Niedersachsen

Gemeinde Dersum

Über blauem Wellenbalken von Gold und Rot halb gespalten, darin in verwechselten Farben vorn eine Kaufmannswaage, hinten eine Korngarbe. Unter dem Wellenbalken in Gold drei (2:1) rote Kleeblätter.

Dersum wird erstmals als „Dersinun“ im Jahre 854 in den Heberegistern des Stifts Corvey erwähnt. Kaiser Ludwig der Fromme hatte die Einkünfte der Kirchen im „Nordlande“ dem neugegründeten Kloster geschenkt.
Der Ortsname Dersum wird mit dem mittelniederländischen „darich“ und den neueren Wortformen „derg, darg“ in Verbindung gebracht, die „Moor, Moorgrund“, auch „Schilftorf“ bedeuten. Der Name ist danach als „Bei den Mooren“ oder „Moorsiedlung“ zu deuten.
Seit dem Hochmittelalter bis zum Ende des Alten Reiches gehörte das Gebiet um Dersum zum Niederstift Münster. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts ließ Fürstbischof Maximilian Friedrich auf Betreiben des Generalvikars Franz von Fürstenberg zur Erschließung der weiten Moorgebiete beiderseits der Ems mehrere Moorkolonien anlegen, darunter die 1788 von Dersum aus besiedelte Fehnkolonie Neudersum im Bourtanger Moor.
Die beiden selbständigen Gemeinden wurden 1973 vereinigt und schlossen sich der Samtgemeinde Dörpen an. Schon 1953-60 wurden zur Schaffung größerer und landwirtschaftlich besser nutzbarer Flächen die Moore endgültig entwässert und kultiviert. Seit jeher dominiert im Gemeindegebiet wie im Umland die Milchviehwirtschaft, daneben werden Schweinezucht und –mast betrieben.
Dem Wappen liegt auf ausdrücklichen Wunsch der Gemeindevertretung ein seit 1982 inoffiziell als Wappen geführter Entwurf zu Grunde, der den heraldischen Erfordernissen gemäß umgearbeitet, erweitert und koloriert wurde.
Die Dreiteilung der Schildfläche und die darin stehenden Figuren versinnbildlichen die Elemente, die das Gemeinwesen Dersum-Neudersum prägen: Ihr Fundament ist die fruchtbare Feldflur, die durch Trockenlegung und Kultivierung des nassen Moorbodens entstand. Diese Grundlage wird durch den Wellenbalken symbolisiert. Auf der Grundlage der Feldflur gedeihen die beiden anderen wesentlichen Elemente des Gemeinwesens: Handel und Wirtschaft, dargestellt durch Waage, Garbe und Kleeblätter, wobei letztere auf die vorherrschende Milchviehwirtschaft verweisen.
Die Farben Rot und Gold sind sowohl die Wappenfarben des Stifts Corvey als auch die des Fürstbistums Münster, zu denen das Gemeindegebiet vom 9. bis zum frühen 19. Jahrhundert gehörte.