Gespalten. Vorn in Blau ein liegender silberner stilisierter Adlerkopf am Spalt mit dem Schnabel nach oben, hinten in Rot ein aufgerichteter goldener Löwe.
Das Bosauer Wappen wurde 1952 von Gerhard Pause geschaffen (gestorben 1971 in Flensburg). Anlaß war die Achthundertjahrfeier von Dorf und Kirche Bosau.
Zur Heraldik des Wappens ist zu bemerken, daß die Frühgeschichte Bosaus die Anregung zu den Emblemen gab.
Das Wappenschild ist senkrecht gespalten. Das linke Feld ist blau, wie die Fläche des großen Sees. Ein weißer senkrecht gestellter Adlerkopf symbolisiert die Halbinsel Bosau in den See hinein, mit dem großen Warder als Ober- und dem kleinen Warder als Unterschnabel. Das Auge bezeichnet etwa den Platz der Kirche auf der Halbinsel.
Der Adlerkopf erinnert auch an die Förderung der germanischen Rückbesiedlung gegen die Slawen unter Heinrich dem Löwen, weil sich damit gewissermaßen der deutsche Adler hier im Lande wieder niedergelassen hat. Den Naturfreund erinnert dieses Symbol aber auch an die Tatsache, daß der Große Plöner See Brutgebiet des deutschen Wappenvogels ist, des Seeadlers.
Im rechten roten Feld ist der aufsteigende Löwe verwendet, das Wappentier von Herzog Heinrich.
Dem Lokalpatrioten präsentieren sich die Feldfarben als die blauroten Landesfarben des Herzogtums Oldenburg, der Unbefangene erkennt in der Farbenskala des Wappens die Landesfarben Schleswig-Holsteins, blau-weiß-rot.
Das obige „Gebrauchswappen“ verleiht gewisssen Papieren und Schriftstücken des täglichen Lebens den Charakter von Urkunden. Es wird daher verwendet für Stempel, Siegel und Klischees.
Daneben besitzt Bosau ein Prunkwappen. Dieses trägt den Charakter des Einmaligen und Festlichen. Es ist daher immer handgearbeitet und findet Verwendung auf künstlerisch gestalteten Urkunden, dient als Wandschmuck und als Geräteschmuck.
Die Gestaltung des Schmuckwappens geht in der Idee, den Elementen und der Ausführung ebenfalls auf Gerhard Pause zurück.
Über dem Schild ist eine Reetkante dargestellt mit rechts und links einfliegenden Schwänen, den auffallenden Großvögeln auf dem See. Die Schwäne sind umschlungen von einer stilisierten blauen Woge.
Umrahmt wird das Schild von Hopfengerank. Hopfen ist eine weit verbreitete Unkrautpflanze in der Holsteiner Knicklandschaft.
Durch seine interessante Blattform und sein üppiges Geranke ist der Hopfen Augenweide und Unkraut zugleich.
Im Gerank sind die Anfangsbuchstaben der Vierzehn Ortschaften eingestellt, die mit Bosau als der fünfzehnten die Gemeinde Bosau bilden.
Im Ganzen spiegelt das Schmuckwappen die Schönheit der Ostholsteiner Landschaft wider und ihre biologische Einmaligkeit in Mitteleuropa.
Wanderer, kommst du nach Bosau, so sage und erzähle, du habest deutsche Geschichte und deutsche Landschaft erlebt.