Nordrhein-Westfalen

Stadt Hürth

Geteilt und oben gespalten, im ersten FeId in Schwarz ein rotbewehrter silberner Adler; im zweiten in Silber ein durchgehendes schwarzes Kreuz, im dritten Feld in Rot ein halbes silbernes Zahnrad.

So wird das Hürther Stadtwappen in dem Buch "Siegel und Wappen, Burgen und Schlösser im Landkreis Köln" von Johann Köllen, Hans Kisky und Robert Steimel beschrieben. Dieses Wappen wurde der damaligen Großgemeinde Hürth durch Erlaß des Preußischen Staatsministeriums in Berlin vom 26. Oktober 1934 verliehen.
Am 1. April 1930 wurden die bis dahin selbständigen Landgemeinden Berrenrath, Fischenich (mit Weilerhof), Gleuel (mit Burbach und Sielsdorf), Hermülheim, Alt-Hürth (mitAIstädten und Knapsack) und Kendenich (mit Kalscheuren) zur "Großgemeinde Hürth" zusammengeschlossen. Am 1. Oktober 1933 komplettierte Efferen (mit Stotzheim) die Gemeinde, die dann 1978 die Stadtrechte erhalten hat.
Das Wappen soll die wechselseitigen Beziehungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart bekunden, schrieb der Heimatforscher Clemens Klug in seinem Buch "Hürth - wie es war, wie es wurde". Der silberne Adler wurde dem Wappen des alten Eifeler Adelsgeschlechtes Hurth von Schöneck entnomnen, die angeblich Nachfahren der seit dem 14. Jahrhundert bekannten Grundherren von Alt-Hürth, den Rittern de Hurte, waren. Obwohl bereits in den zwanziger Jahren bekannt war, daß die beiden Geschlechter außer einer zufalligen Namensähnlichkeit nichts miteinander zu tun hatten, geriet der Adler fälschlicherweise in das Hürther Stadtwappen. Nach über 50 Jahren ist dieser Irrtum inzwischen schon historisch.
Das schwarze Kreuz auf silbernem Grund weist auf das Kurfürstentum Köln hin, dem die meisten Orte der heutigen Stadt Hürth über sieben Jahrhunderte lang angehörten. Die Übrigen Orte unterstanden dem Herzog von Jülich, der einen schwarzen Löwen im Wappen führte.
Eine besondere Vergangenheit hat übrigens Alt-Hürth aufzuweisen. Dieser Ort, der der Stadt später den Namen gab, gehörte zeitweise zu den spanischen bzw. zu den österreichischen Niederlanden. Dies führte im Zusammenhang mit den Nutzungsrechten am Duffesbach zu schwierigen juristischen Problemen, in die selbst Kaiser und Päpste eingeschaltet waren.
Das Zahnrad im Hürther Stadtwappen symbolisiert die seit der Jahrhundertwende auf dem Villerücken ansässige Großindustrie (Braunkohle und Chemie), die den Menschen Arbeit und Brot gab und der die auch heute noch wirtschaftlich starke Stadt Wohlstand und eine komfortable bürgerfreundliche Infrastruktur verdankt.