Niedersachsen

Ortsteil Süstedt

Unter achtfach von Blau und Silber geständertern Schildhaupt gespalten von Gold und Grün; vorne ein schwarzer Pflug, hinten ein goldener Eichenzweig mit drei Blättern und zwei Eicheln.

Schon 1211 wird der Ort Süstedt in Urkunden genannt. Graf Hildebold von Bruchhausen (1270 - 1310) verschrieb seiner Gemahlin Sophie zu Leibgedinge eine Kurie zu „Sustede“. Diese Kurie ist wahrscheinlich ein braunschweig-lüneburgisches Lehr gewesen, denn am 23. April 1302 werden die Grafen Gerhard und Otto von Hoya vom Herzog Otto von Braunschweig-Lüneburg mit der Kurie zu Süstedt zu Mannlehn belehnt (Hoy. Urkb. I. 40).
Ochtmannien war schon 1285 vorhanden; in diesem Jahr verpfändete der Junker Hildebold von Oldenburg die Vogtei über die Kurie zu Ochtmannien dem Kloster Bassum. Uenzen ist ebenfalls ein alter Ort; im Jahre 1231 hatte das Kloster Bassum hier den Zehnten.
Alle drei Orte gehörten in früherer Zeit zu den Bruchhauser Gütern. Die Grafen von Bruchhausen führten in ihrem Wappen das sogenannte „verschobene Bruchhauser Kreuz“. Nach der Erwerbung der Grafschaften Altbruchhausen und Neubruchhausen durch die Grafen von Hoya nannten sich diese „Grafen von Hoya und Bruchhausen“. In ihren Siegeln führten die Hoyaer nach 1372 neben den Bärentatzen oft auch das Bruchhauser Kreuz. Zur Erinnerung an die Zeit der Zügehörigkeit der drei Orte zu den Grafschaften Bruchhausen und Hoya wurde in das Schildhaupt das „verschobene Bruchhauser Kreuz“ aufgenommen.
Die Gemeinde Süstedt liegt am östlichen Rand einer Geestplatte, die als „Syker Geest“ bezeichnet wird. Weite Flächen dieses Geestgebietes waren in früheren Jahrhunderten mit Heide bestanden. Die Flurnamen Ortheide und Kurzeheide deuten heute noch darauf hin. Mit dem Aufkommen des Kunstdüngers gegen Ende des vorigen Jahrhunderts konnten die Geestflächen unter den Pflug und damit die Landwirtschaft erheblich ausgeweitet werden. Noch heute ist die Gemeinde Süstedt mit den Ortsteilen fast ausschließlich landwirtschaftlich strukturiert. Im Wappen wird das durch den Pflug zum Ausdruck gebracht.
Moore und ausgedehnte Bruchgebiete bedecken den nordöstlichen Teil der Süstedter Feldmark. Hier gibt es das Uenzener Moor, das Uenzener Bruch und das Süstedter Bruch. Entwässert werden diese Feuchtgebiete durch den Süstedter Bach, die Eiter, den Meliorationshauptkanal und viele kleinere Gräben. In diesem Bereich der Feldmark befinden sich Wiesen und Weiden sowie größere Laubholzbestände zwischen dem Meliorationshauptkanal und dem Geestrand. Der Eichenzweig im Wappen soll hinweisen auf die Laubholzbestände aber auch auf die Eichengruppen rings um die einzelnen Gehöfte. Gleichzeitig soll mit dem Eichenzweig und den drei Blättern symbolisiert werden, dass die Gemeinde Süstedt aus drei Ortsteilen besteht, die im Laufe von mehr als 17 Jahren zu einer kommunalen Einheit zusammengewachsen sind.