Sachsen-Anhalt

Beschreibung der Wappen der Ortschaften der Stadt Jerichow

Ortschaft  Brettin

Ortschaft Brettin
Begleitet von einer goldenen Wellenflanke in Blau ein junger goldener Baum an goldenem Pflock, befestigt durch zwei goldene Doppelbänder.
Das Wappen wurde von dem Heraldiker Ernst Albrecht Fiedler gestaltet.

Ortschaft  Demsin

Ortschaft Demsin
In Gold zwischen grünen Flanken pfahlweise drei steigende schwarze Schwalben.
Im Jahr 2008 gestaltete der Magdeburger Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch im Auftrag des Gemeinderates ein Wappen, das die Orte auch nach der Eingemeindung symbolhaft vertreten soll. Dabei wurde berücksichtigt, dass Demsin aus den Ortsteilen Großdemsin, Kleindemsin und Kleinwusterwitz sowie den Wohnplätzen Binnenheide, Dreihäuser und Werdershof bestand. Die Wappensymbolik zeigt darum drei in gleicher Richtung fliegende Schwalben in Vertretung der drei Ortsteile, aus denen die Gemeinde hervorgegangen ist. Dieses Sinnbild kann auf den gemeinsamen Weg übertragen werden, den die Ortsteile zusammen gehen.

Das Wappen wurde am 19. Januar 2009 durch den Landkreis genehmigt.

Ortschaft  Jerichow

Ortschaft Jerichow
In Blau St. Georg in silberner Rüstung, in der Rechten eine silberne Kreuzlanze, die Linke gestützt auf einen rot-silbern geteilten Schild mit einer silbernen doppeltürmigen Kirche im oberen Feld, rechts ein goldener Drache.
Jerichow besaß bis 1999 kein offiziell genehmigtes Wappen, führt jedoch seit Jahrhunderten in sich zeitweilig wandelnder Form das Bild des Heiligen Georg in Rüstung mit Lanze und Drachen.

Aus der christlichen Ikonografie sind zahlreiche Darstellungen von St. Georg überliefert. Bei den frühen Darstellungen ist er mit einfachem Gewand bekleidet, oft auf dem niedergestochenen Drachen stehend; erst im Spätmittelalter und dann wieder zum Ende des 19. Jahrhunderts wandelten sich diese Bilder in kriegerische Erscheinungen, das heißt gerüstet mit Helm, Rüstung, Schild und anderem mehr. Es ist anzunehmen, dass auch das Jerichower Wappenbild eine solche Wandlung erfuhr, denn 1779 wurde das Bild noch anders beschrieben. Im Archiv des Klosters Jerichow findet sich eine Akte mit dem Titel „Nachrichten von der Stadt Jerichow de Anno 1779“. Darinnen beantwortet der Bürgermeister verschiedene Fragen zur Stadt. Die Frage Nr. 31 lautet: „Was die Stadt im Wappen führe.“ Die Antwort: „Den Ritter St. George der den Lindwurm ersticht.“

In Jerichow ist die Stadtkirche dem Heiligen Georg geweiht; hierin erklärt sich der Zusammenhang zum Wappenbild. Erste bildliche Zeugnisse des Jerichower Wappens zeigen eine recht naturalistische Darstellung mit Beiwerk und in falschen Tinkturen.

Das Redesign des Wappens übernahm 1999 der Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch.

Ortschaft  Kade (Jerichow)

Ortschaft Kade (Jerichow)
In Rot auf blauem Schildfuß ein silbernes Lamm, eine silberne Fahnenstange mit silberner Kreuzesfahne tragend. In der rechten oberen Ecke eine silberne Lilie, darunter drei goldene Sterne.
Das Kreuzeslamm ist ein kirchliches Symbol. Nachweislich wurde es ab 1879 im Gemeindesiegel von Kade verwendet. Es ist zu vermuten, dass mit der Verwendung des Schafes die Schafzucht im jetzt zur Gemeinde Kade gehörenden damaligen Vorwerk Belicke gewürdigt werden sollte.
Die in der rechten oberen Ecke verwendete Lilie sowie die drei Sterne sind Symbole aus dem ältesten in Farbe ausgeführten Wappen des magdeburgisch-märkischem Geschlecht von Werder, die nachweislich von 1412 bis 1812 in Kade bzw. den heutigen Ortsteilen Belicke und Buchholz ansässig waren. Die Verdienste derer von Werder begründen sich vor allem auf die Zusammenlegung der ehemals selbständigen Güter Belicke, Buchholz, der wüsten Feldmark Jeske und Kade zum Gutsbezirk Kade sowie auf die Spende des wertvollen doppelflügeligen Schnitzaltars aus der Werkstatt Lucas Cranach in der Dorfkirche von Kade. Die verwendeten Farben Rot und Blau sowie die Metalle Gold und Silber entsprechen der farblichen Gestaltung im alten werderschen Wappens.

