Mecklenburg-Vorpommern

Beschreibung der Wappen der amtsangehörigen Kommunen vom Amt Crivitz

Gemeinde  Banzkow

Gemeinde Banzkow
In Grün über goldenem Wellenschildfuß eine goldene Holländerwindmühle, begleitet beidseitig von einem goldenen Lindenblatt.
Die Gemeinde Banzkow besteht aus den Ortsteilen Banzkow und Mirow. Obwohl Banzkow bereits im 13. Jahrhundert existiert, wie Ausstattungsstücke der Kirche belegen, erscheint der Ort erst im Jahre 1300 in schriftlicher Form, als hier Graf Gunzelin von Schwerin Schenkungen an das Kloster Ebstorf beurkundet.

Mit dem Verkauf der Grafschaft Schwerin an die Herzöge von Mecklenburg 1358 wird auch Banzkow mecklenburgisch und entwickelt sich zu einer Nebenresidenz der landesherrlichen Prinzen.

Im Zusammenhang mit den Bemühungen zur Schaffung einer ständigen Schifffahrtsverbindung zwischen Elbe und Ostsee erfolgen bereits im 16. Jahrhundert Maßnahmen zur Regulierung der Elbe und Stör, die bis in die Gegenwart eine große Bedeutung für die Entwicklung Banzkows haben. Die Bedeutung der Wasserstraße für den Ort kommt im Wellenschildfuß des Wappens zum Ausdruck.

Bestimmende Figur des Wappens ist jedoch die Holländerwindmühle. Schon seit dem Mittelalter sind in Banzkow Mühlen nachweisbar, von denen bisweilen mehrere gleichzeitig und unmittelbar nebeneinander existierten. Noch heute wird das Bild des Dorfes von der weithin sichtbaren Mühle geprägt, die sich zu dem Wahrzeichen Banzkows entwickelt hat. Beidseitig wird die Mühle im Wappen von einem Lindenblatt begleitet, die den Ortsteil Mirow symbolisieren. Die Figuren der Lindenblätter wurden gewählt, da das Bild des Dorfes Mirow durch die lindengesäumte Ortsdurchfahrtsstraße geprägt wird, die zudem den Namen „Unter den Linden“ trägt.

Gemeinde  Barnin

Gemeinde Barnin
In Gold über blauem Wellenschildfuß, darin ein silberner Fisch, ein schreitender schwarzer Hirsch mit zehnendigem Geweih.
Das Wappen wurde im Juli 2012 durch das Innenministerium genehmigt.
Der Hirsch im Wappen entstammt dem Wappen der Familie von Lobecke, die die ersten urkundlich nachweisbaren Besitzer des Ortes waren. Der Wellenschildfuß und der Fisch verweisen auf die lange Tradition der Fischerei im Barniner See, durch den die Warnow fließt.
Das Wappen wurde maßgeblich vom Künstler Volkert Krietsch aus Barnin gestaltet.

Gemeinde  Bülow

Verfügt über kein Wappen.

Gemeinde  Cambs

Gemeinde Cambs
Gespalten; vorn in Grün eine halbe ausgerissene, blattlose goldene Eiche am Spalt mit goldenen Früchten an den Zweigenden; hinten in Gold fünf blaue Fische pfahlweise.

Stadt  Crivitz

Stadt Crivitz
ln Silber ein roter Kleeblattbogen, darauf drei rote Kuppeltürme mit je drei Fenstern nebeneinander, der mittlere stärker und mit einem Tatzenkreuz, die äußeren mit einem Knauf; darunter ein von Rot und Gold geteilter Dreieckschild, beseitet von je einer roten Rose
Das Wappen ist nach dem Siegelbild des S (IGILLVM) DE CRIWISZ CIVITATIS - zuerst 1322 als Abdruck überliefert - gestaltet und in der jetzigen Form im April 1858 festgelegt worden. Am 2. September 1940 war der Stadt Crivitz vom Reichsstatthalter in Mecklenburg ein von Prof. Hans Schweitzer, Berlin, neu gestaltetes Wappen verliehen worden, das jedoch mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges seine Gültigkeit verlor: ln Rot zwei durch einen aufrechten goldenen Doppelhaken getrennte, voneinander abgewendete, rückschauende silberne Lindwürmer.

Das wiederhergestellte Wappen soll mit den auf dem Kleeblattbogen stehenden Kuppeltürmen Crivitz als eine befestigte, wehrhafte Stadt kennzeichnen. Mit dem geteilten Schild, dem Wappenbild der Grafen von Schwerin, wird auf den Grafen als Stadtgründer und Stadtherrn verwiesen. Die Röschen sind dekorativer Natur.

