Baden-Wuerttemberg

Stadt Scheer

Eine silberne Schneiderschere mit nach oben geöffneten Scheren, darüber ein silberner Fisch, darunter ein sechsstrahliger goldener Stern.

Das Wappen bzw. das Siegel der Stadt Scheer verweist uns auf eine Geschichte, die im Jahre 1289 einen ersten Höhepunkt erreicht hatte und eingebettet war in bedeutsame territorialpolitische Bestrebungen, die nach dem Untergang des staufischen Kaiserhauses in der darauf folgenden Zeit chaotischer Orientierungslosigkeit einsetzten.

Das Scheermer Wappen zeigt uns jedenfalls eine silberne Schneiderschere mit nach oben geöffneten Scheren, darüber einen silbernen Fisch, darunter einen sechsstrahligen goldenen Stern, den übrigens auch Sigmaringen in sein Wappen übernahm.

Dieser Stern gilt als ein Symbol enger Beziehung zum Königtum und ist sicherlich bewußt eingebracht worden, ähnlich wie man z.B. in den Siegeln anderer habsburgischer Städte wie Veringenstadt, Mengen oder Saulgau den habsburgischen Löwen findet. Sind wir somit auf die habsburgische also österreichische Tradition Scheers verwiesen, so stellt die Schere im Spiegelbild ein sog. redendes Element dar - sie leitet sich her von dem Wort scera - Felsklippe - und bezeichnet den Namen des Ortes wie der Fisch seine Lage an der Donau.

Das Symbol der Schere ist übernommen worden aus dem Wappen des königlichen Landrichters Swigger von Deggenhausen, der 1295 - 1299 bezeugt ist, der Fisch stammt aus dem Wappen der Herren von Bartelstein.

Anstelle des Sterns erscheinen übrigens in Siegeln des 15. - 19. Jahrhunderts auch Rosen. Seit 1925 gibt es eine Darstellung, die den silbernen Fisch in einem blauen Schildhaupt abbildet; dies ist allerdings eine heraldisch regelwidrige Farbenverbindung von Blau und Rot, wie sie bis heute noch in der Stadtflagge erscheint. Im Jahre 1968 ist das Scheermer Wappen wieder auf die älteste bekannte Form zurückgeführt worden.