Saarland

Gemeinde Tholey

In Blau auf rotem, mit zwei schräggekreuzten silbernen Schlüsseln belegtem Berg eine zweitürmige gezinnte goldene Burg mit vier (2:2) schwarzen Fenstern, schwarzem Tor und zwischen den Türmen wachsendem goldenen Abtsstab; Über den Türmen begleitet rechts von einem schwebenden goldenen Balkenkreuz, links von einem goldenen Doppelhaken.

Der vom Gemeinderat Tholey in der Sitzung vom 29. September 1976 angenommene Wappenentwurf (Nr.23A) beruht auf einer Handskizze von Landesarchivdirektor Dr. Herrmann anlässlich der Zusammenkunft in Tholey am 9. September 1976.

Der wesentlichste Teil des heutigen Gemeindegebietes Tholey lag - vermutlich ab der 2. Hälfte des 13. Jh. bis zum Übergang an das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken 1787 - im Amt Schaumburg der Deutschen Ballei des Herzogtums Lothringen. Der Ort Tholey, wegen seiner Bedeutung später zeitweise als „Stadt“ bezeichnet, war zu dieser Zeit Verwaltungssitz des Amtes Schaumburg. Dieses führte ein Siegel, in dem u. a. eine zweitürmige gezinnte Burg enthalten war.

Der Abtsstab symbolisiert die zur selben Zeit dominierenden grundherrlichen Besitzverhältnisse des Klosters Tholey, als auch das jahrhunderte lange segensreiche Wirken seiner Insassen bis in unsere Tage hinein.

Die zwei schräggekreuzten Schlüssel stehen für den Gemeindebezirk Theley. Sie waren enthalten im “Gemeinschaftlich Theleyer Hochgerichtssiegel“, dessen Benutzung 1783 nachgewiesen ist. 1732 bereits trug die im Theleyer Forstdienst offiziell verwendete “Waldaxt“ die schräggekreuzten Schlüssel als Kennzeichen.

Die Farben Rot-Silber - Umkehrung der kurtrierischen Farben Silber-Rot - wurden gewählt wegen der besonderen Einflussnahme Kurtriers in der Geschichte des Dorfes Theley: Halber Besitzanteil bereits vor dem 15. Jh., bis 1778 gemeinschaftlich mit Lothringen, dann bis zur französischen Revolution allein ausgeübte Hochgerichtsbarkeit.

Das Balkenkreuz erinnert an die anderen ehemaligen Gebietsteile der heutigen Gemeinde Tholey unter kirchlichem Einfluss: Mettlacher Klostergüter in Hasborn und grundherrliche Rechte in Scheuern, Patronatsrechte des Klosters Fraulautern in Hasborn.

Der Doppelhaken weist auf die Zugehörigkeit Dautweilers zur Herrschaft Dagstuhl vom Anfang des 17. Jh. bis zur französischen Revolution aber auch für den 5/7-Besitzanteil dieser ehemaligen Herrschaft im ausgehenden 18.Jh. am gemeinschaftlichen Bann von Überroth-Niederhofen.


Anmerkung:
Die Begründung zum Tholeyer Gemeindewappen fußt auf den Texten zu den Wappen der ehemaligen Gemeinden - heutigen Gemeindebezirken - Tholey, Theley und Hasborn-Dautweiler, sowie den geschichtlichen Ausführungen über die Gemeinden des Landkreises St. Wendel von Kurt Hoppstädter in: Der Landkreis St. Wendel - Vergangenheit und Gegenwart - St. Wendel, 1968, Seiten 370 ff. Alois M. Peter


Zur Gemeinde Tholey gehören folgende Ortsteile.
Bergweiler, Ortsteil
Hasborn-Dautweiler, Ortsteil
Lindscheid, Ortsteil
Neipel, Ortsteil
Scheuern, Ortsteil
Sotzweiler, Ortsteil
Theley, Ortsteil
Tholey, Ortsteil
Ueberroth-Niederhofen, Ortsteil

Eine Übersicht dieser Ortsteile finden Sie auf dieser Wappenübersicht.