Niedersachsen

Beschreibung der Wappen der Mitgliedskommunen der Samtgemeinde Oderwald

Gemeinde  Börßum

Gemeinde Börßum
Von Blau und Gold (Gelb) gespalten mit einem, von drei Lilien besteckten Ring in gewechselten Farben.
Der Lilienring ist das Wappenbild des von 1174 bis 1383, nachgewiesenen Geschlechts von Börßum, das sich nach dem Ort benannte und von dem ein schildförmiges Siegel des Friedrich von Börßum (1311) noch heute im Staatsarchiv Wolfenbüttel vorhanden ist.

Als Farben wurden die braunschweigischen Landesfarben Blau-Gelb gewählt, da Börßum in historischer Zeit stets zum Herzogtum und Land Braunschweig gehörte. Die Zweifeldrigkeit des Wappens erinnert an einen ortsgeschichtlichen Dualismus; früher gab es zwei Orte namens Börßum, Groß Börßum und das von 1338 bis 1584 erwähnte, später wüst gewordene Klein Börßum. Auch die heutige Gemeinde Börßum besteht aus zwei Ortsteilen, Börßum und Bornum.

Gemeinde  Cramme

Gemeinde Cramme
Im geteilten Wappen oben in Gold (Gelb) eine rote Lilie, unten in Rot eine goldene (gelbe) Lilie.
Das Wappen nimmt Bezug auf die mittelalterlichen Geschlechtswappen des Adelsgeschlechtes von Cramme und der Bürgerlichen Cramme.

Adel und Bürgerliche führten Lilien in ihren Wappen. Mit dem Farbwechsel in den beiden Wappenhälften soll zugleich ausgedrückt werden, dass mit der Ablösung des Adelsgeschlechtes durch die Bürgerlichen sich ein sozialer Strukturwandel vollzog.

Gemeinde  Dorstadt

Gemeinde Dorstadt
Gold-rot gespalten und schrägrechts mit einem blau-silbernen Schachbalken überzogen.
Die im Laufe der Zeit wechselnden Besitzer haben als Herren v. Dorstadt unterschiedliche Wappen geführt, von denen der Schild mit dem Schachbalken als eigentliches Wappen der Herrschaft anzusehen ist. Die anderen Schilde (mit Spaten, Bartoldi de Dorstadt, Johann de Dorstadt und 3 Bracken, Ilsenburger U.B) sind eigentlich Familienwappen.

Der baul-silberne „Schachbalken ist die ältere heraldische Darstellung von Pelzwerk (Rauchwerk, rauhes Fell =„im Raube, wie Wappentiere darzustellen sind).

Gemeinde  Flöthe

Gemeinde Flöthe
In grün über einem silbernen Wellenbalken der silberne Umriß eines gestielten Lindenblattes (Herzblattes), darin in grün drei ausgeschnittene silberne Blätter im Dreipaß.
An der Kirche in Groß Flöthe befindet sich ein länglicher Stein mit Blattornamenten, deren Blattformen an ein Laiblatt erinnern. Dieses Ornament wird in das Gemeindewappen als Wappenbild übernommen. Zugleich wird mit dieser Formgebung an das Samtgemeindewappen angeknüpft, das einen Laidenzweig mit drei Blättern zeigt.

Mit dem Wellenbalken wird auf die hier im Gemeindebereich entspringende Fuhse hingewiesen.

Mit der Farbe Grün wird auf die vorherrschende Landwirtschaft und auf das Waldvorkommen, den Oder, verwiesen.
Gemeinde Heiningen (Niedersachsen)
Das Wappen zeigt einen geteilten Schild. Im oberen silbernen Feld ein dreitüriges Torhaus mit schwarzem Dach und beiderseits anstoßenden roten Mauer. Im unteren blauen Feld zwei silberne bartauswärts gekreuzte (Petrus-)Schlüssel.
Die Farben der Gemeinde Heiningen sind Blau und Weiß.

Die 1702 errichtete Pforte des Klosterhofes als für den Ort charakteristisches Baudenkmal erinnert an die bedeutende Rolle, die das Kloster Heiningen in der Geschichte des Ortes gespielt hat.

Die Schlüssel als Symbol des Klosterheiligen Petrus betonen die jahrhundertelange Verbundenheit der Gemeinde mit dem Kloster.

Gemeinde  Ohrum

Gemeinde Ohrum
In Rot ein mit einem roten Blatt belegtes goldenes (gelbes) Kreuz mit gewelltem Querbalken.
Die Geschichte Ohrums ist bestimmt gewesen durch die Lage an der Okerfurt, wo die alte Völkerstraße vom Rhein zur Elbe die Oker querte.

Hier kam es gemäß der Überlieferung mehrfach zu überörtlich bedeutsamen geschichtlichen Ereignissen, so im Jahre 531 zur Entscheidungsschlacht zwischen Sachsen und Thüringern, 747 zur Konfrontation zwischen dem Franken Pippin und seinem zu den Sachsen gewechselten Bruder Grifo. Dieses Datum nimmt die Gemeinde zum Anlass ihrer 1250-Jahr-Feier 1997.

775 lagerte Karl der Große auf seinen Zügen gegen die Sachsen hier, ein zweites Mal 780, als er hier Sachsen taufte. In das urkundlich dokumentierte Licht der Geschichte tritt der Ort im Jahre 1022. Ortsherr war damals der hl. Bernward, Bischof von Hildesheim, Staatsmann und Künstler, der in diesem Jahr dem Michaeliskloster Grund übertrug.

Bis zur Hildesheimer Stiftsfehde gehörte Ohrum zum Fürstbistum Hildesheim, sodann zum Herzogtum Braunschweig, nach der Restauration wiederum zu Hildesheim bis zur Säkularisation 1802.

Schwer zu leiden hatte der Ort im Dreißigjährigen Krieg, als er 1641 bis im Grunde verbrannt wurde. Doch fiel Ohrum nicht wüst, sondern wurde von den Einwohnern wieder aufgebaut und weiter besiedelt. Bemerkenswert für die Ortsgeschichte war der Umstand, daß geistliche Institutionen jahrhundertelang Einfluß ausübten, so neben dem Bischof von Hildesheim und dem Michaeliskloster das Braunschweiger Blasiusstift sowie die Klöster Heiningen und Dorstadt.

Das Kreuz vereinigt durch seine besondere Gestaltung alle diese historischen Bezüge. Es versinnbildlicht mit seinen gewellten Querbalken und geraden Längsbalken die Kreuzung eines Wasserweges mit einem Landweg, also die Ohrumer Okerfurt. Zugleich steht das Kreuz stellvertretend für den ersten Ortsherrn Bischof Bernward, ferner für die schon 1022 erwähnte Ortskirche sowie darüberhinaus für die sonstigen Bezüge zu geistlichen Institutionen.

Es ist mit einem Blatt belegt, das zum einen das Wiederaufleben des durch kriegerische Ereignisse öfter in Mitleidenschaft gezogenen und 1641 gänzlich zerstörten Dorfes symbolisiert, zum anderen nach dem Grundsatz pars pro toto die Zugehörigkeit zur Samtgemeinde Oderwald, deren Wappen drei solche Blätter enthält.

Die Farben Rot und Gold (Gelb), die sowohl die hildesheimischen Stiftsfarben als auch die herzoglich braunschweigischen Stammwappenfarben sind, beziehen sich auf die wechselnde Zugehörigkeit zu diesen beiden Territorien.