Nordrhein-Westfalen

Stadt Rahden Westf.

Unter einem silbernen (weißen) Schildhaupt mit 3 blauen fünfblättrigen Rosen in Rot 2 kreuzweise gestellte silberne (weiße) Haken mit Griff.

Der Stadt Rahden ist mit Urkunde des Regierungspräsidenten vom 19. April 1973 das Recht zur Führung eines Wappens, einer Flagge und eines Banners verliehen worden.


Ausschnitt
aus der/dem Kiepe
vom 4. Dezember 1969

Tradition des Rahdener Wappens

Durch Verfügung des Innenministers von Nordrhein-Westfalen ist das Amt Rahden berechtigt, ein Wappen zu führen, das im Schildhaupt drei blaue Rosen auf silbernem Grund und im roten Hauptfeld zwei gekreuzte silberne Haken aufweist. Eine Deutung der Wappensymbole ist bereits in mehreren Veröffentlichungen erfolgt.

Mit derselben Berechtigung wie etwa der Adler der deutschen Kaiser das Wappentier Deutschlands und der Schild der Wittelsbacher das Landessymbol Bayerns wurde, ist auch bei der Zusammenstellung des Rahdener Wappens auf die Embleme des einheimischen Geschlechts derer von Roden zurückgegriffen worden, deren Name und Werdegang mit der Geschichte des Kirchspiels und Amtes Rahden eng verbunden ist. Einige Hinweise sollen diese Tradition charakterisieren.

Die von Roden müssen als eines der mächtigsten hier ansässigen Adelsgeschlechter angesehen werden. Ihrem Namen zufolge ist ehemaliger Grundbesitz in Rahden zu vermuten, desgleichen in Wehe, Varl und Ströhen - da Wehe in alten Aufzeichnungen "Rodeswede" heißt und der Heuerort in Ströhen "Rodesrege" genannt wird. Späterer v. Münch'scher Besitz in Varl (Sielhorst) ist auf die Rodener zurückzuführen. In Urkunden werden nämlich Angehörige dieser Familie wechselweise als "von Roden, gen. von Münch" oder "von Münch, gen. von Roden" bezeichnet. Der Name kann im Zusammenhang mit den sich rodend niederlassenden Siedlern gesehen werden.

Über ihre umfangreichen Rechte wurde in der Festschrift zum 125. Jubiläum der Rahdener Schützengilde berichtet.

Der Adelssitz dieser Familie, das "Haus Roden", hat mitten im Dorf, wo sich heute etwa die Gärtnerei Bohnekamp befindet, gestanden. Reste der alten Gräfte waren als Wasserkuhle bis in dieses Jahrhundert hinein vorhanden. Auf diesen Adelshof bezieht sich ein "Brühl" (heute Brüllfeld), ursprünglich Weideland, das sich vor einer Burg befindet, und die Flurbezeichnung "Im Saale" auf dem Westernfeld, da das Haus Roden später den Charakter eines "Salhofes" trug.

Beide Flurstücke bezeichnen die Längsachse der sich später entwickelnden Ortschaft Rahden.

Die in unmittelbarer Nähe des Hauses Roden errichtete Kirche läßt die Vermutung zu, daß sie ursprünglich eine Eigenkirche gewesen ist, die damit den Ausgangspunkt für den späteren zentralen Ort des Kirchspiels - nämlich den Flecken Rahden - bestimmte.

Ständige Reibereien zwischen den Rodenern und den nach Landeshoheit strebenden Mindener Bischöfen führten schließlich zu einem Verkauf der Rodener Liegenschaften in Rahden. Urkunden berichten andererseits über Käufe im Niedersächsischen. Bis ins 16. Jahrhundert hinein finden wir die Rodener dann in der Gefolgschaft der Diepholzer Grafen.

Heinrich Bretthauer



Ausschnitt
aus der/dem Lübbecker Kreiszeitung
vom 7. November 1969


Wappen für Amt Rahden

Der Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen hat mit einer Urkunde vom 26. August dieses Jahres genehmigt, daß das Amt Rahden ein Wappen und ein Siegel mit diesem Wappen führen darf, das im silbernen (weißen) Schildhaupt drei blaue fünfblättrige Rosen, darunter in Rot zwei schräggekreuzte silberne (weiße) Haken mit Griff aufweist. Die Genehmigung wurde kürzlich im Amtsblatt für den Regierungsbezirk Detmold veröffentlicht. Realschullehrer Bretthauer, der sich viel mit der Geschichte des Rahdener Landes beschäftigt, fertigte eine größere Zahl von Entwürfen an, die der Amtsvertretung zur Entscheidung vorgelegt wurden. Man entschied sich für die jetzige Form von Wappen und Siegel, weil darin das frühere wirtschaftliche Leben im Rahdener Raum besonders zur Geltung kommt. Bretthauer stellt die drei blauen Rosen als die blauen Blüten des Flachses, die Haken als sogenannte "Schafhaken" dar, mit denen früher Schafe aus der sich drängenden Herde eingefangen werden konnten. Flachsanbau und Schafhaltung waren früher mit die bedeutendsten Wirtschaftszweige der heimischen Landwirtschaft.