Nordrhein-Westfalen

Stadt Münster

Das obere Bild zeigt das sogenannte Repräsentationswappen, die Schmuckvariante des Wappens der Stadt Münster.

Das Wappen der Stadt Münster besteht aus einem von gold rot und silber geteilten Schild. Die Farben der Helmdecken sind gold rot. Als Helmzier dient ein sog. Hilfskleinod, ein gefaltetes Fächerkleinord, "Weiher" genannt, das gleichfalls von gold rot und silber geteilt ist und 11 Spitzen hat.
Der Schild ist im Siegel seit mindestens 1363, die Zusammenstellung mit Helm und Weiher seit etwa 1540 nachweisbar. Als Schildhalter werden seit eben dieser Zeit 2 aufsteigende herschauende Löwen mit aufgerichtetem Schweif geführt.
Den Farben des Schildes gemäß ist die Stadtflagge von gold rot und silber längsgeteilt.


Das untere Bild zeigt die auf das Wappenschild reduzierte Variante.

Schild von gold, rot und silber geteilt.

Das Wappen der Stadt Münster, das in der hier dargestellten Form seit mindestens 1350 geführt wird, hat durch den Stadtarchivar Dr. E. Hövel in den Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Münster, Bd. IV (1931), S. 135 ff., eine sehr eingehende und gründliche Untersuchung erfahren, die um so notwendiger war, als bei diesem Wappen einer der bei alten Städten in Westfalen nicht häufigen Fälle vorliegt, in denen das Wappenbild n i c h t aus dem Sekret oder dem Hauptsiegel der Stadt angenommen wurde, sondern unmittelbar aus dem landesherrlichen (bischöflich münsterischen) Schild, dessen Farben verändert wurden. Abdrucke des großen Siegels der Stadt sind seit 1231, des Sekretes seit 1277 (Westfäl. Siegel Bd. II T. 77 Nr. 1 und T. 84 Nr. 7) erhalten. Sie zeigen jenes die übliche Stadtdarstellung mit Mauern und Türmen, dieses das Brustbild des Stiftsheiligen St. Paulus. Erst nach der Wiedertäuferzeit wurde in diese Darstellungen der dreigeteilte Schild mit dem Stadtwappen als Beizeichen aufgenommen. Nun hat Hövel auf Grund planmäßiger Durchforschung der Bestände des Stadtarchivs einen Abdruck des Siegels des städtischen Antoniushospitals vom Jahre 1368 gefunden, auf dem zu Füßen einer stehenden Madonna ganz einwandfrei das Stadtwappen in der später geführten Form als dreigeteilter Schild dargestellt ist. (Vgl. Hövel a. a. O. Abb 2.) Besonders bemerkenswert ist, daß das Wappen durch die Schraffierung deutlich als d r e i-farbig, wodurch es sich von dem zweifarbigen Stiftswappen unterscheidet, wiedergegeben ist. Die erste farbige Darstellung findet sich aus der Mitte des 15. Jahrhunderts in zwei Skulpturen am Giebelfelde des Rathauses. Sie zeigen, wie man annehmen darf, von jeher, die heute gebrauchten Farben gold, rot und silber. Aus späterer Zeit sind zahlreiche Darstellungen des Wappens überliefert, die alle in der Hövelschen Untersuchung aufgezählt und zum größten Teil abgebildet werden, so daß wir hier auf diese verweisen können. Verwechselungen mit dem Stiftwappen (roter Balken in goldenem Felde), das zum ersten Mal in den Siegeln des Bischofs Konrad I. (1306 – 1310) erscheint und von dem sich das Stadtwappen ja nur durch die veränderte Tinktur des untersten Feldes unterscheidet, kamen, besonders außerhalb Münsters, häufig vor. Die Farben des Stiftswappens sind zuerst im „Wappenbuch von den Ersten“ aus dem Ende des 14. Jahrhunderts überliefert.

Quellennachweis: Wappenbuch der westfälischen Gemeinden, Herausgeber: Meyer, 1940 in Münster erschienen.