Hessen

Stadt Flörsheim

Auf blauem Schild ein zweimastiges Segelschiff über silbernen (weißen) Wellen. Schiffsrumpf und -masten sind golden (gelb). Die beiden Segel silbern. Das größere Segel trägt die schwarze Beschriftung „FFF“. Am Schiffsheck weht eine rote Flagge mit einem silbernen sechsspeichigen Rad. Der Mastkorb über dem Segel mit den drei „F“ ist, ebenso wie je eine spitz auslaufende Flagge an beiden Mastenden, horizontal geteilt – silbern und rot.

Das Wappen nimmt Bezug auf das im vergangenen Jahrhundert bis 1868 auf dem Main verkehrende Flörsheimer Marktschiff. Das Rad in der Heckflagge deutet auf die jahrhundertelange (von 1270 - 1803) Flörsheimer Zugehörigkeit zum Mainzer Domkapitel hin. Die drei FFF im Großsegel erinnern an die 1765 mit kurfürstlichem Privileg eröffnete Flörsheimer-Fayence-Fabrik.

Die Geschichte Flörsheims:

Erstmals urkundlich erwähnt werden die fränkischen Siedlungen Flörsheim 828, Wicker 927 und Weilbach 1112. Während des gesamten Mittelalters und der Neuzeit bestanden enge Bindungen zu Mainz, und zwar sowohl kirchlich als auch landesherrlich. Die Gemeinden gehörten bis ins beginnende 19. Jahrhundert zum Erzbistum Mainz; politisch unterstanden Flörsheim seit 1270 dem Mainzer Domkapitel, Weilbach und Wicker seit 1581 dem Mainzer Kurfürsten. Ebenfalls seit 1270 gab es für Flörsheim ein eigenes Gericht, das älteste erhaltene Gerichtsbuch stammt aus dem Jahr 1447.

Die Bewohner der drei Gemeinden lebten vor allem vom Wein- und Getreideanbau. Für Flörsheim bot darüber hinaus der Fischfang eine Erwerbsmöglichkeit. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts sorgte dann die im Auftrag des Mainzer Kurfürsten gegründete Flörsheimer-Fayence-Fabrik (Manufaktur), die fast im gesamten Erzstift eine Monopolstellung besaß, dafür, daß der Name Flörsheims überregional bekannt wurde. Die drei FFF im Flörsheimer Wappen weisen auf diese Manufaktur hin.

Die territoriale Neuordnung Deutschlands während der Napoleonischen Zeit brachte es mit sich, daß Flörsheim, Weilbach und Wicker 1803 an das Fürstentum und spätere Herzogtum Nassau fielen. 1866 kamen die Gemeinden an Preußen, das das Herzogtum nach dem preußisch-österreichischen Krieg annektierte. Seit 1945, nach der Auflösung Preußens durch die Alliierten, gehören Flörsheim, Weilbach und Wicker zu dem neu gebildeten Bundesland Hessen.

Entscheidend für die Entwicklung der Gemeinden war die Industrialisierung des Rhein-Main-Gebietes im 19. Jahrhundert: Seit 1839 hat Flörsheim am Main einen Eisenbahnanschluß. Mit der Gründung des Opel-Werkes in Rüsselsheim (1862) und der Farbwerke in Höchst (1863) änderte sich die Bevölkerungsstruktur grundlegend: Flörsheim, Weilbach und Wicker entwickeln sich zu sogenannten Arbeiter-Wohnsitzgemeinden.

1953 erhielt Flörsheim die Stadtrechte. 1972 schlossen sich Flörsheim, Weilbach und Wicker freiwillig zu einer Stadt zusammen.

Durch Altstadtsanierung, Dorferneuerung und in überschaubaren Einheiten ausgewiesene Neubaugebiete hat man es geschafft, Flörsheim zu einer Stadt mit hoher Lebens- und Wohnqualität zu entwickeln. Dabei wurde aber stets angestrebt, jeden Stadtteil in seiner Eigenart und Besonderheit weiterzuentwickeln.


Zur Stadt Flörsheim gehören folgende Stadtteile.
Weilbach, Stadtteil
Wicker, Stadtteil

Eine Übersicht dieser Stadtteile finden Sie auf dieser Wappenübersicht.