Thueringen

Beschreibung der Wappen der Ortsteile der Gemeinde Rosenthal am Rennsteig

Ortsteil  Birkenhügel

Ortsteil Birkenhügel
Drei grüne Hügel mit jeweils einer Birke auf silbernen Grund.
Am 28. Februar 1923 vereinigten sich die Orte Lerchenhügel und Pirk mit dem Ortsteil Pfütz zur politischen Gemeinde Birkenhügel.
Während "Pirk" ursprünglich im Jahre 1441 zum ersten Mal erwähnt wurde, war Lerchenhügel eines der jüngsten Dörfer in der Umgebung.
Das Wappen, das eventuell aus eben dieser Zeit stammt, zeigt 3 grüne Hügel mit jeweils einer Birke auf silbernen Grund. Diese 3 Hügel sollen die 3 jetzigen Ortsteile der neu gegründeten Gemeinde Birkenhügel symbolisieren und stellen so einen Hinweis auf den historischen Zusammenschluss dar.

Ortsteil  Blankenberg

Ortsteil Blankenberg
Das Wappen der Gemeinde Blankenberg stellt in einfacher symbolischer Art Geschichte und Handwerk der Gemeinde dar. Es zeigt im oberen Teil das alte Blankenberger Schloss. Die Bäume rechts und links im oberen Teil des Wappens symbolisiseren den Waldreichtum der Region. Die blauen Wellenlinien zeigen dem Betrachter die Lage des Ortes an einem fließenden Gewässer, hier ist die am Ort vorbeifließende Saale gemeint.
Die aufgerollten Rollen geben uns einen Hinweis auf einen im 18. Jahrhundert entstandenen Erwerbszweig in der Region, die Zellstoff- und die in Blankenberg bis 1990 angesiedelte Papierherstellung.
Die Gemeinde Blankenberg hat im April 1998 ihr Wappen dem Thüringer Hauptstaatsarchiv vorgelegt, um es zustimmend begutachten zu lassen. Leider wurde das vorgelegte Wappen abgelehnt, da es nicht den heraldischen Bestimmungen entsprach.
Es bestehen aber keine Bedenken (lt. Thür. Verwaltungsamt) gegen eine Verwendung von nicht genehmigten Wappen ...im nicht amtlichen Verkehr, z. B. Repräsentation der Gemeinden bei Festveranstaltungen ec.

Ortsteil  Blankenstein

Ortsteil Blankenstein
Am 26. Juli 1927 reichte der Gemeindevorsteher Herr Lembeck ein Wappenschild und ein Gemeindesiegel mit der Bitte, die Genehmigung bei der Regierung einzuholen, beim Landrat des Landkreises Schleiz ein. Das vorgelegte Wappenschild war von der Beratungsstelle für Heimatschutz und Denkmalpflege in Weimar entworfen worden.
In einem Beschluss vom 18.08.1927 wurde vom Thüringer Kreisamt in Schleiz rückgeantwortet: "Gegen eine Durchführung des vorgelegten Ortsgesetzes der Gemeinde Blankenstein (Saale) über das Dienstsiegel, (Wappen) erheben wir keinen Einspruch." Die Symbolik zeigt in der oberen Hälfte auf gelbem Grund zwei gekreuzte Bergmannsschlägel in schwarz mit dunkelbraunen Stielen. In der unteren Hälfte, auf blauem Grund, sind drei Papierrollen in weiß dargestellt. Das Wappen wird durch je drei waagerechte blaue und weiße Wellenlinien in der Mitte geteilt.

Deutung:
Beide Hämmer zeigen auf den in hiesiger Gegend seit dem Mittelalter bis in das 19. Jahrhundert betriebenen Bergbau hin.
Der gelbe Untergrund wäre zweifach zu erklären:
Einmal das Licht für die Bergleute, zum anderen als reife Getreidefelder in der Gemarkung.
Die blauen Wellenlinien zeigen an, dass der Ort an der Saale, Selbitz und der thüringischen Moschwitz liegt.
Drei Papierrollen versinnbildlichen die seit über einhundertjährige Papierherstellung in Blankenstein.
Der blaue Untergrund bedeutet Wasser.