Das Wappen wurde am 30. Juni 1992 durch das Ministerium des Innern genehmigt.

Ortschaft  Karow (Jerichow)

Ortschaft Karow (Jerichow)
Gespalten von Grün und Silber, vorn 3 silberne Orgelpfeifen, hinten pfahlweise 2 grüne Rhomben, belegt mit je einer silbernen Ähre.
Das Wappen wurde 2002 von dem Magdeburger Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch gestaltet.

Ortschaft  Klitsche (Jerichow)

Ortschaft Klitsche (Jerichow)
In Silber ein linkshin schreitender golden bewehrter und rot gezungter blauer Hahn mit rotem Kamm, Gesicht und Lappen auf einem mit einem silbernen Wellenbalken belegten grünem Berg.
Klitsche führte bereits im 19. Jahrhundert ein Bildsiegel, das einen nach links gewendeten schreitenden Hahn zeigt, doch ist dieses Siegelbild nie als Wappen genehmigt worden. Im 20. Jahrhundert taucht der Hahn als Wappenbild rechtsgerichtet auf, allerdings heraldisch unkorrekt und ebenfalls ungenehmigt. Letztlich erfolgte seitens der Freiwilligen Feuerwehr in jüngster Vergangenheit der Versuch, den Hahn in Blau auf goldenem Schild darzustellen.

Es war Beschluss der Gemeinde, das ehemals geführte Siegelbild als heraldisch korrektes Wappen in das Genehmigungsverfahren zu bringen, was vom Magdeburger Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch realisiert wurde.

Das Wappen zeigt drei Symbole: Einen blauen Hahn, einen gewölbten grünen Schildfuß und einen silbernen Wellenbalken. Der Hahn gilt in der Heraldik als ein Symbol des Wächters und Weckers, ferner steht er für Mut und Kampfeswillen. Seine Bewegungsrichtung kommt der frühesten Vorlage des o. g. Bildsiegel am nächsten. Der gewölbte grüne Schildfuß bezieht sich auf den Altenklitscher Berg, zu dem es sogar eine Sage gibt, während der Wellenbalken die Stremme versinnbildlicht.

Es wurde am 28. Oktober 2008 durch den Landkreis genehmigt.

Ortschaft  Nielebock

Ortschaft Nielebock
Gespalten von Gold und Rot, vorn drei grüne Ähren, hinten ein steigender silberner Ziegenbock, am Haupt des grünen Wellenschildfußes ein silberner Wellenbalken.
Im Auftrag des Gemeinderates unterzog der Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch das in Gewohnheitsrecht geführte Wappen einem Redesign. Die Ähren im Wappen symbolisieren die bis heute betriebene Landwirtschaft. Der grüne Schildfuß bezieht sich auf die waldreiche Natur, während der Bock ein Bezug zum Ortsnamen darstellt.

Das Wappen und die Flagge wurden am 4. Juni 2008 durch den Landkreis genehmigt.

Ortschaft  Redekin

Ortschaft Redekin
Grün über Silber durch goldene Leiste geteilt, oben eine goldene Glocke begleitet von zwei zum Schildrand hin schräg gestellten goldenen Ähren, unten drei schwarze Schrägbalken.
Redekin beauftragte 2008 den Magdeburger Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch mit der Erarbeitung eines Wappens. Der untere Teil des Wappens beinhaltet Teile des Wappens derer von Redekin, die lange Zeit im Ort ansässig waren und diesen geprägt haben. Die Glocke bezieht sich auf die Sage vom untergegangenen Dorf Rehbogh, in dessen Kirche die Glocke einst hing und später von einem Schweinehirten gefunden wurde. Die Besonderheit der Glocke ist, dass sie keine Krone, sondern nur eine Lasche zur Aufhängung hat, durch die ein Bolzen geht. Die Ähren verweisen lediglich auf den landwirtschaftlichen Charakter, den Redekin von Anbeginn bis in die Gegenwart hatte.

Das Wappen wurde am 31. Juli 2008 durch den Landkreis genehmigt.

