Nordrhein-Westfalen

Stadt Hilchenbach

Das Wappen der Stadt Hilchenbach trägt im blauen Wappenschild einen gelben (goldenen) Wolf. Es wurde in dieser Form letztmalig am 13.04.1970 genehmigt.

Das Stadtwappen von Hilchenbach hat eine etwas merkwürdige Geschichte. Zunächst war es ein sog. "redendes Wappen", das den Namen der als "Bach des Heiligen" herleitete. Das in den Farben nicht feststehende Wappen zeigte zwischen zwei gezinnten Tortürmen eine Zinnmauer, davor ein Bach, auf der Mauer wachend der heilige Vitus (St. Veit) als Patron der Hilchenbacher Kirche, mit einer Kirchenfahne in der Linken, dahinter die Umrisse zweier Berge. Auf einem anderen Wappen Hilchenbachs ist der heilige Vitus als Knabe dargestellt, der mit einer Fahne in der Hand auf einer Wiese am Bach steht, Mauer und Berg fehlen. Beide Wappen sind von dem Staatsarchiv in Münster 1909 als "geradezu unheraldisch" bezeichnet worden. Hierzu wird ausgeführt:
"... das von der Stadt eingereichte Bild ist als Wappen nicht zu bezeichnen. Es fehlt dem Staatsarchiv an Material zu der Nachprüfung, ob das Siegel aufgrund eines älteren Stempels angefertigt oder als Rebus "Bach des Heiligen in Hilchenbach" willkürlich erfunden worden ist ..."
Bei der Nachprüfung der Stadtwappen schlug das Staatsarchiv in Münster im gleichen Jahre vor, das heraldisch unbrauchbare Bild durch einen schreitenden Wolf zu ersetzen, eine Wappenfigur, die in dem ältesten erhaltenen Schöffensiegel der Stadt Hilchenbach mit der Umschrift: "S. (=Siegel) der scheffen von helchenbach" an einer Urkunde von 1485 erscheint. Nachweisbar ist das Schöffensiegel bereits 1477. Die ging auf diesen Vorschlag ein und wählte die nassauischen Landesfarben blau-orange (gold). Die königliche Genehmigung wurde am 22. Oktober 1911 erteilt.
Das Amt, das nach dem im 13. Jahrhundert hier gegründeten Prämonstratenser-Frauenkloster Keppel seinen Namen trägt, hat als Beizeichen zu dem nassauischen Löwen eine Abbildung des noch erhaltenen Chores der Keppeler Stiftskirche (vgl. Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen, Kreis Siegen, Taf. 8) in sein Wappen aufgenommen und damit zugleich ein redendes Symbol für den Ortsnamen (Keppel = capella) geschaffen.
Nach dem Zusammenschluss der Stadt Hilchenbach mit 11 Gemeinden des früheren Amtes Keppel am 1. Januar 1969 hat die neue Stadt Hilchenbach das am 22. Oktober 1911 genehmigte Wappen übernommen. Mit der bereits zitierten Genehmigung vom 13. April 1970 wurde nicht wie ursprünglich ein "schreitender", sondern ein "stehender" Wolf im Wappenschild endgültig festgestellt.