Nordrhein-Westfalen

Gemeinde Wickede (Ruhr)

In dem von Silber über Blau im Wellenschnitt geteilten Schild oben ein durchgehendes schwarzes Kreuz, unten ein silbernes, aus dem Schildfuß herausgewachsenes Zahnrad.

Der vorliegende Entwurf will der geschichtlichen, geographischen und wirtschaftlichen Situation Wickedes gerecht werden.

Das schwarze Kreuz auf silbernem Grunde bringt die jahrhundertelange Zugehörigkeit des Ortes zu Kurköln zum Ausdruck.
Die Farben weiss-blau weisen auf die Zugehörigkeit zur Grafschaft Arnsberg hin.

Wickede gehörte bis 1180 zum Herzogtum Sachsen, dessen Herr Heinrich der Löwe war. Beim Sturze dieses Fürsten (1180) wurde sein westfälischer Besitz als "Herzogtum Westfalen und Engern" dem Kurfürsten von Köln zugewiesen.

In dem neuen Territorium lag auch die Grafschaft Arnsberg, deren Landesherr als reichsunmittelbarer Graf sich der Unterordnung unter Köln widersetzte. Aus den widersprechenden Rechtsverhältnissen erwuchs ein fast 200 Jahre währender Streit zwischen Köln und Arnsberg. Es ist urkundlich nicht nachzuweisen, ob Wickede in dieser Zeit tatsächlich im Besitze des Einen oder des Anderen gewesen ist.

Als die Grafschaft Arnsberg 1368 durch Verkauf an das Erzbistum überging, findet sich Wickede nicht mehr unter den arnsbergischen Besitzungen, ein Beweis dafür, daß es schon früher kölnisch geworden ist.

Die Zugehörigkeit des Ortes zum Erzbistum Köln erlosch erst mit der Säkularisation im Jahre 1803.

Das blaue Band der Ruhr im unteren Felde deutet auf die Lage Wickedes an diesem Flusse, und zwar an seinem nördlichsten Punkt, hin. Der Ruhr verdankt Wickede auch seine heutige wirtschaftliche Struktur. Das Vorhandensein nutzbarer Wasserkraft führte 1839 hier zur Begründung des Liebrechtschen Puddel- und Walzwerks. Der Gedanke des Eisenschaffens erwies sich jedoch infolge der beträchtlichen Entfernung von den Kohle- und Erzbasen als wenig fruchtbringend. Im Anfang unseres Jahrhunderts wandte sich deshalb die hiesige Industrie der Eisenverarbeitung zu. Als Symbol dieses Industriezweiges ist das Zahnrad ins Wappen aufgenommen worden.