Niedersachsen

Beschreibung der Wappen der Ortsteile der Gemeinde Lengede

Ortsteil  Barbecke

Ortsteil Barbecke
Von Gold (Gelb) und Rot im Wellenschnitt geteilt mit drei (2:1) im Dreipaß angeordneten Eichenblättern in gewechselten Farben.
Die Eichenblätter knüpfen an das Wappenbild des später ins Braunschweiger Patriziat aufgestiegenen Geschlechts von Barbecke an, einen Eichbaum. Die Dreizahl bezieht sich auf die drei Territorialmächte, die im Mittelalter lehnsrechtlich die Geschicke Barbeckes maßgeblich bestimmten, auf die Herzogtümer Braunschweig-Wolfenbüttel und Braunschweig-Lüneburg sowie das Fürstbistum Hildesheim. Die Wasserlinie „redet“ für den im Ortsnamen enthaltenen Bach und erinnert als Grenzlinie zugleich an die jahrhundertelange Grenzlage Barbeckes zwischen den welfischen und stiftischen Landen. Die zwei Schildhälften halten das Andenken an die Tatsache wach, dass es früher zwei Barbeckes gab, das heutige Barbecke (früher Groß Barbecke) und das im Mittelalter wüst gewordene Klein Barbecke. Als Wappenfarben wurden Gold bzw. Gelb und Rot gewählt, weil es sowohl die älteren
herzoglich braunschweigischen Stammwappenfarben als auch die fürstbischöflich hildesheimischen Stiftsfarben sind.

Ortsteil  Broistedt

Ortsteil Broistedt
In Rot schräggekreuzte silberne (weiße) Berghämmer über einer silbernen (weißen) Glockenblume mit grünem Kelchblatt.
Das Wappen knüpft an das Wappen des von 1341 bis 1637 nachgewiesenen Geschlechts von Broistedt an, das sich nach dem Ort benannte und später ins Braunschweiger Patriziat aufstieg. Sein Wappen ist in mehreren Varianten überliefert; der wesentliche Inhalt sind drei Glockenblumen in rotem Feld. Von diesen wurde eine in das Broistedter Ortswappen übernommen. Die Glockenblume erinnert darüberhinaus an die ursprüngliche Landesnatur der hiesigen Gemarkung zur Zeit der ersten Siedler, die den Ort „Bruch-Stätte“ (=Broistedt) benannten, also „feuchtes Gelände“. Die Glockenblume als typische Vertreterin der Flora eines solchen Geländes findet sich noch heute auf Feuchtgebieten im Ortsbereich. Die Berghämmer erinnern an den im 19. und 20. Jahrhundert betriebenen Erzbergbau - der Schacht „Anna“ lag auf der Broistedter Gemarkung - als wichtigen Erwerbszweig für zahlreiche Einwohner.
Das Wappen wurde am 25. Mai 1988 vom Ortsrat einstimmig angenommen.

Ortsteil  Klein Lafferde

Ortsteil Klein Lafferde
Silberner Wellenschrägbalken auf roten Grund.Begleitet wird der Balken oben von einem goldenen befruchteten Lindenblatt, unten von einem goldenen secchsspeichigen Sonnenrad.
Die Fuhse, die durch mehrere Gemeindewappen des Kreises Peine fließt, schlängelt sich in Gestalt eines silbernen Wellenschrägbalkens auf roten Grund auch durch das Wappen von Klein Lafferde, das seit dem 1. Juli 1972 ein Ortsteil von Lengede ist. Sie wird begleitet oben von einem goldenen befruchteten Lindenblatt, das von einer 140 Jahre alten Linde des Ortes ins Wappen geflattert ist, unten von einem goldenen sechsspeichigen Sonnenrad, das als Jahresrad ein beliebtes Motiv der heimischen Volkskunst bildet. Die Farben Rot-Gold sind die des ehemaligen Fürstbistums Hildesheim und erinnern an die jahrhundertelange Zugehörigkeit des Ortes zu demselben. Der Gemeinderat beschloss dieses Wappen am 18. April 1957 und der niedersächsische Innenminister genehmigte es am 3. Juni.

Ortsteil  Lengede

Ortsteil Lengede
Das Wappen des Ortsteiles ist identisch mit dem der Einheitsgemeinde.

Ortsteil  Woltwiesche

Ortsteil Woltwiesche
Im geteilten Schild oben in Gold ein grünes Kleeblatt, unten in Schwarz ein goldenes „Karolingerkreuz“.
An eine turbulente und teilweise schlimme Zeit erinnert das Wappen von Woltwiesche, das im geteilten Schild oben in Gold ein grünes Kleeblatt, unten in Schwarz ein goldenes „Karolingerkreuz“ enthält. Woltwiesche, das seit dem 1. Juli 1972 zu Lengede gehört, wurde um das Jahr 800 neu angelegt, also zur Zeit der Sachsenkriege Karls des Großen. Auf dem Mühlenberg südlich des Dorfes, einer alten Begräbnisstätte, hat man ein Bronzekreuz ausgegraben. Das Kleeblatt, das in der oberen Wappenhälfte stellvertretend für eine ganze grüne Wiese steht, versinnbildlicht redend den Ortsnamen „Waldwiese“, der möglicherweise als „Wohld-Grenzverhau“ zu deuten ist. Das vom Rat 1952 beschlossene Wappen wurde am 20. Dezember jenes Jahres vom niedersächsischen Innenminister genehmigt.