Nordrhein-Westfalen

Stadt Werne

Das Stadtwappen stellt St. Christophorus mit dem Jesusknaben auf der linken Schulter, in der rechten Hand den Eichenstamm haltend, vor sich das Schild der Stadt Werne mit rotem Balken auf goldenem Feld, dar.

Das Wappen der Stadt Werne ist bis in das 15 Jahrhundert zurückzuverfolgen. Zwei Siegelabdrücke an Urkunden aus den Jahren 1468 und 1470 zeigen den Balkenschild des Bistums Münster und den hl. Christophorus in unterschiedlicher Gestalt. Wahrscheinlich ist der Siegelabdruck aus dem Jahre 1470, der sich heute im Staatsarchiv Münster befindet, der ältere und schon im 14. Jahrhundert geschnitten worden.

In der Pergamenturkunde vom 13. Dezember 1468, die noch immer im historischen Stadtarchiv Werne, Kirchhof 13 aufbewahrt wird, bestätigt der Propst von Cappenberg, Lubert von Diepenbrock, die Stiftung der Vikarie S. Mariae Magdalenae in der Pfarrkirche zu Werne. Der Silberstempel für den an dieser Urkunde hängenden Siegelabdruck ist noch heute vorhanden und im Werner Museum zu besichtigen. Die Umschrift des Siegels lautet: Sigillum opidi Wernensis (Siegel der Stadt Werne).

Alle im historischen Stadtarchiv aufbewahrten Urkunden zwischen 1467 und 1680 tragen diesen Siegelabdruck. Ein dritter Siegelabdruck mit Balkenschild und Christophorus aus dem Jahre 1597 wird in Münster aufbewahrt.

Alle drei Wappenbilder aus dem 15. und 16. Jahrhundert zeigen gemeinsam den Balkenschild des Bischofs von Münster (roter Balken im goldenen Felde) und den hl. Christophorus als Schutzpatron der Pfarre von Werne. Zwar war der erste Patron dieser Kirche Johannes der Täufer, aber bereits im Jahre 1223 erscheint in Siegeln der Pfarrkirche Werne Christophorus zunächst als Mitpatron und später als Hauptpatron. Dieser Wechsel ist wahrscheinlich auf die Übernahme der Pfarre Werne durch das Kloster Cappenberg im Jahre 1139 zurückzuführen.

Nachdem Werne bereits seit 1275 über eine eigene Gerichtsbarkeit verfügte, 1362 und 1383 die Marktfreiheit und das Befestigungsrecht erhielt und 1385 als „wigbold“ in den Kreis der landtagsfähigen Städte des Oberstifts Münster aufgenommen worden war, kann VVerne durch die Führung eines eigenen Stadtsiegels seit dem 15. Jahrhundert, obwohl es nie offiziell die Stadtrechte verliehen bekam, nun eindeutig als Stadt bezeichnet werden.

Eine festgelegte Form des Wappens besaß die Stadt Werne fast 500 Jahre lang nicht. Die städtischen Körperschaften beschlossen deshalb im Jahr 1924, ein solches anfertigen zu lassen.

Zu Grunde wurde dabei der noch vorhandene Silberstempel von 1468 gelegt.

Die Herstellung des neuen Wappenbildes übertrug man dem Wappenkünstler Prof. Otto Hupp aus Schleißheim bei München, der ein 30 cm hohes farbiges Wappenbild schuf, das sich heute im Werner Stadtmuseum befindet.