Hessen

Stadtteil Rossdorf

In Rot ein nach links steigendes silbernes, blau bezungtes Pferd und rechts oben ein schwarzes Kreuz.

Durch die Ermunterung der Hessischen Landesregierung für die Gemeinden, sich ein Ortswappen zuzulegen, beschloß der Gemeindevorstand, den 1956 im Hessischen Wappenbuch vorgefundenen Wappenvorschlag zur Genehmigung einzureichen. Das dort abgebildete Wappen zeigt in rotem Feld ein silbernes Pferd und drüber ein schwarzes Kreuz. Dieses Wappen geht auf ein altes Gerichtssiegel der Gemeinde Roßdorf aus dem Jahre 1755 zurück.

Das Siegel hat einen Durchmesser von 34 mm. Es zeigt ein nach links steigendes Pferd, darüber rechts oben ein schwarzes Kreuz. Die Siegelumschrift lautet: GERICHTS INSIEGEL 1755 ROSSDORF.

In dem Wappen ist das Pferd (heraldisch Roß) das wichtigste Symbol; das als .sogenanntes „redendes Wappen“ den Bezug zum Ortsnamen herstellt. Das schwarze Kreuz dient als heraldisches Beizeichen zur Unterscheidung von anderen Wappen, die ebenfalls ein Pferd als Symbol verwenden. Man darf dieses Zeichen vielleicht aber auch als Hinweis auf die enge geschichtliche Verbundenheit des Ortes mit der Abtei und dem Bistum Fulda auffassen, denn die Abtei hatte in Roßdorf Besitzungen, die in ihrem Codex Eberhardi im Jahre 850 erwähnt werden. Fulda erwarb außerdem im Jahre 1062 das Kirchenpatronat der Roßdorfer Kirche, die als Sendkirche des Dekanates Roßdorf eine weit über den Ort hinausreichende Bedeutung besaß. Wappenfigur der Abtei und des jetzigen Bistums Fulda aber ist ebenfalls ein schwarzes Kreuz.

Am 4. März 1965 wurde der Wappenentwurf von der Gemeindevertretung gutgeheißen. Vom Hessischen Innenminister wurde das vorgeschlagene Wappen mit Urkunde vom 2. September 1965 der Gemeinde verliehen und im Staatsanzeiger Nr. 38 vom 20. September 1965, Seite 1102 veröffentlicht.

Bei der Betrachtung des Ortswappens und dem Lesen der Wappenbeschreibung könnte dem unbefangenen Leser der Gedanke kommen, hier sei rechts und links verwechselt worden. Dem ist aber nicht so! In der heraldischen Fachsprache werden die Seitenangaben rechts und-links vom Träger des Schildes aus gesehen verwendet, nicht aus der Sicht des Betrachters.

Das Roßdorfer Wappen wird schon seit jeher mit einem barocken Schild (die Gestaltung der oberen Schildumrandung) dargestellt. Zwischenzeitlich gilt diese Darstellungsform auch für das Wappen von Bruchköbel. Eine besondere Bedeutung hat diese childform jedoch nicht.