Niedersachsen

Gemeinde Hüven

Im gespaltenen Schild vorn in Gold ein roter Balken, darüber ein schwarzes Hünengrab mit drei Tragsteinen und einem großen Deckstein; unter dem Balken eine rote Eichel. In der hinteren Schildhälfte in Rot aus silbernen Wellen im Schildfuß wachsend die Giebelsteine einer Wassermühle mit schwarzem Wasserrad. Aus dem Krüppelwalmdach wächst eine silberne Windmühle vom Typ des Galerieholländers.

Weithin bekanntes Wahrzeichen der Gemeinde ist die seltene Kombination von Wasser- und Windmühle an der Mittelradde. Auf die um 1800 erbaute fachwerkene Wassermühle wurde um 1850 ein Galerieholländer aufgesetzt.
Von der relativ starken Besiedelung des Hümmling in der Jüngeren Steinzeit (ca. 2500 - 1500 v. Chr.) zeugen nahezu hundert, zum Teil sehr gut erhaltene Großsteingräber, aus denen mit einigen anderen die im Gemeindegebiet von Hüven gelegenen Hünengräber hervorragen.
Seit der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts hatten die Grafen von Tecklenburg weitgestreuten Besitz im Emsland, darunter auch im Hümmling. Im Zuge der Ausbildung fester Territorien und im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen zwischen den Bischöfen von Münster und den Teckenbruger Grafen unterstellten sich 1394 die Hümmlinger Bauern der cometia Sygeltra selbständig dem münsterschen Bischof. Der Hümmling gehörte seitdem bis zum Ende des Alten Reiches 1803 zum Niedersift des Bistums bzw. Fürstbistums Münster. Daran erinnert das Bistumswappen: der rote Balken im goldenen Feld.
Die Eichel weist auf die ausgedehnten Wälder des Hümmling hin, zugleich verweist sie auf die Zugehörigkeit zur Samtgemeinde Sögel, die für jede ihrer acht Mitgliedsgemeinden eine Eichel im Wappen führt.
Schwarz, Rot und Silber sind die Wappenfarben des ehemaligen Landkreises Aschendorf-Hümmling, zu dem die Gemeinde Hüven bis zur Bildung des Landkreises Emsland im Jahre 1977 gehörte. Das alte Kreiswappen zeigte überdies auch ein Hünengrab.
Entwurf und Ausführung: Dr. Ulf-Dietrich Korn, Münster, 2000