Bayern

Gemeinde Ebermannsdorf

Geteilt und oben gespalten; vorne in Silber wachsend der heilige Nikolaus mit silbernem Untergewand, rotem Mantel und gold bordierter roter Mitra, in seiner Rechten einen goldenen Bischofsstab, in seiner Linken ein schwarzes Buch belegt mit drei goldenen Kugeln haltend; hinten in Blau drei silberne Wecken (Spitzrauten); unten in Gold ein schwarzer Eber mit silbernem Hauer.

Ebermannsdorf gehörte bis 1991 zu den sieben der insgesamt 215 Gemeinden und kreisfreien Städte in der Oberpfalz, welche kein eigenes Wappen besaßen.
Im Mai 1991 hatte der Bürgermeister Willy Jäger den Ebermannsdorfer Künstler Hans-Georg Hierl beauftragt, für die Gemeinde erstmals ein Wappen und die Gemeindefahne zu entwerfen.
die Zustimmung der Regierung erfolgt dann. wenn das Wappen künstlerischen und heraldischen Anforderungen entspricht, nach seinem Inhalt eine Beziehung zu der Gemeinde hat und sich von anderen kommunalen Wappen hinreichend unterscheidet.
Der Gemeinderat hal am 16. September 1991 die von Hans-Georg Hierl gestalteten Entwürfe für Wappen und Fahne in der vorgelegten Form einstimmig beschlossen.

Persönlich legte Hierl das neu entworfene Wappen und die Fahne beim staatlichen Archiv Bayern in München dem zuständigen Mann für Gemeindewappen, Dr. Heidenreuther, zur Beurteilung vor.

Das von Archivdirektor Dr. Uhl erstellte Gutachten über das Wappen und die Fahne beinhaltete keinerlei Beanstandungen. Man war sich einig, dass die zeichnerische Ausführung des Wappens den künstlerischen und heraldischen Voraussetzungen entspreche.
Das neue Wappen ist geteilt und oben gespalten, Links oben ist in Silber wachsend der hl. Nikolaus mit silbernem Untergewand, rotem Mantel und gold bordierter roter Mitra zu sehen. In seiner Rechten ein goldener Bischofsstab, in seiner Linken ein schwarzes Buch, belegt mit drei goldenen Kugeln.
Rechts oben enthält das Wappen in blau drei silberne Wecken (Spitzrauten), unten in Gold einen schwarzen Eber mit siibernem Hauer.
In das neu entworfene Gemeindewappen wurde der Ebermannsdorfer Eber aufgenommen, Von der katholischen Kirche „St. Nikolaus” in Pittersberg, einem eingemeindeten Ortsteil von Ebermannsdort, floss der hl. Nikolaus in das Gemeindewappen ein. Desweiteren wurden die Wappen der „von Löwen" (Wecken, Spitzrauten) dem Wappen hinzugefügt.
Die Tingierung entspringt dem Wappen der „von Löwen“, sowie dem Wappen der „von Dürr“, von 1541 und 1739 und der Kembather „von Ebermannsdorf“, die allesamt im Schloss gewohnt haben und zu dem Edelgeschlechtern gerechnet werden.

Die heutige Gemeinde Ebermannsdorf war mit ihrer östlich gelegenen Burgruine, von der nur noch der achteckige Bergfried erhalten ist, einst der Stammsitz des Edelgeschlechts der Ebermannsdorfer, die erstmals im Jahr 1079 erwähnt wurden, als Kaiser Heinrich 10. seinem Dienstmann Eppo 3 Güter im heutigen Dienersdorf überließ. 1123 erscheint ein Razo von Ebermannsdorf und 1129 ein Wirnt von ebermannsdorf in Urkunden des Klosters Ensdorf. 1309 dürfte das Geschlecht mit Albert von Ebermannsdorf ausgestorben sein. 1364 wird ein Dietrich Tanlacher und 1464 sowie 1476 ein Jacob Kemnater genannt. Das Geschlecht der Fuchssteiner trat um 1430 das Erbe der Kemnather in Ebernannsdorf an. Dr. Johann Fuchssteiner, Kanzler des Pfalzgrafen Friedrich, wurde wegen einer unlauteren Vermittlung und der Begünstigung einer Verschwörung in Amberg inhaftiert. Der ehemalige Torturm des Pfalzgrafenschlosses (heutiges Landratsamt), in dem der Kanzler zwei Jahre festgehalten wurde, trägt heute noch den Namen „Fuchssteiner“. Schon 1480 wird in Ebermannsdorf ein zweiter Herrensitz erwähnt, der unterhalb der alten Burg erbaut worden ist und den im 17. und zu Beginn des 18. Jahrhunderts die von Lofen (Loefen) innehatten. Es folgt Johann Joseph von Dürr (Dyrr), der unter Verwendung des alten Mauerbestandes wohl das jetzige Schloß errichtete.