Nordrhein-Westfalen

Stadt Marl

Das Marler Stadtwappen zeigt einen geteilten Schild, das obere Feld belegt mit schwarzem Kreuz, das untere in silber und schwarz gespalten; auf dem rechten unteren Feld (vom Träger des Schildes aus gesehen - für den Betrachter ist es links) ein schwarzes Faßeisen, auf dem linken Feld einen silbernen Hammer und einen silbernen Schlägel - in Andreaskreuzform gelegt.

Marl erhielt 1936 den Stadtrang. Im gleichen Jahr wurde der das Wappen verliehen. Die Geschichte des Ortes Marl wird schon in seinen Wappen angedeutet: Das schwarze Kreuz auf silbernem Grund - kurkölnisches Kreuz genannt - zeigt die Zugehörigkeit Marls zum Vest Recklinghausen. Das Vest gehörte früher nicht nur kirchlich, sondern auch "weltlich" in den Herrschaftsbereich der Kölner Erzbischöfe. Der Begriff "Vest" bedeutet "umschlossener Bezirk" und wird zum ersten Mal 1341 in einer Urkunde erwähnt. Marl ist geschichtlich und politisch Bestandteil dieses Gebietes, das zwischen Emscher und Lippe liegt. Die Nachbargemeinden nannten das Vest "Kölschland". Die Grenzen des Vestes sind von der Natur festgelegt: Im Norden und Osten trennt die Lippe das Vest zum Gebiet des Fürstenbischofs von Münster. Im Süden stellen die Niederungen und Sümpfe der Emscher die Grenze zur Grafschaft Mark und dem Stift Essen dar. Im Westen wir das Gebiet durch den Kölnischen Wald und Ödland vom Herzogtum Kleve abgegrenzt. Nur in einem schmalen östlichen Zipfel fehlt eine natürliche Grenze. Hier sichert eine Landwehr das Gebiet gegen die ReichsDortmund und die Grafschaft Mark. Das Vest ist eine kölnische Enklave, das heißt, es besteht zu den anderen Hoheitsgebieten des Kölner Erzbischofs keine Verbindung. Die Herrschaft des Kölner Erzbischofs über das Vest endete 1802/03.
Die Krampe, hochdeutsch Faßeisen, ist dem Wappen des in Marl gelegenen Hauses Loe (sprich: Loo) entnommen. Diese Familie war mit der Familie Crampe blutsverwandt und wohnte vom 14. bis 17. Jahrhundert in Marl. Das Loe-Wappen ist ein "sprechendes Wappen". Das heißt, der Name der Familie gleicht der Wappenfigur. Die Blutsverwandtschaft der Loe-Crampen Familien wird auch durch die Übereinstimmung ihrer Wappen dokumentiert.
Silberner Hammer und Schlägel sind die Symbole des Bergbaus, dem Marl seine Industrialisierung verdankt. Sie wurden in dem Wappen als Beizeichen gewählt.