen Verwaltung anzusehen. Eine Verleihungsurkunde ist vom Landesfürsten für die Bergstadt Grund jedoch anscheinend nicht ausgefertigt worden. Es war damals durchaus üblich, dass die verleihenden Landesherren Teile ihres Wappens den neugeschaffenen Stadtsiegeln beigaben. Kein Wunder also, dass der welfische Löwe auch im Siegel und schließlich Wappenschild der Stadt (Bad) Grund erscheint. Das aus dem Jahre 1535 bekannte älteste Stadtsiegel führt jedoch einen schreitenden Löwen im Schilde.
Seit 1654 steht der von einem Löwen gehaltene Schild in den Siegeln der Stadt Grund. Die Umschrift lautet:
„MUNUS (Amt) DER FREIEN BERGSTADT GRUNDE“
Für viele Städte bildeten Mauern und Türme im Siegel und Wappen den Begriff der Stadt überhaupt und zeugten vom Stolz auf die städtisch-bürgerlichen Freiheiten. Die gleiche Bedeutung hatten im Siegel und Wappen der Harzer Bergstädte Schlägel und Eisen. Sie waren das unersetzbare Werkzeug im vorindustriellen Bergbau. Der Bergbau aber war der wichtigste Wirtschaftsfaktor auch von Grund. Die Bergfreiheiten waren schließlich der Grundstein für die Entwicklung des Ortes.
Da in einem Siegel keine Farben erscheinen, ist die ursprüngliche Tingierung des Wappens nicht bekannt. In dem Wappenbuch von Professor Hupp aus dem Jahre 1928 sind die Wappenfarben Schwarz und Silber:
„Im geteilten Wappenschild wächst oben in Schwarz ein goldener Löwe. Unten in Silber zwei schräggekreuzte schwarze Berghämmer mit goldenen Stielen.“
Auch heute noch sind diese Wappenfarben in der Stadt Bad Grund oft anzutreffen, zum Teil mit leichten Veränderungen. So ist zum Beispiel der Löwe teilweise rotbewehrt und rotbezungt, sind auch die Stiele der Berghämmer rot dargestellt.
Wann die Harzfarben Schwarz, Grün und Gold in das Wappen der Bergstadt aufgenommen wurden, ist nicht bekannt. In der Beschreibung des Wappens von Bad Grund in der Hauptsatzung vom 12. Dezember 1972 fehlt die Angabe der Tingierung. Allerdings werden die Farben der Stadt genannt: Schwarz, Grün und Gelb. Möglicherweise läßt sich daraus der Wechsel der Wappenfarben erklären.
Bis zum 30. Juni 1972 gehörte Bad Grund zum Kreis Zellerfeld. Mit Auflösung des Landkreises Zellerfeld und der Verwaltungs-Neuordnung wurde Bad Grund in den Landkreis Osterode eingegliedert. Gleichzeitig schloß sich die Bergstadt mit Gittelde, Eisdorf, Badenhausen und Windhausen zur Samtgemeinde Bad Grund zusammen.