Niedersachsen

Beschreibung der Wappen der Stadtteile der Stadt Barsinghausen

Stadtteil  Bantorf

Stadtteil Bantorf
In Gold ein bis ins Schildhaupt ragender grüner Berg, belegt mit einem von Schildrand zu Schildrand reichenden Sluchter, unterbrochen von einer Wegsperre mit eingelassenem Zapfpfosten, darüber in der Bergspitze drei silberne Findlinge.
Bantorf, in einer Urkunde von 1226 als „Bodincthorpe“ erwähnt, ist aus den ehemals selbständigen drei Gemeinden Bantorf, Ebbinghausen, und Luttringhausen hervorgegangen; symbolisch dargestellt im Wappen durch die drei Findlinge, die gleichzeitig auf die ehemaligen Bantorfer Steinbrüche hinweisen. Der Berg im Wappen deutet auf die Bantorfer Höhe. Die Wegsperre versinnbildlicht den bei Bantorf nachgewiesenen Posten, Wackerhagenort genannt, und weist auf das Zollhaus am alten Helweg sowie die Grenzlage im Marstemgau. Mit den frühen Befestigungsanlagen gegenüber der Bückethaler Landwehr.

Stadtteil  Barrigsen

Stadtteil Barrigsen
Silber geteilt, darin in wechselnden Farben eine siebensprossige Leiter schräg rechts, darüber ein dreiblättriges Birkenkreis, darunter ein nach innen gewendeter wachsender und schwebender Bischofsstab.
Barrigsen oder wie 1185 in einer Urkunde „Barchhusen“ geschrieben, wird als Siedlung „am oder im Birkengehölz“ gedeutet. Das Geschlecht derer von Barchhusen (etwa 13. Bis 17. Jahrhundert) führte im Wappen eine siebensprossige rote Leiter, die in das neue Wappen übernommen wurde. Das Birkenkreis weist auf die Namensdeutung hin und der Bischofsstab symbolisiert die bis ins vorige Jahrhundert bestehende Zehntverpflichtung.

Stadtteil  Eckerde

Stadtteil Eckerde
Über drei roten Halbsäulen ein roter, schreitender Löwe im goldenen Schild.
Eckerde, das früher auch Eckere oder Ecker hieß, liegt an dem Helweg vor dem Santforde (jetzt K 41) und der Südaue.
Das jetzige Ortsbild zeigt zwei Siedlungsschwerpunkte. Der südliche Teil ist an dem Gut von Heimburg gelegen und stellt den Teil dar, der in alter Zeit dem Geschlecht von Goltern zu Lehen gind. Der nördliche Teil am Helweg und Aueübergangs ist im Eigentum des im späten 15. Jahrhundert ausgestorbenen Geschlechts von Lo gewesen. Wie jüngste Untersuchungen ergaben, besaßen die Edelherren von Lo eine Burg, dort, wo heute das Wasserwerkgebäude steht. Um diesen Burgstandort sind in nördlicher Richtung drei Siedlungsplätze nachgewiesen. Das von Hollesche Gut und umliegende Meierhöfe waren Zehntgut derer von Lo.

Stadtteil  Egestorf

Stadtteil Egestorf
Gold/Grün geteilt, oben aus der Teilung wachsend drei grüne Fichten, unten ein goldener Baumstamm gekreuzt mit einer silbernen Baumsäge mit goldenen Griffen.
Egestorf, 1216 in einer Urkunde als „Esedestorp“ aufgeführt, ist wahrscheinlich von einem torp (Trupp) freigelassener Hufenbauern gegründet worden. Die Bewohner der Ortschaften Anmerki und Helmeringhausen zogen, nachdem ihre Dörfer in der Hildesheimer Stiftsfehde 1516 wüst geworden sind, nach Egestorf. Das Andenken an diese früher selbständigen drei Orte ist im Wappen durch die drei grünen Fichten festgehalten. Der untere Teil des Wappens symbolisiert den Wald mit seinen Erwerbsmöglichkeiten.

Stadtteil  Göxe

Stadtteil Göxe
In Blau aus grünem Schildfuß eine goldene Eiche mit sieben Blättern und vier Eicheln, davor in Silber der „Lügenstein“, eine runde Steinplatte mit drei Stützen.
Göxe, 1266 in einer Urkunde „Gokesse“ geschrieben, wird „zu den Häusern des Gogo“ gedeutet. Die vor der Ehler´schen Scheine stehende mehrhundertjährige Rieseneiche und der auf drei Unterlagen abgestützte „Liegende Stein“ zu Füßen der Eiche, im Volksmund als „Lügenstein“ waren greifbare Zeugen der Vergangengeit, die in das Wappen der Gemeinde Göxe übernommen wurden.

