Mecklenburg-Vorpommern

Beschreibung der Wappen der amtsangehörigen Kommunen vom Amt Stavenhagen

Gemeinde  Ivenack

Gemeinde Ivenack
In Gold, belegt mit einem roten Schrägeck, darin ein silberner linksgewendeter Pferdekopf, eine grüne bewurzelte Eiche mit fünf grünen Früchten, eine rot-silberne in zwei Reihen geschachte erniedrigte Leiste überdeckend.
Das Wappen wurde am 13. April 2017 durch das Ministerium des Innern genehmigt und unter der Nr. 362 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Wegen der überregionalen Bedeutung und Bekanntheit der Ivenacker Eichen als Naturdenkmal, ist die Verwendung einer stilisierten Eiche als gemeine Figur im Wappen der Gemeinde gerechtfertigt. Als weitere Begründung für die Eiche im Wappen sei darauf verwiesen, dass die Ivenacker Eichen der Sage nach sieben verwunschene Nonnen sind, die, nachdem sie ein Gelübde gebrochen hatten, zur Strafe in Eichen verwandelt wurden. Erst nach tausend Jahren sollen die Eichen sukzessive absterben und damit die Nonnen erlöst werden (Albert Niederhöffer. Mecklenburg´s Volkssagen. Bremen, Rostock 1998). Als eigenes Symbol für das Kloster, das bis zur Säkularisation in der Mitte des 16. Jahrhunderts die Geschichte des Dorfes maßgebend bestimmte, steht im Wappen das Symbol der Zisterzienser, der Rot-Silber geschachte Balken, der im konkreten Fall jedoch schmaler und nur als Leiste ausgeführt wird. In der Diskussion um das Gemeindewappen wurde der Wunsch geäußert, den bekannten Hengst „Herodot“ auch im Wappen darzustellen. „Herodot“ war ein bekannter Apfelschimmel aus dem Gestüt Ivenack, so berühmt, dass selbst Napoleon nach ihm suchen ließ, um ihn nach Frankreich zu bringen, worauf das Tier – allerdings vergeblich – in einer hohlen Eiche versteckt wurde. Nach den Napoleonischen Kriegen gelangte das Tier zurück nach Ivenack. Der im Schrägeck zu sehende silberne Pferdekopf soll zum einen auf den legendären Hengst anspielen, aber auch das traditionsreiche Gestüt in Ivenack repräsentieren.

Gemeinde  Rosenow

Gemeinde Rosenow
Unter blauem Schildhaupt, darin ein schreitender silberner Fuchs, in Gold ein hersehender goldgekrönter schwarzer Stierkopf mit geschlossenem Maul, ausgeschlagener roter Zunge und silbernen Hörnern, darunter sechs sich berührende goldbesamte rote Rosen mit grünen Kelchblättern halbkreisförmig.
Der Fuchs steht für Ritter Voss von Wolde, der von Fürst Nikolaus dem II. von Werle im Jahr 1292 die Besitzrechte über Rosenow und Luplow erhielt. Die jüngere Geschichte liefert eine zweite Begründung für den Fuchs als Figur im Wappen von Rosenow. Gutsherr Karl von Blücher gründete 1928 eine Zucht für Silberfüchse, die bis Kriegsende 1945 in Rosenow existierte. Davon zeugt noch heute der Name des Rosenower Gasthofes „Zum Silberfuchs“, der in seinen besten Zeiten weit über die Grenzen der Gemeinde bekannt war. Der Stierkopf ist das Wappentier der Herrschaft Werle, zu der Rosenow 1283 gehörte, als es erstmals urkundlich erwähnt wurde. Der Werler Stierkopf markiert somit das älteste historische Hoheitszeichen, welches man Rosenow zuordnen kann. Die Rosen sind ein „redendes“ Zeichen im Wappen, sie symbolisieren den Gemeinde- und Ortsnamen, der als „Rosenort“ oder „Rosenaue“ gedeutet werden kann. Auch gibt die Anzahl der Rosen anhand einer Zahlensymbolik Auskunft über die Ortsteile, welche die Gemeinde bilden.

Das Wappen wurde von dem Rosenower Thorsten Schulz gestaltet. Es wurde am 5. Februar 2013 durch das Ministerium des Innern genehmigt und unter der Nr. 344 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Stadt  Stavenhagen

Stadt Stavenhagen
In Gold ein hersehender, gold gekrönter schwarzer Stierkopf mit geschlossenem Maul, ausgeschlagener roter Zunge und silbernen Hörnern.
1984 wurde von der damaligen Stadtverordnetenversammlung festgestellt, das Stavenhagener Stadtwappen zeige “in goldenem Feld den gekrönten Werl`schen Kopf ohne Halsfell mit herausschlagender Zunge“. Die Fürsten von Werle, die ihren Stammsitz in der Nähe von Schwaan und Güstrow hatten, wählten im 13. Jahrhundert den schwarzen Stier zu ihrem Wappentier. Die weitverbreitete Bezeichnung “Mecklenburger Büffel“ ist zoologisch nicht haltbar - die Gattung der Büffel lebt in Nordamerika und Asien und ist mit dem Wasserbüffel als Haustier nur bis Südosteuropa vorgedrungen. Bei dem Wappentier handelt es sich um den wehrhaften Stammvater unserer Hausrindrassen, den Ur (im Volksmund auch als Auerochs geläufig). Die Urstiere waren dunkelbraun bis schwarz gefärbt, wiesen eine Schulterhöhe von 1,85 m auf und wurden als “Königswild“ eifrig gejagt - der letzte seiner Art fiel in Europa im Jahre 1621 der fürstlichen Jagdleidenschaft zum Opfer In den Wappen von zahlreichen mecklenburgischen Städten hat der schwarze Urstier überlebt. In Stavenhagen auf goldenem Wappenschild mit silbernen (bzw. weißen) Hörnern und roter Zunge, auch Unterlippe, Nüstern und Augenwinkel sind rot gefärbt Die goldene Fürstenkrone zeigt fünf mit Lilien (oder Blattornamenten) und Perlen abwechselnd besteckte Zinken und ist mit sichtbar drei roten, rechteckigen und zwei blauen, ovalen Edelsteinen verziert. Im Jahre 1857 wurden die Wappen aller Mecklenburgischen Städte im Thronsaal des Schweriner Schlosses angebracht und im folgenden Jahre “offiziell gut geheißen“.