Schleswig-Holstein

Beschreibung der Wappen der amtsangehörigen Kommunen vom Amt Südtondern

Gemeinde  Achtrup

Gemeinde Achtrup
Über blauem Schildfuß, darin ein silberner Wellenbalken, in Gold die vier roten, diagonal gestellten Flügel einer Windmühle mit silbernen Ruten und schwarzer Narbe, begleitet von zwei scharzen Ähren.
Genehmigt: 12.11.1974

Aus der oberen Figurengurppe im oberen Teil kann die fruchtbare Ackerflur im Gemeindegebiet Achtrup gefolgert werden. Ein hoher Getreideertrag begünstigte den Standort von zwei Mühlen in Achtrup, wovon noch eine gut erhalten vorhanden ist, die unter Denkmalschutz steht (Jennymühle). Der Wellenbalken im Schildfuß stellen die Brebek und die Lecker Au, die durch das Gemeindegebiet fließen, dar.

Gemeinde  Bramstedtlund

Gemeinde Bramstedtlund
Geteilt. Oben in Blau ein goldenes gleichschenkliges Dreieck, belegt mit zwei schräggekreuzten schwarzverkohlten Ästen und an der Spitze bedeckt mit dicken silbernen Wolken (rauchender Kohlenmeiler). Unten von Silber und Blau elfmal schräglings geteilt und drei goldenen Pflugeisen in der Stellung 2:1.
Genehmigt: 16.12.1958

Die Gemeinde Bramstedtlund ist 1954 aus dem älteren Bramstedt entstanden. Zu diesem Dorf gehörte früher ein weites Moorgebiet, das zur Kohlenherstellung genutzt wurde. Dieser Erwerbszweig soll durch die obere Figur des Wappens, den Kohlenmeiler, versinnbildlicht werden. Die 12 Felder im unteren Wappenteil symbolisieren zwölf ehemalige Hufstellen, während die drei Pflugeisen drei Festestellen darstellen.

Gemeinde  Enge-Sande

Gemeinde Enge-Sande
In Blau ein erhöhter goldener Dreiberg, belegt mit einem sechsspeichigen roten Wagenrad über einem blauen Wellenbalken.
Die Farben gelb, rot und blau kommen von der friesischen Flagge, die drei kleinen Erhebungen in Gelb stellen den Langenberg dar. Das Wagenrad mit den sechs Speichen steht für die ehemals selbständigen Gemeinden Enge, Engerheide, Knorburg, Sande, Schardebüll und Soholm. Das Blau unten soll die Soholmer Au darstellen.

Gemeinde  Karlum

Gemeinde Karlum
Im Verhältnis 3 : 2 von Silber und Grün geteilt. Oben drei bewurzelte Fichten, unten ein Wellengöpel in verwechselten Farben.
Genehmigt: 11.01.1993
Entwurf: I. Kaulbarsch, Bargteheide

Das Wappen von Karlum bezieht sich auf die natürliche Beschaffenheit des Ortsgebietes. Die drei grünen Fichten verweisen darauf, dass ein Viertel der Gemarkung mit Wald bedeckt ist. Verkohlte Stämme, die im Boden gefunden wurden, lassen auch auf Bewaldung in historischen Zeiten schließen. Wie es der Wellengöpel andeutet fließen auf Karlumer Gebiet die Brebek nach Osten, die Karlumer Au nach Westen und der Lecker Mühlenstrom nach Süden. Die silberne Schildfarbe weist auf das reiche unterirdische Wasservorkommen hin, das über das Wasserwerk „Drei Harden“ weite Teile der Umgebung mit Trinkwasser versorgt.

Gemeinde  Klixbüll

Gemeinde Klixbüll
In Blau ein goldener Flechtzaun, darüber ein silberner Quaderturm mit umlaufendem Zinnenkranz und rotem Spitzdach, beiderseits begleitet von einer goldenen Ähre.
Die historisch gewachsene Verbundenheit der fünf Orte Klixbüll, Bosbüll, Tinningstedt, Karlum und Leck-Ründel wird durch den um fünf Pfähle gezogenen Flechtzaun versinnbildlicht. In der Vergangenheit waren diese Dörfer bzw. Wohnplätze im Besitz der adligen Güter Karrharde und Klixbüllhof. Die Zugehörigkeit zu derselben Herrschaft und Verwaltung hat bis in die Gegenwart den Gemeinschaftssinn der fünf Orte untereinander gefestigt. Der Flechtzaun steht für die Befestigung der beiden Gutshöfe und zugleich auch als ein Symbol der Abwehr dar. Als Schutz gegen die Fluten der Nordsee führte der Außendeich bis 1544 mitten durch den Ort. Jetzt verläuft dort die Bundesstraße 199. Der Quaderturm im Wappen bezieht sich auf eine lokale Besonderheit. Während des 30-jährigen Krieges wurde von den Schweden in Klixbüll ein Pulverturm erbaut, der später zerstört und abgebrochen wurde. Das an seiner Stelle neu errichtet Gebäude trug bis zu seinem Abbruch 1955 als Gaststätte den Namen "Pulverturm", und noch heute wird die betreffende Straßenkreuzung und dortige Bushaltestelle so genannt. Die beiden Ähren im Wappen zeigen, dass die Erwerbsgrundlage des Ortes bis zur Gegenwart überwiegend die Landwirtschaft war und ist. Die Farben des Wappens sollen sowohl die Zugehörigkeit zu Schleswig-Holstein als auch zu Nordfriesland dokumentieren.