Stadtteil  Groß Munzel

Stadtteil Groß Munzel
Schild halb gespalten und geteilt. Oben in Rot und Silber je 1 Sparren in verwechselten Farben, unten in Gold eine schwarze Urne.
Groß Munzel, früher Munuslo, bedeutet „bei dem geschützten Gehölz“, ist nach kirchlichen Angaben bereits um 900 bezeugt, eine Urkunde liegt von etwa 1080 vor. Die beiden Sparren in verwechselten Farben geben den Anfangsbuchstaben „M“ des Ortsnamens wieder. Das Tongefäß aus germanischer Zeit deutet auf das hohe Alter des Ortes (gedeutet) hin. In der Gemarkung von Groß Munzel sind ähnliche Urnen gefunden worden.

Stadtteil  Großgoltern

Stadtteil Großgoltern
In Rot ein silberner Turm mit Schirmdach und Brustwehr, begleitet von zwei goldenen Lindenblättern.
Der in einer Urkunde von 1158 erstmal nachgewiesene Ortsname „Goltorne“ wird als „bei dem Schutzturm an der Gähle“ (feuchte Niederung bzw. Wasserlauf) gedeutet. Hauptbestandteil des Wappens ist der ehemalige Schutzturm am Helweg, der bereits im Siegel der Adelsherren der Golthorne geführt wurde. Die beiden goldenen Lindenblätter deuten auf die früh bestätigte Gerichtsstätte (1188).

Stadtteil  Hohenbostel

Stadtteil Hohenbostel
In Silber eine eingeschobene grüne Spitze, belegt mit einer zweitürmigen silbernen Kirche und begleitet (heraldisch) rechts von einem schwarzen Kasselhaken, links von einer schwarzen, rot brennenden Sicherheitsgrubenlampe.
Hohenbostel, das zuerst „Homborstolde“ hieß, was als „hochgelegener Bauernstall“ gedeutet wird, wird in einer Urkunde zwischen 1105 und 1128 als Hoenburstel erwähnt. Der Ort war bis etwa 1800 völlig von Wald umgeben. Dies kommt im Wappen durch die grüne Grundfarbe der eingeschobenen Spitze zum Ausdruck. Für die jahrhundertealten Hofstellen in Hohenbostel zeugt der Kesselhaken als das Symbol alteingesessener niederdeutscher Bauernschaft. Die Grubenlampe deutet auf den von 1831 bis 1912 betriebenen Hohenbosteler Stollen hin . Die mehr als 800 Jahre alte Kirche, die im Jahre 1928 einen doppelten Kirchturm erhalten hat, wurde als Wahrzeichen in das Wappen mit aufgenommen.
Stadtteil Holtensen (Barsinghausen)
Blau/Silber geteilt, oben vor roten Balken ein wachsender, golden gekrönter und bewehrter silberner Löwe, unten drei rote Wecken (Rauten).
Der Ortsname Holtensen, früher Holthusen, ist oft anzutreffen und deutet auf Siedlungen , die „im Holte“ entstanden sind (sog. Rodeorte) hin. In der oberen Hälfte des Wappens ist das halbierte Wappen der Grafen von Roden-Wunstorf aufgenommen worden, die bis ins 13. Jahrhundert Oberherren dieses Gebietes waren. Im unteren Feld sind die im Dreipaß geführten Rauten der Herren von Holthusen (12.-14. Jahrhundert) nebeneinander gestellt.

Stadtteil  Kirchdorf

Stadtteil Kirchdorf
In von Rot und Silber gespaltenem Schild, vorn (links) ein silberner Kelch, hinten (rechts) ein roter Festungsturm mit Galerie (v. Goltern).
Kirchdorf, 892 in einer Urkunde als „Chirihdorf“ benannt, was als „Dorf bei der Malstadt“ (Umkreis um den heiligen Baum) gedeutet wird, gehört zu den ältesten Ortschaften am Deister. Im linken Teil des Wappens symbolisiert der Kelch die schon sehr früüh bezeugte Kirche und Pfarre, der rote Festungsturm ist dem Wappen der Herren von Goltern entnommen, die Gründer und Patrone der Kirche waren.

Stadtteil  Landringhausen

Stadtteil Landringhausen
Über mit zwei trapezförmigen großen Hügeln versehenen blauen Schildfuß eine silberne Palisade, darüber in der oberen Hälfte vor rotem Balken ein golden gekrönter und bewehrter wachsender silberner Löwe.
Landringhausen wird in einer Urkunde des Klosters Barsinghausen von 1229 erstmalig als „Langwerdinghusen“ aufgeführt und war im Besitz der Grafen von Roden-Wunstorf. Im oberen Teil des Wappens ist der Löwe aus dem Wappen der Grafen von Roden Wunstorf dargestellt, im unteren Teil des Wappens weisen 2 Wälle und darüber ein Palisadenzaun auf die ehemals bestehende Landwehr hin.

