Niedersachsen

Gemeinde Emmendorf

In grün über silbernem Dornenschildfluß ein schwarzer Holzsteg überhöht von einer silbernen Radachse mit Rädern und Lenkscheit. Das vordere Ende des Lenkscheits ist ausgebildet zu einem Hochkreuz mit rechts schrägrechts und links schräglinks verstutzten Armen.

Die Orte Emmendorf, Walmstorf und Nassennottorf liegen im Tal, Heitbrack auf der östlichen Höhe der Ilmenau (Dornenschildfluß).
Das erste schriftliche Zeugnis über den Ort Emmendorf ist die Bestätigungsurkunde der Güter des Klosters Oldenstadt vom 02.03.1006. Damit gehört dieses Dorf zu den ältesten urkundlich erwähnten Siedlungsplätzen des Kreises Uelzen.
Ein wichtiges Ereignis landesgeschichtlicher Bedeutung trug sich in Emmendorf zu Beginn des Lüneburger Erbfolgestreites zu. Die Lüneburger Herzogsfamilie war im Mannesstamm ausgestorben. Herzog Wilhelm v. Lüneburg war trotz viermaliger Verheiratung, ohne einen männlichen Erben zu hinterlassen, verstorben (23. 11.1369). Der einzige Sohn seines 1352 verstorbenen Bruders Otto war, wie es in einer Urkunde heißt, „mit dem Rullwegelein von der Brucken bei Emmendorf in die Elmenow gefallen“ und ertrunken.
Die Ilmenau und die Brücke bei Emmendorf, die lange Zeit zwischen Uelzen und Bevensen der einzige Übergang über die Ilmenau war, haben im Leben und in der Geschichte der Gemeindedörfer immer eine bedeutende Rolle gespielt. Im 30jährigen Krieg wird Emmendorf und seine Brücke über die Ilmenau wieder erwähnt. Damals wurden die Brücken in Medingen und Emmendorf abgebrochen, damit die kaiserlichen Truppen nicht über die Ilmenau kommen sollten.
Ein Ilmenauübergang gegenüber dem Orte Walmstorf wird im Jahre 1747 genannt und besteht noch heute (Brücke).
Verkehrsgeschichtliche Bedeutung erlangten die Gemeindeorte durch ihre unmittelbare Lage am sogenannten „Oldenstädter Karrenweg“ (Lüner Amtsakten - Hann.74 - Lüne-243 Nr.4), einem uralten Handelsweg. Den ersten Hinweis auf diesen Weg liefert die Bestätigung der Oldenstädter Klostergüter von 1142, in der es heißt, die Abtei besitze den Zoll an der Brücke zu Uelzen. Dieser Weg, der sich eng an das östliche Ufer der Ilmenau anschmiegt ist wahrscheinlich aus einer ersten Verbindung zu Lande zwischen Bardowick bezw. Lüneburg und Magdeburg hervorgegangen.
Das bevorzugte Transportfahrzeug, wie auch der Wegename ausdrückt, war bei den schlechten Wegverhältnissen und besonders im hügeligen Gelände an den Hängen der Ilmenau der Karren (2 Räder). Besonders erwähnt werden für unser Gebiet die Hopfenkarren aus dem Amt Isernhagen; leichte Fahrzeuge mit ausladendem Aufsatz.
Dieser Oldenstädter Karrenweg (auch Winter-Frachtweg) ist nach den vorhandenen Spuren bis etwa 1700 stark befahren worden, bis der für die Communionspost eingerichtete Weg über Jelmstorf und Tätendorf (heutige B 4) auch den Frachtfahrern freigegeben wurde.
Die Umgestaltung der mit dem „Karren“ fest verbundenen Scherendeichsel zu einem Hochkreuz mit verstutzten Armen soll in dieser typischen Form auf das „Heliandkreuz“ hinweisen, das im Jahre 1930 auf einer Höhe über der Ilmenauschleife hinter Nassennottorf errichtet wurde und heute ein beliebter Aussichtspunkt ist (Kreuz).

Die Tinktierung des Wappenens für die Gliedgemeinde Emmendorf (silber/grün) wurde dem Wappen der Samtgemeinde Bevensen entnommen.