Rheinland-Pfalz

Beschreibung der Wappen der Ortsbezirke der Stadt Mainz

Ortsbezirk  Bretzenheim

Ortsbezirk Bretzenheim
Auf grünem Grund eine goldene Brezel.
Eine Äbtissin des Klosters Dalheim führte in ihrem Familienwappen drei Ringe, diese benutzte sie auch, um ihren persönlichen Besitz und Urkunden zu siegeln. Diese Ringe wurden als Ortswappen bis ins 18. Jahrhundert geführt. Ab ca. 1790 erscheint zum ersten Mal die Brezel im Ortswappen. Vermutlich nahm man damals an, Bretzenheim und die Brezel würden gut zueinander passen. Erst um 1920 entstanden die heutigen Mainzer Ortswappen.

Nicht von der Äbtissin Anna von Reiffenberg, die während des Rathausbaues (1575) und der Neufassung des Bretzenheimer Weistums (1578) dem Kloster Dalheim vorstand, stammt das Bretzenheimer Brezelwappen, sondern vom Bretzenheimer Gerichtssiegel, das bereits 1579 auf dem Bestandsbrief des Cuntz Müller für ein Präsenzgut mit einer eindeutig erkennbaren Brezel verwendet wird. Dieses Gerichtssiegel wurde durchgehend bis 1798 (Einnahme der linksrheinischen Gebiete durch die Franzosen) verwendet. In der Zeit, als die Bretzenheimer einen Maire hatten, erscheint die Brezel überhaupt nicht, erst in der kurzen Zeit der Provisorischen Administration (1814–1816) erscheint wieder eine Brezel im Gemeindestempel. Danach wird Bretzenheim eine großherzogliche Gemeinde – wiederum ohne Brezel, aber mit Krone und hessischem Löwen.

Ortsbezirk  Drais

Ortsbezirk Drais
Von Blau und Gold geteilt, oben in Blau der goldene Petrus-Schlüssel und unten in Gold eine rote gezackte Linie.

Ortsbezirk  Ebersheim

Ortsbezirk Ebersheim
In Rot ein silberner Feuerrost.
Das Wappenbild ist vom Patrozinium der katholischen Pfarrgemeinde abgeleitet, das der Heilige Laurentius von Rom innehat, und dessen Martyrium auf einem Feuerrost stattgefunden haben soll. Die Farben drücken die Zugehörigkeit zur Stadt Mainz aus. Der Feuerrost wurde bereits 1575 als Ortssiegel verwendet.

Ortsbezirk  Finthen

Ortsbezirk Finthen
In einem rot-weiß geteilten Schild ein Hufeisen in verwechselnden Farben.
Erstmals taucht das Wappen in einem Gerichtssiegel von 1756 auf. Die genaue Bedeutung des Wappens ist unbekannt und kann nur interpretiert werden. Das Hufeisen dürfte als landwirtschaftliches Symbol zu sehen sein. Es steht synonym für das Pferd, dem wichtigsten Arbeitstier der Bauern. In anderen Gemeindewappen weist das Hufeisen direkt auf die bestehende Pferdezucht, auf einen Schmied oder aber auf die Eisengewinnung hin. In Finthen kann ein solch konkreter Bezug nicht hergestellt werden. Das heutige Wappen stammt aus dem Jahr 1965 und ging aus einer Wappenreform hervor. Bis 1965 führte die Gemeinde Finthen ein silbernes Hufeisen auf rotem Grund. Die Farben des Wappens scheinen von den Mainzer Farben und den Farben des Domkapitels, nämlich weiß und rot, beeinflusst zu sein und weisen damit auf die enge geschichtliche Verbundenheit hin.

Ortsbezirk  Gonsenheim

Ortsbezirk Gonsenheim
Auf rotem Untergrund ein goldener Gänsefuß.
Bei älteren Ortswappenabbildungen ist manchmal noch St. Stephan als Wappenhalter zu sehen. Es handelt sich hier um ein so genanntes „redendes Wappen“, dessen Motiv Bezug auf die spätmittelalterlich-neuzeitliche Namensform (hier: Gans, Gänse) nimmt. Mit der historischen Namensentstehung „Heim des Gunzo“ hat das Wappenmotiv demnach nichts zu tun. Gleiches gilt im Übrigen auch für die anderen fränkischen Ortsgründungen Bretzenheim, Hechtsheim, Laubenheim.

Ortsbezirk  Hechtsheim

Ortsbezirk Hechtsheim
Das Wappen von Hechtsheim hat einen blauen Hintergrund, zeigt „redend“ drei Hechte in Sternform und das Mainzer Rad, das oben auf einer Schwanzflosse ruht. Ein Hecht erscheint schon auf dem ältesten bekannten Siegel 1597. Im 17. Jahrhundert erscheinen die drei Fische in einer Sternform. Die Räder von Mainz erscheinen im frühen 19. Jahrhundert, zuerst auf den lokalen Siegeln.