Gemeinde  Demen

Gemeinde Demen
ln Gold mit einem von Gold und Blau im Doppelwolkenschnitt geteilten Bord zwei schräg gekreuzte, an den oberen Enden rotgolden brennende rote Baumstämme, bewinkelt von vier roten Kleeblättern.
ln dem Wappen wird mit dem Wolkenbord und den brennenden Baumstämmen der bildliche Bezug zum Gemeindenamen hergestellt, der sich mit hoher Wahrscheinlichkeit von dem altslawischen Wort dyminy ableitet und im übertragenen Sinne Rauchstätte bedeutet. Hintergrund für die Namensgebung bilden wohl die einst von den Slawen durchgeführten Brandrodungen in den zur damaligen Zeit vor1 handenen Buchen- und Eichenwäldern. Die Baumstämme sollen zugleich die im Gemeindegebiet vorhandenen großen Wälder symbolisieren, vor allem aber stehen sie für eine dendrologische und forstliche Sehenswürdigkeit, für zwei Riesenmammutbäume im Kölpiner Forst. Mit der Rotfärbung der Stämme wird Bezug auf die Holzfarbe dieser Baumart genommen, mit dem Brand auf ihr besonderes Verhältnis zum Feuer angespielt. Feuer ist in ihrem Verbreitungsgebiet in den USA eine unabdingbare Voraussetzung für die natürliche Verbreitung der Bäume, denn das Feuer vernichtet nicht nur das licht- und nährstoffschluckende Unterholz und den Nadelteppich auf dem Waldboden, sondern trägt durch die Hitze zum Öffnen der großen Zapfen und damit zum Freisetzen der Samen bei. Die Kleeblätter verweisen im Wappen zum einen auf die traditionelle Haupterwerbsquelle der Einwohner, die Landwirtschaft, insbesondere auf die Tierhaltung, zum anderen von der Anzahl her auf die vier Ortsteile. Mit der Tingierung des Wappens in Blau, Gold und Rot wird die Zugehörigkeit der Gemeinde zum Landesteil Mecklenburg gekennzeichnet.

Gemeinde  Dobin am See

Verfügt über kein Wappen.

Gemeinde  Friedrichsruhe

Verfügt über kein Wappen.

Gemeinde  Gneven

Verfügt über kein Wappen.

Gemeinde  Langen Brütz

Verfügt über kein Wappen.

Gemeinde  Leezen

Gemeinde Leezen
ln Gold eine blaue Leiste; begleitet: oben von einem aus zwei Tragsteinen und einem Deckstein bestehenden roten Steingrab; unten von fünf (3:2) roten Pflugscharen.
Im Wappen soll die Leiste auf die Lage der Gemeinde am Schweriner See hindeuten. Das Steingrab repräsentiert die zahlreichen Großsteingräber rund um Leezen. Mit den Pflugscharen wird zum einen auf die Haupterwerbsquelle der Einwohner verwiesen, die Landwirtschaft, zum anderen von der Zahl her auf die Anzahl der Ortsteile.

Gemeinde  Pinnow

Gemeinde Pinnow
In Gold auf grünem Hügel stehend das rot behaarte und bebarte, blaugekleidete Petermännchen mit blauem Hut nebst silberner Feder, mit silberner Halskrause, silbernem Besatz und silbernen Ärmelstulpen, rotem Gürtel, silbern gespornten roten Stulpenstiefeln, in den Händen eine silberne Stelze haltend.
Bereits im XIII. Jahrhundert war die Pinnower Feldmark Eigentum des holsteinischen Klosters Reinfeld. Sehr wechselhaft in der Geschichte waren die Besitzerverhältnisse. Die Gemeinde Pinnow besteht aus den Ortsteilen Pinnow und Petersberg. Der Petersberg, "Petermännkenberg" oder Hog'-Berg bei Pinnow ist die eigentliche Heimat des Petermännchens, der Sagengestalt des Schweriner Schloßgeistes. Seit 1334 ist der Name Petersberg nachweisbar. Die Gemeinde Pinnow hat diese einprägsame geschichtsträchtige Sagengestalt in das Gemeindewappen aufgenomnen.
Gestaltung: Heinz Kippnick, Bundesverband Bildender Künstler, Urheber Nr. 730067.