Cilly Friedrichsen, ein Klixbüller Original, hat in einem Gedicht einmal geschrieben:
„Und über allem, was wir vor Jahren noch nicht hatten,
steht das Klixbüller Wappen.
Ein Wappen, das aus der Vergangenheit erzählt,
darum hat man für die Mitte den Pulverturm gewählt,
die beiden Ähren erinnern mit Recht
an ein uraltes Bauerngeschlecht.

Gemeinde  Ladelund

Gemeinde Ladelund
In Gold ein roter Göpel, begleitet rechts von einem dreiblättrigen blauen Eichenzweig, links von einem blauen Kleeblatt, unten von drei durchgehenden blauen Wellfäden.
Genehmigt: 14.04.1966
Entwurf: W.H. Lippert, Brunsbüttel

Der Eichenzweig ist als bildliche Umsetzung der Ortsbezeichnung zu verstehen. Der Ortsname ist dänischen Ursprungs, zusammengesetzt aus „lade“ in der Bedeutung von Scheune und „lund“ gleichbedeutend mit Wald. Als Bauerndorf ist Ladelund durch Rodung inmitten eines Waldgebietes entstanden (erstmals 1552 erwähnt).
Das Kleeblatt im Wappen deutet als Symbol auf die bäuerliche Nutzung der Dorfflur hin. Aus Mergelkuhlen sind auf der Feldmark drei Seen entstanden, die im Wappen von den drei Wellenfäden repräsentiert werden. Der rote Göpel ist die stilisierte Wiedergabe eines Hausgiebels ist damit als Bauernhaus oder im Hinblick auf den Ortsnamen als Scheune anzusehen. Die goldene Schildfarbe betont noch einmal die landwirtschaftliche Struktur.

Gemeinde  Leck

Gemeinde Leck
Das Wappen der Gemeinde Leck zeigt in gold über blauem Wellenbalken im Schildfuß einen schwarzen Flechtzaun, dahinter zwei grüne Lindenbäume, zwischen ihnen schwebend einen roten, abwärts gekehrten Anker.
Der Flechtzaun deutet darauf hin, dass es sich bei der Gemeinde Leck seit altersher um einen befriedeten Marktflecken handelt. Die Gemeinde Leck liegt am Schnittpunkt des alten Ochsenweges und der Lecker Au. Auf dem Ochsenweg wurden in alten Zeiten Viehherden von Jütland bis Hamburg getrieben. Leck war bekannt durch seine Viehmärkte, denen überörtliche Bedeutung zukam. Die Linde war der im germanischen Rechtswesen am häufigsten vorkommende Gerichtsbaum. Die Gemeinde Leck war seit altersher Gerichtsort. Durch den Anker wird nicht nur an eine für die Vergangenheit der Gemeinde Leck wichtige Tatsache erinnert (die Lecker Au war im frühen Mittelalter mit kleinen Fahrzeugen bis auf die Höhe von Leck schiffbar), sondern zugleich auch indirekt die Bedeutung von Handel und Verkehr für den Ort zu allen Zeiten hervorgehoben. Darüber hinaus kommt dem Anker auch symbolischer Wert zu; er ist Sinnbild für Standhaftigkeit, Glaube, Geduld, Hoffnung und bewahrt das Lebensschiff in Gefahr vor Unglück. Der Wellenbalken im Schildfuß stellt die Lage Lecks an der Lecker Au dar.

