In silber ein rotes Feld im Herzbereich des Schildes. Davor die Büste eines gerüsteten Ritters.
In der Gruppe der Stadtwappen zeigt Wanfried eine ortseigene Wappenbildung,
wenn man den Ritter als Friedenswahrer (Wahr`n Fried!) ansieht.
Das älteste, auf 1578 datierte Siegel zeigt in Übereinstimmung mit allen folgenden einen gerüsteten Ritter in ganzer Figur mit Speer und Schwert. Diese ritterliche Gestalt stand auch auf dem Schlussstein des Untertores.
In der Tat lässt das am Untertore in die Mauer des Keudellschloßes eingelassene Stadtwappen einen geharnischten Ritter mit Schwert und Lanze erkennen mit der Umschrift:
"S. Bonifacius fundator civitatis Wanfridae," dass heißt S. Bonifazius Gründer der Stadt Wanfried.
Dagegen geben die hessischen Wappenbücher als Wappen der Stadt eine Halbfigur an, und zwar in Rot das silberne Bruststück eines geharnischten Ritters in Seitenansicht mit rechtsgeschultertem goldenen Schwert (Aus: Demandt-Renkhoff. Hessisches Ortswappenbuch Nr. 144).
Den geharnischten Ritter nun ohne weiteres als Winfried Bonifazius deuten zu wollen, ist zum mindesten sehr gewagt. Das Bild, das dem Orte erst bei der Erhebung zur Stadt 1608 als Stadtwappen verliehen wurde, stellt vielmehr zweifellos eine Rolandsfigur dar.
Diese Figuren, meistens gewappnete Ritter, die ein nacktes Schwert in der Hand halten, waren nichts als Zeichen der Gerichtsstätten, finden sich in vielen Ortschaften besonders in Niedersachsens und Brandenburgs als die wohlbekannten Rolandssäulen und dienen später in den Kämpfen um städtische Vorrechte nicht selten als Sinnbilder städtischer Freiheit und Selbständigkeit.