Gemeinde  Plate

Gemeinde Plate
In von Rot und Gold (Gelb) schräglinksgeteiltem Schild eine leicht gewölbte Brücke mit rechts und links je einem kleinen und in der Mitte einem großen Durchlass in verwechselten Farben.
Die Gemeinde Plate fand in einer Urkunde des Papstes Coelestin Ill. vom 24. Oktober 1191 ihre Ersterwähnung. Funde aus der Steinzeit belegen eine frühe Besiedelung des Gebietes. Vom 12. bis zum 14. Jahrhundert ein befestigter Ort, liegt Plate am Osthang des Sülstorfer Sanders und in der Störniederung, der Abflußrinne der Schmelzwasser des Inlandeises der letzten Kaltzeit. Der im 16. Jahrhundert zwischen Schweriner See und dem undurchdringlichen Lewitzer-Moorgebiet geschaffene Übergang über der Stör hat bis in die Gegenwart große soziale und wirtschaftliche Bedeutung. Die Brücke im Wappen versinnbildlicht die Lage der Gemeinde am Fluß und im Gebiet und gilt seit langer Zeit als Wahrzeichen. Die Hauptfarben Rot und Gold im Wappen symbolisieren die Zugehörigkeit der Gemeinde zur Grafschaft Schwerin bis ins 20. Jahrhundert.
Wappen entworfen, blasoniert und begründet April 1995 von Dr. Klaus Plüschke

Gemeinde  Raben Steinfeld

Gemeinde Raben Steinfeld
ln Gold zwischen zwei blauen Flankenpfahlfäden drei schwarze Steine; auf dem mittleren größeren Stein ein flugbereiter, gold bewehrter schwarzer Rabe.
Funde aus der Steinzeit belegen eine frühe Besiedlung des zwischen dem Schweriner See und dem Pinnower See gelegenen Ortes Steinfeld, der 1410 erstmals urkundlich als Lehen des Heinrich von Raven erwähnt wird. Er war bis 1678 im Besitz der Familie von Raben. Seit 1683 ist der Name dieser Adelsfamilie Bestandteil des Ortsnamens. Raben Steinfeld wurde 1847 zum Hausgut der großherzogliehen Familie. Es begann die Umgestaltung es Ortes für Repräsentationszwecke. Zunächst erfolgten die Errichtung eines Gestüts und 1851 die Anlage eines Landschaftsparks. 1863 - 1869 entstanden Doppelkaten im englischen Landhausstil, 1885/87 ein Schloss, das zunächst als Sommerresidenz und später als Witwensitz der fürstlichen Familie, ab 1947 für mehrere Jahrzehnte als Sitz einer Landesforstschule, der späteren Ingenieurschule für Forstwirtschaft, diente.

ln dem Wappen stellen der dem Oberwappen der Familie von Rabe(n) entlehnte schwarze Rabe und die Steine als redende Zeichen den bildlichen Bezug zum Gemeindenamen her. Zugleich soll der Rabe an die Adelsfamilie erinnern, die vom Anfang des 15. Jahrhunderts bis 1678 die Entwicklung des Ortes bestimmte. Mit den Steinen sollen darüber hinaus die seit der Eiszeit vorhandenen und bis heute von den Menschen vielfältig genutzten Gerölle des Gebietes versinnbildlicht werden. Die Flankenpfahlfäden verweisen auf die Lage der Gemeinde zwischen dem Südende des Schweriner Sees und dem Pinnower See.

Gemeinde  Sukow

Verfügt über kein Wappen.

