Thueringen

Stadt Weimar

Das Stadtwappen zeigt einen aufrecht stehenden, schwarzen Löwen mit roter Zunge auf goldenem, mit 14 roten Herzen übersätem Feld.

Die Stadt Weimar führt, wie sich aus den seit 1262 bezeugten und vom Jahre 1387 ab erhaltenen Siegeln ergibt, bereits seit dem 13. Jahrhundert das Wappen der einstigsten Landes- und Stadtherren, der Grafen von Orlamünde, als eigenes Wappen: einen rot gezungten, steigenden schwarzen Löwen in einem mit roten Herzen übersäten goldenen Feld. Dieses Wappen haben außer Weimar noch die damals gräflich - orlamündischen Städte Magdala und Orlamünde als Stadtwappen übernommen. Die ursprüngliche blaue Tingierung des Löwen, die auf die dänische Prinzessin Sophia, die Gemahlin Siegfried des III. (11476-1206) zurückgeht, wurde dann nach dem Übergang der Besitzung der Grafen von Orlamünde an das Haus Wettin im 16. Jahrhundert schwarz. In der Zeit von 1938 bis 1945 wurde dieses Wappen außer Kraft gesetzt und an die Stelle kam ein der nationalsozialistischen Ideologie entsprechendes, ein aus vier Adlerköpfen gebildetes, altrotes Hakenkreuz in Goldfassung, über das ein goldenes, vierspeichiges Rad gelegt wurde. 1945 wurde das frühere Stadtwappen wieder verwendet. 1975 erhielt es seine endgültige heutige Form, gestaltet von Prof. em. Dr.- Ing. Horst Michel. Die jetzige Wappenform wurde im Rahmen der 1000 - Jahr-Feier eingeführt. Die aus dem Stadtwappen hergeleitete Stadtflagge ist dreistreifig schwarz-gelb-rot, belegt mit dem Stadtwappen.

Die älteste Überlieferung des Weimarer Wappens ist mit dem im 16. Jahrhundert erbauten bzw. umgebauten Rathaus und den von diesem nach dem Rathausbrand von 1837 verbliebenem, in das bis 1841erbaute jetzige Rathaus übernommenen baulichen und dekorativen Überresten verbunden. Als ältestes überliefertes Wappen hat der Treppenaufgang des Rathauses angebrachte Löwe zu gelten, der durch seine gedrungene Form und durch die aus Schweif und rechtem Hinterbein hervorgehenden Blättern auffällt. Er dürfte nach der tartschenähnlichen Schildform und nach der auch der auch im Stadtsiegel in dieser Zeit zu beobachtenden Tendenz, die Herzen in Blätter zu verwandeln, dem 15. Jahrhundert zuzuweisen sein.


Bedeutung Herz (Heraldik)
Wird ein Herz in größerer Anzahl gewählt, kann das Wappenfeld oder die Figur darin beispielsweise belegt, bestreut oder bedeckt werden. Das Herz wird in der größten Anzahl Wappen nur zur Verschönerung genommen. Die angetroffene Form ist über die Wappenbeschreibung zu klären.

Um zu einer endgültigen Fassung zu kommen, wurde der Verband bildender Künstler mit der Gestaltung beauftragt, und Dr. Müller und Dr. Diesel vom Stadtarchiv Weimar begutachteten die Entwürfe. Nun ist es endgültig: auf goldenem Grund prangt der stilisierte schwarze Löwe mit silberner Binnenzeichnung, spielend mit roten Herzen.

Um 1180 war Weimar Nebensitz von Orlamünde. Siegfried III. von Weimar-Orlamünde heiratete die Prinzessin Sophia von Dänemark, Tochter des dänischen Königs Waldemar I. Das Wappen ist überliefert von Dänemark. Die Prinzessin Sophia brachte das Wappen mit. Die Herzen die den Löwen umgeben, sind eine moderne Form die nur zur Verschönerung des Wappens dienen sollten.

Die Herzen in dem Stadtwappen von Weimar stehen symbolisch für die Besitztümer. von dem Grafen Wilhelm III.. Wilhelm III. (Wilhelmi Thuringorum pretor; gest. .16.04.1039) war ab 1003 Graf von Weimar und ab 1022 Graf im Eichsfeld-
Er war jüngster Sohn des Weimarer Grafen Wilhelm des II.
Nach dessen Tod folgte er in Weimar und gewann noch die Grafenrechte im Eichsfeld hinzu. Damit geriet er in Konflikt mit den Erzbischöfen von Mainz. Mit dem König stand er in bestem Einvernehmen. Von Zeit zu Zeit übernahm er die Wachaufsicht über die Burg Meißen. 1017 lag er mit Gebhard von Querfurt in Streit, den der König zu Allstedt schlichtete. Unter Wilhelm erreichte die Machtstellung des Hauses Weimar innerhalb des thüringischen Raumes ihren Höhepunkt, was auch teilweise durch das Eindringen der Ekkehardiner in das Markgrafengebiet begünstigt wurde.