In Silber eine zweitürmige rote Burg; die bezinnten Türme sind mit je zwei silbern gerahmten, schwarzen Spitzbogenfenstern versehen; über dem silbern gerahmten, spitzbogigen und geschlossenen blauen Tor wächst aus einem gemauerten Stufengiebel ein vierblättriger grüner Zweig mit dem linksgewendeten auffliegenden schwarzen Vogel darauf.
Das Ministerium des Innern Potsdam genehmigte der Stadt Meyenburg mit Schreiben vom 21.07.1999 die Führung des abgebildeten Wappens mit obiger Beschreibung und folgender Erläuterung:
Die älteste Quelle für das Wappenbild der Stadt Meyenburg ist ein Siegelabdruck von 1368. Es zeigt das in der Heraldik geläufige Bild einer zweitürmigen Burg, die aus der kreisrunden, perlenförmigen Umrandung hervorgeht. Das einfarbige Siegel ist später heraldisiert, d.h. farbig umgesetzt und in einen Schild gestellt worden. Entsprechende Abbildungen bzw. Beschreibungen enthält der Neu Siebmacher, Städtewappen, Bd. 2, Nürnberg 1885, Otto Hupps Wappenwerk von 1896 - 1898 und das Deutsche Städtebuch Bd. I, 1939, S. 594. Der Entwurf mit einem eingefügten blauen Balken (Abb. 5) ist jüngeren Datums, und stammt vermutlich aus der ersten Hälfte diesen Jahrhunderts. Es wird vermutet, dass es sich wiederum um die Umzeichnung eines Siegels handelt, in der die frei im Siegelfeld stehende Burg ein schmales Fundament erhielt. Diese Änderung kann jedoch vernachlässigt werden, da die andere Tradition sehr viel älter ist und bis ins Mittelalter zurückreicht.
Weitere geschichtliche Ausführungen zum Wappen der Stadt Meyenburg:
In einem Gutachten des Brandenburgischen Landeshauptarchives vom 24.05.1993 heißt es zum Wappen der Stadt Meyenburg:
"Die Siegel- und Wappensymbolik der Stadt Meyenburg zeigt mit dem burgähnlichen Gebäude oder Stadttor, dem Blätterzweig und dem Vogel über Jahrhunderte Beständigkeit. Die ältesten überlieferten Siegel stammen aus dem 13. und 14. Jh. Sie sind abgebildet in F.A. Voßberg "Die Siegel der Mark Brandenburg" 2. Lfg. Berlin 1887 (S. 37). Weiterhin ist ein Siegelstempel aus dem 17. Jh. erhalten. Neuere Fassungen des 19. und 20. Jhs. weisen im Detail unterschiedliche Darstellungen auf. So zeigt das in Siebmachers großem und allgemeinen Wappenbuch (Städtewappen Bd. 2, Nürnberg 1885) abgebildete Wappen ein offenes Tor sowie einfenstrige Türme, die mit lilienbestückten, von je 2 Fialen begleiteten Spitzdächern versehen sind. Der in der Wappenbeschreibung im "Lexikon Städte und Wappen der DDR" (2. A. Leipzig 1984, S. 297) angeführte "blaue Balken im Schildfuß" ist zwar in der Abbildung nicht angebracht worden, ist aber auch in dem bis nach 1945 offiziell angewendeten Siegelbild ersichtlich.
Das Meyenburger Stadtwappen kann von seiner Symbolik her als "redendes" Wappen angesehen werden: der Blätterzweig als Birkenkreis (Maien) und das zweitürmige Gebäude als Burg. Bei dem Vogel dürfte es sich, in Verbindung mit der Maie, um einen "Frühlingsverkünder" handeln, keinesfalls um den farblich veränderten brandenburgischen Adler bzw. die Gans aus dem Wappen der Gans zu Putlitz, wie dies der Literatur zufolge ersichtlich wird.”