Ortsteil  Harra

Ortsteil Harra
Das Wappen der Gemeinde Harra ist sehr wahrscheinlich ebenfalls im Zeitraum um 1920 entstanden. Im Archiv des Landratsamtes "Saale-Orla-Kreis" ist in einem Schreiben der Hinweis zu finden, dass sich 1926 der Gemeindevorsteher an die Beratungsstelle für Heimatschutz und Denkmalpflege gewandt hatte zwecks "Ratschlägen und Auskunft hinsichtlich Anschaffung neuer Gemeindestempel. (Abschrift, Schleiz, d. 18. Mai 1927) In den Unterlagen des Archives ist auch der Hinweis zu finden. dass der Gemeindevorstand schon 1877 ein Siegel führte.
Das Wappen zeigt uns ähnlich wie das Wappen der Gemeinde Pottiga, stilisierte Nadelbäume, die Wellenlinien und die Bergmannswerkzeuge. Hier wird in symbolischer Darstellung auf Landschaft und Handwerk aufmerksam gemacht. Die Bäume stellen den Waldreichtum der Gegend um Harra dar. Die Wellenlinien sind der Hinweis auf ein Gewässer, die Saale, die schon immer eine große Bedeutung für die Region hatte.
Die gekreuzten Werkzeuge weisen auf Hammerwerk, Kupferschmelzhütte und Eisenwerk in Lemnitz hin. Die Werkzeuge sind aber auch ein Symbol des Bergbaues, welcher im Raum Harra bis ins 19. Jahrhundert betrieben wurde.

In einem Auszug aus:
„Heimatgeschichtliches über Kießling“ geschrieben von E. Rank anläßlich der 600 Jahrfeier steht zu lesen „Albrecht von Blankenberg bietet den Egerern einen aufgebrochenen Erzgang, darin sich Silber und plei (Blei) tun beweisen, zum Kauf an.“ Offenbar handelt es sich um Bergbau im reußischen Oberland, in Harras Umgebung im Gebiete des sogenannten erzreichen Werner-Morgenzuges- Anerbieten vom Jahre 1548 und Sendschreibn von 1586 Ende des Zitates.
Ortsteil Neundorf (bei Lobenstein)
Das Wappen des Ortes Neundorf könnte im gleichen Zeitraum wie die Wappen der anderen Orte der Verwaltungsgemeinschaft „Saale-Rennsteig“ entstanden sein . Auf diesem Wappen wird hoher Wert auf die Historie gelegt. Es zeigt auf rotem Grund eine Goldgräbergabel und 4 Wellenlinien, die eventuell ein oder mehrere Gewässer, die Gold führten, darstellen.
Mit dem Wappen der Gemeinde Neundorf soll darauf hingewiesen werden, dass in der Vorzeit Gold geschürft wurde.
Der bekannte Jenaer Geologe, Prof. Dr. Ernst Zimmermann, konnte tatsächlich das Vorhandensein von Gold in den beiden Bachläufen, des Langwassers und der Kosel, nachweisen. (Vortrag vom 21.02.1980 von Herrn Egon Fortran in Harra)

Ortsteil  Pottiga

Ortsteil Pottiga
Das Wappen symbolisiert die Landschaft und die Bedeutung des Bergbaues für den Ort. Die Landesfarben rotweiss als Wappenfarben sollen die Zugehörigkeit zu Thüringen an der Peripherie des Landes betonen.
Die Farbe Grün steht für den hohen Wald- und Grünflächenanteil der Gemarkung Pottiga.
Das Wappen in der jetzigen Ausführung wurde zur 650-Jahrfeier 1975 geschaffen. Aus früher Zeit, vor allem nach 1945, wurde ein anderes Wappen verwendet.

Ortsteil  Schlegel

Ortsteil Schlegel
Die Gemeinde Schlegel führte 1949 ein Dienstsiegel. Mit der Ortssatzung vom 05.07.1948 führte man dieses neue Siegel ein. Die Bestätigung dafür ist im Auszug aus der Niederschrift über die 1. Sitzung des Ausschusses für Gemeindeangelegenheiten im Geschäftsjahr 1949 am 21.01.1949. Im neuen Dienstsiegel ist das Wappen der Gemeinde abgebildet.
Es kann somit davon ausgegangen werden, dass auch in der Gemeinde Schlegel seit ca. 1925 - 1930 ein Wappen bestand. Der genaue Zeitraum der Entstehung ist aber nicht feststellbar.
Das Wappen zeigt 2 stilisierte Bäume und einen Stein (einen Wegmarkierungsstein) mit einem "R" als den Hinweis auf den Rennsteig, an dessen Verlauf der Ort Schlegel liegt.
Die Hügel mit den Nadelbäumen deuten auf die bergige Wandgegend und auf die höchste Erhebung, den Kulm mit seinen 729 m, hin.