Gemeinde  Tramm

Gemeinde Tramm
Über blauem Wellenschildfuß in Rot eine eingebogene goldene Spitze, belegt schräglinks mit einer roten Trompete; vorn ein linkssehender goldener Pferderumpf; hinten ein goldenes Geweih.
Die Gemeinde Tramm im Amt Crivitz besteht aus den Ortsteilen Tramm, Göhren, Settin und Bahlenhüschen.
Obwohl die Ortsnamen Tramm, Settin und Göhren slawischen Ursprungs sind (Paul Kühnel. Die slavischen Ortsnamen in Mecklenburg. In: Jahrbücher des Vereins für meklenburgische Geschichte und Alterthumskunde. Bd. 46, Schwerin 1881), fehlen von ihnen Nachrichten aus dem Mittelalter. Sie werden sämtlich nicht im Mecklenburgischen Urkundenbuch genannt. Ältester Ort ist Göhren, das 1492 zuerst auftaucht, während Tramm und Settin mit ihren Ersterwähnungen im 16. Jahrhundert folgen (Kühnel, a. a. O.) und Bahlenhüschen erst im 18. Jahrhundert genannt wird (Fritz Haeger. Die deutschen Ortsnamen Mecklenburgs seit dem Beginn der Kolonisation. Wissenschaftliche Schriftenreihe des Heimatbundes Mecklenburg. Band 2. Wismar 1935).
Die Beichtkinderverzeichnisse der Jahre 1703/1704 zählen in Tramm 71, in Settin 29 und in Göhren 22 Beichtkinder, also Personen über 14 Jahre. Bahlenhüschen taucht in dieser Quelle noch nicht auf (Franz Schubert. Anno 1704. 300 Mecklenburgische Pastoren berichten über ihre Kirchspiele mit 1700 Ortschaften über ihre dienstlichen und persönlichen Verhältnisse über ihre 100.000 Beichtkinder. Göttingen 1980).
Erst 1706 erwähnt das Kirchenbuch Zapel eine Glashütte Bahlenhüschen, deren Glasmacher der Trammer Kirche eine neue Kanzel vermacht. Obwohl die Glashütte schon 1718 als eingegangen erwähnt wird (Ralf Wendt. Glashütten in Mecklenburg. Diss. 1968. - Kopie in der Bibliothek des Landeshauptarchivs), wird noch am 24. September 1719 ein Kind des Glasmachers Hinrich Wentzel getauft (Landeskirchliches Archiv, Kirchenbuch Zapel). Später wurde am Standort der eingegangenen Glashütte ein Forsthof errichtet.
Die Beichtkinderverzeichnisse des Jahres 1751 nennen in den herzoglichen Dörfern Tramm 15 Bauern, zwei Tagelöhner, je einen Schulmeister, Schmied, Rademacher, Kuhhirten und Schweinehirten; Göhren 4 Bauern, einen Schulmeister und einen Hirten; Settin die Bewohner des Pachthofes, zwei Bauern, je einen Dröscher, Schäfer und Kuhhirten und in Bahlenhüschen einen Förster, eine Försterwitwe und einen Weber, des Försters Knecht und im früheren Glashüttenhaus einen Spahn-Reißer (Franz Schubert. 190 Mecklenburgische Beichtkinderverzeichnisse aus dem Jahre 1751. Göttingen 1982).

Im vorliegenden Wappenentwurf der Gemeinde Tramm werden etymologische, historische und geografische Besonderheiten der Ortsteile dargestellt:

Für Tramm steht die schräglinksgestellte Trompete. Der in Westmecklenburg und Lübeck mehrfach vorkommende Ortsname wird auf den altslawischen Familiennamen Traba = Trompete zurückgeführt (Kühnel. a. a. O.).
Für Settin steht der aus Gründen der heraldischen Courtoisie linkssehende Pferderumpf als Symbol für das von Herzog Johann Albrecht I. hier nach 1560 gegründete Hauptlandesgestüt.
Für Bahlenhüschen wurde als Symbol für den jahrhundertealten Forsthof ein Geweih gewählt.
Für Göhren schließlich steht der Wellenschildfuß, den in der Nähe des Ortes gelegenen Settiner See symbolisierend, der der einzige größere Natursee im Gemeindegebiet ist.
Die Tinktur verweist auf die Zugehörigkeit der Gemeinde zum mecklenburgischen Landesteil.

Entwurfsverfasser ist Karl-Heinz Steinbruch M. A., Schwerin.

Gemeinde  Zapel

Gemeinde Zapel
In Grün ein goldbewehrter silberner Fischreiher mit angehobenem linken goldenen Ständer; begleitet in der rechten Oberecke von zwei goldenen Eicheln an einem schräg rechts gestellten goldenen Stiel, in der linken Oberecke von zwei goldenen Eicheln an einem schräg links gestellten goldenen Stiel.
Das von Karl-Friedrich Röhl gestaltete Wappen wurde am 26. April 2006 durch das Innenministerium genehmigt und unter der Nr. 301 in der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Der Name ist slawischen Ursprungs und bedeutet so viel wie „Ort der Reiher“ oder „Reiherort“. Ob die Siedlung auf dem alten slawischen Wohnplatz errichtet wurde, ist nicht erwiesen. Die immer wieder erscheinende Darstellung, die Kirche liege auf einem Burgwall, ist durch Erdbohrungen widerlegt. Die Kirche steht auf einem Hügel, dem höchsten Punkt im Dorfzentrum.
Die Gemeinde verlor 2004 rund ein Viertel ihrer Bevölkerung.