Gemeinde  Sprakebüll

Gemeinde Sprakebüll
Über gewelltem blauen Schildfuß, darin ein goldenes Torfspatenblatt, in Silber ein sechsspeichiges rotes Mühlenrad mit zwölf Schaufeln, deren unterste vom Schildfuß überdeckt wird.
Genehmigt: 06.01.1975
Entwurf: H. Kaubarsch, Bargteheide

Das Mühlenrad, das im Wappen von Sprakebüll dominiert, vertritt die 1864 durch Feuer zerstörte Wassermühle an der Lecker Au im Gemeindeteil Gaarde und deutet gleichzeitig auf die Landwirtschaft als Haupterwerbsform der Einwohner Sprakebülls hin. Der gewellte Schildfuß repräsentiert die durchs Gemeindegebiet fließende Lecker Au. Als weiterer früherer Wirtschaftsfaktor verweist der Torfspaten auf den Abbau von Torf für die Herstellung von Brennstoff. Teilung und Figuren des Wappens wiesen durch ihre Zahl auf die ehemaligen Gutsbezirke Fresenhagen (gehört heute zu Stadum), Gaarde und Hogelund hin. Die Tingierungen sind in den Farben des Landeswappens gehalten.

Gemeinde  Stadum

Gemeinde Stadum
In Blau auf silbernen, mit einem widersehenden, springenden roten Wolf belegten Dreiberg drei mit ihren Ästen ineinander verschlungene silberne Laubbäume.
Seit April 1980 besitzt die Gemeinde ein eigenes Wappen und seit 1991 eine Gemeindefahne.

Das Wappen, stellt die Naturlandschaft, die Geschichte und Zugehörigkeit zum Land Schleswig-Holstein dar.
Die Landesfarben Blau, Silber (Weiß) und Rot bilden das farbliche Grundmuster des Wappens.
Der Dreiberg, steht für den Langenberg, der die Naturlandschaft Stadums überwiegend bestimmt.
Der springende Wolf, weist auf die Bedeutung des Gutes Fresenhagen für Stadum seit dem 15. Jahrhundert hin.
Die drei Bäume, über dem Dreiberg weisen zum einen auf Holz in der Bedeutung von Wald auf den 1974 eingemeindeten Ortsteil Holzacker hin. Zum anderen sind sie in heraldischer Stilisierung der Hinweis auf die historischen Krattwälder vor der Aufforstung des Langenbergs und seiner Umgebung.

Der springende Wolf, ist das Wappentier der langjährigen Besitzer Fresenhagens, der Familie von der Wisch. ( Die Familie v. d. Wisch war 173 Jahre lang, von 1496 - 1669 Besitzer auf Gut Fresenhagen. Sie herrschte mit adeliger Gewalt über die Bewohner Stadums und Holzackers. Bis 1796 blieben die Bewohner Stadums und Holzackers Leibeigene des Fresenhagener Adels.)

Gemeinde  Tinningstedt

Gemeinde Tinningstedt
In Silber ein schwarzbewehrter roter Falke im Flug, der sich auf einer durchgehenden, niedrigen roten Ziegelmauer, diese belegt mit zwei goldenen, beiderseits mit je einer abzweigenden Spirale geschmückten Mauerankern, niederlassen will, und ein blauer Wellenbalken im Schildfuß.
Genehmigt: 26.11.1973
Entwurf: H. Kaulbarsch, Bargteheide

Bis 1586 wurd in Tinningstedt ein Falkenfangplatz unterhalten, worauf der anfliegende Falke hindeutet. Obwohl Tinningstedt weit im Landesinnern auf der Geest lag wurde das Dorf ständig durch Überflutung ihrer Wiesenländereien durch die ins Binnenland dringende Nordsee bedroht. 1532 und 1634 reichten Sturmfluten bis an die Gemeindegrenzen. Auf diese Naturereignisse, aber auch auf eine durch das Ortsgebiet fließende Au verweist der Wellenbalken. Am ältesten Bauernhof in Ortsbereich Stockholmacker befinden sich Maueranker, die als Beispiel ländlicher Baukultur in das Wappen aufgenommen wurden. Die Aufhebung der Feldgemeinschaft im Jahre 1808 mit Aussiedlungen aus dem Ortszentrum und der Besiedlung der Feldmark wird durch die angedeutete Mauer im Wappen symolisiert.

Gemeinde  Westre

Gemeinde Westre
In Gold auf einem flachgewölbten grünen Dreiberg, dieser belegt mit einer 24-teiligen silbernen Seerosenblüte mit goldenem Butzen, zwei schwarze Tannen.
Genehmigt: 04.12.1990
Entwurf: Burmeister, Westre

Das einst gerodete Gebiet der Gemeinde Westre wurde in zwei Etappen wieder aufgeforstet, worauf die zwei Fichten im Wappen hindeuten. Die Seerose im unteren Wappenteil weist auf Aktivitäten zur Widerherstellung eines naturnahen Zustands hin. 1990 wurden 24 (Anzahl der Blüten im Wappen) Feuchtbiotope neu angelegt, auch wurden viele Moorflächen und Teiche in ihrer natürlichen Beschaffenheit wieder hergestellt. Der Dreiberg im Wappen verweist auf mehrere Grabhügel in der Feldmark als Zeugnis bronzezeitlicher Besiedlung dieser Region.