Ortsbezirk  Laubenheim

Ortsbezirk Laubenheim
Eine Beschreibung zum Wappen liegt mir leider nicht vor.

Ortsbezirk  Lerchenberg

Ortsbezirk Lerchenberg
Wappen viergeteilt. In der heraldisch rechten oberen Ecke befindet sich ein silbernes Rad auf rotem Grund, links oben und rechts unten jeweils ein skizzierter schwarzer Vogel (Lerche) im Flug von vorne auf silbernem Grund, sowie links unten das erste ZDF-Senderlogo – eine römische Zwei mit zwei stilisierten Augen – in Silber auf blauem Grund.
Das Wappen von Mainz-Lerchenberg wurde auf der Grundlage eines von der CDU-Ortsbeiratsfraktion 1978 für die Lerchenberger Bevölkerung ausgeschriebenen Wettbewerbs eingeführt. Es ist viergeteilt. In der heraldisch rechten oberen Ecke befindet sich ein silbernes Rad auf rotem Grund in Anlehnung an das Mainzer Stadtwappen, links oben und rechts unten jeweils ein skizzierter schwarzer Vogel (Lerche) im Flug von vorne auf silbernem Grund, sowie links unten das erste ZDF-Senderlogo – eine römische Zwei mit zwei stilisierten Augen – in Silber auf blauem Grund. Letzteres soll die außerordentliche Verbundenheit des Stadtteils zum ZDF symbolisieren.

Ortsbezirk  Marienborn

Ortsbezirk Marienborn
Das Wappenbild zeigt einen Springbrunnen mit aufgesetzter Krone auf blauem Grund.

Ortsbezirk  Mombach

Ortsbezirk Mombach
Geteilt und gespalten; oben rechts vier rote Streifen auf silbernem Grund, oben links ein golderner Bischofsstab mit drei goldenen Kugeln auf blauem Grund, unten rechts silberner Spaten und silberner Karst gekreizt auf grünem Grund und unten links ein schwarzes Zahnrad auf silbernem Grund.
Mombach hat seit der Zeit der französischen Kantonseinteilung bis zur Eingemeindung Mombachs durch Mainz kein eigenes Wappen geführt. Der Ort war mit Josef Zey, Mombacher Maire adjoint, dem Budenheimer Maire im Kanton Oberingelheim zugeordnet.[14] Mit dem Bau des neuen Mainzer Rathaus von 1971 bis 1974 sollten in der Eingangshalle die Wappen aller Stadtteile in chronologischer Reihenfolge der Eingemeindung, von unten nach oben, angebracht werden. Daher entschloss man sich im Rathaus, ein neues Wappen für Mombach entwerfen zu lassen, da die traditionelle Darstellung mit der Figur des Heiligen Nikolaus, nicht mehr als zeitgemäß erachtet wurde. Der Mainzer Heraldiker Heinz Leitermann wurde beauftragt, ein modernes, sprechendes Wappen für Mombach zu schaffen. Dieser neue Wappenschild ist in vier Felder unterteilt, dessen Motive Bezug auf Mombacher Geschichte und Gegenwart nehmen.

Die beiden oberen Felder nehmen Bezug auf die Geschichte der Kirchengemeinde. Im rechten Teil ist der Schild des Domkapitels mit seinen charakteristischen roten Streifen auf silbernem (heute weißem) Grund dargestellt, ein Hinweis auf die früheren Besitzverhältnisse. Links daneben ist ein goldener Bischofsstab und drei goldene Kugeln auf blauem Untergrund zu sehen, die an den Schutzpatron St. Nikolaus erinnern sollen. Auf den beiden unteren Feldern wird die Gegenwart des Jahres 1974 symbolisiert. Das rechte Feld mit gekreuzten Spaten und Karst in Silber auf grünem Grund weist auf die damals noch existierende Landwirtschaft hin. Das schwarze, liegende Zahnrad auf silbernem Grund weist auf die in Mombach ab 1856 und verstärkt nach dem Krieg angesiedelte Industrie hin.

Ortsbezirk  Weisenau

Ortsbezirk Weisenau
Auf silbernen Feld ein blaues, unten dreispitziges Kreuz zwischen einem kleinen roten Kreuz auf der linken Seite und einem diesem Kreuz in der Größe entsprechenden roten Rad auf der rechten Seite.
Mit der Darstellung wird auf die damaligen Grundherren Bezug genommen. Das große blaue Kreuz in der Mitte steht als Symbol für das Weisenauer Kreuz (Bockenkreuz) im Bürgerfeld (Gemarkung der Stadt Mainz) und damit für den Gebietsanteil der Stadt, das kleine Kreuz für den Gebietsanteil des Stiftes St. Victor und das kleine rote Mainzer Rad für den Anteil des Erzstiftes.

Das Wappen taucht erstmals bei Gottfried Mascop 1577 ohne Beleg auf und wird seitdem verwendet. Frühere Amtssiegel zeigen den Evangelisten Markus mit dem Löwen.