Baden-Wuerttemberg

Stadt St. Blasien

In Blau ein linksgewendeter, steigender goldener Hirsch.

In die Stadt St. Blasien sind eingegliedert Menzenschwand seit 1. Juli 1974 und Albtal seit 1. Oktober 1974. Albtal war 1971 aus Immeneich und Schlageten neu gebildet worden.
Ein Marktflecken bei St. Blasien (ad sanctum Blasium) wird schon Ende des 11. Jahrhunderts erwähnt (Krieger). Es handelte sich in erster Linie um weltliche Bedienstete der Benediktinerabtei, die hier ihre Wohnstätten hatten. Der römische Kaiser Franz I., der Gemahl Maria Theresias, hat übrigens mit Gnadenbrief vom 10. Dezember 1746 den Abt Franz II. von St. Blasien und seine rechtmäßigen Nachfolger „in diesem Gotteshaus“ in des Heiligen Römischen Reiches Fürstenstand erhoben, eine Wappenbesserung verliehen und ihm das Recht bewilligt, rittermäßige Geschlechter mit dem Erbmarschall-, Erbkämmerer-, Erbschenken- und Erbtruchsessenamt belehnen zu dürfen.
Es liegt in der Natur der Sache, daß sich bei der patrimonialen Klosterherrschaft keine bürgerliche Selbstverwaltung bilden konnte. Das änderte sich mit der endgültigen Aufhebung des Klosters (1807), das im Jahr 1805 mit dem größten Teil des vorderösterreichischen Breisgaus an Baden gefallen war. Jetzt wurde eine Ortsverwaltung notwendig. So entstand 1809 die Vogtei St. Blasien. Nach dem Organisationsreskript vom 26. November 1809 blieb die in Baden übliche Bezeichnung „Vogt“ für den Ortsvorsteher erhalten. Die Amtsbezeichnung „Bürgermeister“ kennt erst die Gemeindeordnung von 1831. Daher erscheint in den Umschriften der vor 1831 beschafften Siegel noch die Bezeichnung „VOGTEI“, während die nach 1831 angefertigten Siegel die Stellenbezeichnung „BÜRGERMEISTERAMT“ oder „GEMEINDEVERWALTUNG“ führen (Zier, Emmendingen).
In den ehemaligen Klostergebäuden betrieb man eine Gewehrfabrik, ein Unternehmen für Spinnmaschinen und eine Baumwollspinnerei. Wie Bernhard Steinert berichtet, wurde fortan gesprochen „von der Fabrikgemeinde und der alten Gemeinde, von der Fabrik und von Alt-Sankt Blasien, von den Fabriklern und den Alt-Sankt Blasianern“. Es gab schließlich eine alte und eine neue Gemeinde St. Blasien mit getrennten Gemarkungen. Erst im Jahre 1836 wurden diese beiden Körperschaften unter dem Ortsnamen St. Blasien vereinigt. Das Dorf St. Blasien wurde 1897 vom Großherzog von Baden zur Stadt erhoben.
Im 19. Jahrhundert verwendete man die Ansicht der von zwei Tannen flankierten Klosterkirche als Siegelbild. 1898 hat die Stadt im Benehmen mit dem Generallandesarchiv das heutige Wappen angenommen. Dieses unterscheidet sich vom einstigen Klosterwappen (in Blau ein nach rechts gewendeter, „zum Sprung gerichteter" goldener Hirsch) nur dadurch, daß das Wappentier nach links gewendet ist. Die Flagge ist blau-weiß. Nach dem Grundsatz „Bild vor Feld" wäre sie gelb-blau.


Zur Stadt St. Blasien gehören folgende Stadtteile.
Albtal, Stadtteil
Menzenschwand, Stadtteil

Eine Übersicht dieser Stadtteile finden Sie auf dieser Wappenübersicht.