Stadtteil  Langreder

Stadtteil Langreder
In Rot unter goldenem Schildhaupt, darin zwei gekreuzte grüne Schilfkolben mit je zwei Blättern, ein silbernes Widderhorn.
Im Schildhaupt ist der gedeutete erste urkundlich (1221) erwähnte Ortsname „Langrothere“ = Siedlung bei der Sumpffläche durch die beiden Schilfkolben dargestellt. Darunter befindet sich in den jetzigen Landesfarben ein Widderhorn aus dem Wappen des erloschenen Geschlechts der Herren von Langreder.

Stadtteil  Nordgoltern

Stadtteil Nordgoltern
Das Wappen ist dreiteilig und in der Mitte spitz gehalten. Rechts befindet sich eine Lanzenspitze in Silber auf blauem Grund und links sind niedersächsische Pferdeköpfe ebenfalls in silber auf blauem Grund dargestellt. In der Mitte ist ein goldener Wehrturm mit großer Plattform auf rotem Grund.
Das Geschlecht derer von Goltern, das dem niederen Adel angehörte, nannte sich nach dem Dorf Nordgoltern, wo es seinen Stammsitz hatte. Es tritt von 1160 an auf, ist nach 1560 ausgestorben und führte als Wappen einen mittelalterlichen Festungsturm. Seine Farbe ist historisch vorgegeben.
Ein alter Wappenstein, der hier Modell gestanden hat, befindet sich an der Westseite des Kirchturms in Großgoltern. Das Wappen zeigt links eine Speerspitze, da 1959 in der nördlichen Feldmark von Nordgoltern eine Lanzenspitze aus Feuerstein gefunden wurde und somit der Beweis erbracht ist, dass hier schon vor ca. 5.000 Jahren Menschen gelebt haben. Im rechten Wappenfeld sind Pferdeköpfe für die vorwiegend Nordgoltern betriebene Landwirtschaft.

Stadtteil  Ostermunzel

Stadtteil Ostermunzel
Schild halb gespalten und geteilt, oben in Rot und Silber je einen Sparren in verwechselten Farben, unten in Gold ein blaues Hufeisen.
Das Schildhaupt (obere Teil des Wappens) lehnt sich an Groß Munzel an. Das Hufeisen deutet auf den reinen landwirtschaftlichen Charakter des Dorfes hin.

Stadtteil  Stemmen

Stadtteil Stemmen
Rot/Silber gespalten. Vorn zwei blaubewehrte und gezungte goldene Leoparden am Spalt, hinten über einer roten Pflugschar eine rote Kornblume mit goldenem Samenkern.
Stemmen, 1146 als Stemne in einer Urkunde wird als „bei dem Stammhaus“ gedeutet. Im vorderen Teil des Wappens zeigen die welfischen Leoparden die ehemalige Oberherrschaft der welfischen Herzöge an, im hinteren Teil des Wappens ist durch die Kornblume das Andenken an Christoph Blume, der im 17. Jahrhundert Gutsbesitzer und Patronat der Kirche zu Stemmen war, geehrt und in der Pflugschar wird der ländliche Charakter des Ortes dargestellt.

Stadtteil  Wichtringhausen

Stadtteil Wichtringhausen
In Schwarz über silberner Waage ein silbernes Mühlen-Mahlstein begleitet von je einem goldenen Eichblatt.“
Wichtringhausen, seit dem 12. Jahrhundert als „Wichmaringehusen“ = Wichmars Haus gedeutet bekannt, hat wahrscheinlich den Namen des ersten Siedlers übernommen. Die Waage erinnert an die frühere Gerichtsbarkeit (Untergericht über die 5 Dörfer der Börde). Die beiden Eichenblätter deuten auf die frühere und jetzt noch vorhandene große Waldfläche hin und das Mühlen-Mahlsteineisen symbolisiert die seit dem 16. Jahrhundert bestehende Wassermühle (bis 1952) und die seit 1618 betriebene Windmühle.

Stadtteil  Winninghausen

Stadtteil Winninghausen
In Grün über goldenen Wassermühlenrad ein herschauender Widderkopf.
Der 1246 in einer Urkunde erwähnte Ort „Winnigehusen“ wird als „zu den Häusern des Winniges“ gedeutet. Der Widderkopf ist dem Wappen der Herren von Winnigehusen (1255-1381) entnommen. Das Mühlenrad weist auf die 1304 bezeugte Mühle, die wahrscheinlich an der Beeke gestanden hat.