Ortschaft  Roßdorf (Jerichow)

Ortschaft Roßdorf (Jerichow)
In Silber auf grünem Hügel vor einer linksgestellten grünen Eiche mit drei goldenen Früchten ein schreitendes schwarzes Pferd mit goldenen Hufen.
Der Gestaltung liegt die vom Landesarchiv empfohlene Schwarz-Weiß Skizze von Otto Korn zu Grunde. Das Ross (schwarz) ist redend für Roßdorf, der grüne Schildfuß symbolisiert die Wiesen und Weiden des Ortes, die grüne Eiche den Waldreichtum um Roßdorf sowie die unter Naturschutz stehenden alten Eichen in der Gemeinde.

Das Wappen wurde von der Magdeburger Heraldikerin Erika Fiedler gestaltet.

Es wurde am 7. November 1997 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt.

Ortschaft  Schlagenthin

Ortschaft Schlagenthin
Im goldenen Schild mit schräglinkem blauen Wellenbalken ein großer silberner Herzschild, darin eine grüne Eiche auf grünem Berg, der Berg belegt mit einer silbern bordierten roten Rose mit goldenem Butzen und grünen Kelchblättern.
Der blaue Wellenbalken symbolisiert den Fluss Stremme, der in slawischer Vorzeit gewiss ein Grund zur Ansiedlung der Menschen an diesem Ort war.

Die Eiche auf dem Berg nimmt Bezug zum „Eichberg“, der der Sage nach von der mythischen Frau Harke aufgeschüttet wurde. Frau Harke war erbost über die Christianisierung der Menschen, die sich taufen ließen und Kirchen errichteten. Sie nahm ihre Schürze voller Sand und flog gegen Schlagenthin. Doch zuvor riss ihr Gewand, der Sand fiel herunter und bildete den Eichberg. Dieser war vormals zum Kiesabbau zum Bau der Kleinbahn genutzt und besteht noch heute.

Ebenfalls mit der Sage von der „Rose von Schlagenthin“ ist die im Wappen befindliche Rose verbunden.

Das Wappen wurde vom Magdeburger Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch geschaffen und am 11. August 2008 durch den Landkreis genehmigt.

Ortschaft  Wulkow (Jerichow)

Ortschaft Wulkow (Jerichow)
In Blau auf einem gewölbten goldenen Schildfuß sitzend ein heulender silberner Wolf und ein von dessen Kopf überdeckter ungebildeter goldener Vollmond.
Das Wappen wurde vom Magdeburger Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch gestaltet und die Genehmigung erfolgte am 21. November 2008 durch den Landkreis.

Ortschaft  Zabakuck

Ortschaft Zabakuck
Geviert von Silber und Grün; Feld 1 und 4: ein zur Mitte gewendeter sitzender grüner Frosch, Feld 2 und 3: ein goldenes Feuer.
Die Gestaltung eines Wappens für die Gemeinde Zabakuck wurde an den Magdeburger Heraldiker Jörg Mantzsch in Auftrag gegeben, um künftig im Siegel, auf der Flagge und im sonstigen Gebrauch ein den Regeln der Heraldik entsprechendes und offiziell genehmigtes Wappen sowie eine damit verbundene Flagge und ein Dienstsiegel als Hoheitszeichen zu führen. Gleichzeitig soll das Wappen – auch im Hinblick auf das Aufgehen vieler Dörfer in Einheitsgemeinden – ein die Bevölkerung mit dem Wohnort verbindendes Symbol der Identifikation mit der Heimat sein.

Als Wappenelemente wurden vom Gemeinderat ein Frosch und Feuer beschlossen. Der Frosch geht auf die Bedeutung des Ortsnamens zurück, der im Altslawischen etwa „Froschfresser“ bedeutet. Damit sind nicht die Bewohner des Ortes gemeint, sondern wohl eher die vielen Vogelarten (Reiher, Storch usw.) deren Nahrung an der Stremme und im Einzugsbereich der Havel vielfach Frösche sind.

Das Feuer geht auf eine Legende zurück, nach der bei einem Ortsbrand der Gutsbesitzer mit seinem Pferd um das Dorf galoppierte und dann das Feuer aus Zabakuck hinaus führte, sodass größerer Schaden fernblieb. Diese Legende ist bis heute in der Überlieferung der Bürger erhalten.

Dem Gemeinderat wurden mehrere stilistische und farbliche Varianten vorgestellt, aus denen am 19. September 2008 die hier dokumentierte Variante beschlossen wurde.

Als Hauptfarben wurden Grün für den Frosch, Gold (Gelb) für das Feuer und Silber (Weiß) für die Heroldsstücke 1 und 4 gewählt. Die Farbe Grün nimmt dabei Bezug auf die naturelle Umgebung um den Ort herum.

Das Wappen wurde am 4. Dezember 2008 durch den Landkreis genehmigt.