Niedersachsen

Beschreibung der Wappen der Ortsteile der Gemeinde Großheide

Ortsteil  Arle

Ortsteil Arle
In Blau ein goldener, rotbedachter Turm mit drei Schallöffnungen, belegt mit einem roten Schildchen, darin ein silberner Löwe. Die Turmspitze ist mit einem goldenen Kreuz besetzt. Sie wird von zwei goldenen sechszackigen Sporenrädern begleitet.
Die Gemeinde Arle wurde mit Wirkung vom 1. Juli 1972 durch ein Neugliederungsgesetz aufgelöst und mit vier weiteren Gemeinden zur neuen Gemeinde Großheide zusammengeschlossen.

Arle, im 12. Jahrhundert Erle genannt, war im Mittelalter eine dem Bistum Bremen unterstehende Propstei. Mittelalterliche Häuptlinge lassen sich nicht fassen, erst im 17. Jahrhundert ist eine Burg erwähnt, die an der Stelle der Rüschlage bei Dreesche stand. Sie war damals im Besitz der Beninga von Grimersum. 1717 kam das Gut an die Freiherren von Wedel, dann über die von Fridag an das Haus Lütetsburg. Zur Erinnerung an die Häuptlinge steht im Wappen der Schild der Grimersumer Beninga.
Eine besondere Bedeutung über den Ort hinaus hatte der romanische Kirchturm von Arle, der stark befestigt war. In dem Vertrag, den Keno tom Brok 1408 mit den Hamburgern zur Unterdrückung der Vitalienbrüder schloß, wird er als eines der slote genannt, die die Hamburger mit Kenos Hilfe erobert hatten, aber de dar stande bleven zünt. Auch 1411/12 wird er als Festung erwähnt (... super in castellatione turris ecclesiae in Erle ...). 1430 wurde er von Udo Fokken bei der Verfolgung der Feinde seines Vaters erstürmt und teilweise abgebrochen, doch standen Reste davon noch zu Ubbo Emmius' Zeit - Reliquiae validissime quondam operis indicium etiam nunc imminent -. An seiner Stelle wurde 1888 ein neuer Kirchturm gebaut, der in seiner Höhe weit über das Land sichtbar ist und als Wahrzeichen von Arle gelten kann.
Die Sporenräder sind dem Wappen der Stadt Norden entnommen, ebenso die Farben Blau und Gold. Sie zeigen die Zugehörigkeit der Gemeinde zum Landkreis Norden.

Ortsteil  Berumerfehn

Ortsteil Berumerfehn
In blauem Feld ein goldener, mit golden tingiertem Torf beladener Kahn, begleitet von zwei pfahlweis gestellten goldenen sechszackigen Sporenrädern.
Die Gemeinde Berumerfehn wurde mit Wirkung vom 1. Juli 1972 durch ein Neugliederungsgesetz aufgelöst und mit vier weiteren Gemeinden zur neuen Gemeinde Großheide zusammengeschlossen.

Der torfbeladene Kahn erinnert an die Zeit der Erschließung des Moores. Noch im 20. Jahrhundert wurde der Torf auf Kähnen nach Norden gebracht. Wie bei den meisten Gemeindewappen des Landkreises, sind auch hier die Farben Blau-Gold dem Wappen der Stadt Norden entnommen. Sie sollen die Lage der Gemeinde Berumerfehn in der Nähe Nordens deutlich machen und ihre Verbundenheit zu dieser Stadt zum Ausdruck bringen.

Ortsteil  Großheide

Ortsteil Großheide
n Silber zwischen zwei schwarzen Rohrkolben eine grüne, aufsteigende Spitze mit einem silbernen Pflugschar.
Die Gemeinde Großheide wurde mit Wirkung vom 1. Juli 1972 durch ein Neugliederungsgesetz aufgelöst und mit vier weiteren Gemeinden zur neuen Gemeinde Großheide zusammengeschlossen.

Das Wappen weist auf den landschaftlichen Charakter der Gemeinde hin, die früher auf weite Strecken aus Moor- und Heideflächen bestand, was auch die Namen der beiden Ortsteile Großheide und Ostermoordorf aussagen. Dieses Gebiet wurde unter den Pflug genommen und bis auf geringe Reste kultiviert.
Das Zusammenwachsen der beiden Ortsteile Großheide und Ostermoordorf zur politischen Gemeinde wird durch die Schildteilung und die Zusammenstellung zweier verschiedener Motive verdeutlicht.

Ortsteil  Menstede Coldinne

Ortsteil Menstede Coldinne
In Grün ein silberner Wolf vor einem schräglinks gestellten goldenen Abtstab, daran ein silbernes, golden gesäumtes Velum.
Die Gemeinde Menstede-Coldinne wurde mit Wirkung vom 1. Juli 1972 durch ein Neugliederungsgesetz aufgelöst und mit vier weiteren Gemeinden zur neuen Gemeinde Großheide zusammengeschlossen.

Seit 1290 bestand in Coldinne ein Prämonstratenserkloster, das um 1450 mit Augustinernonnen neu besetzt wurde. 1481 wurde der Convent zu Coldinne in die Ewige Bruderschaft von Sielmönken aufgenommen.
1562 ging das Kloster ein, sein Landbesitz fiel an den Landesherren. Um die Erinnerung an die Kolonisierung des Heidegebiets durch das Kloster festzuhalten, wurde der Abtstab mit dem Velum auf grünen Schildgrund gesetzt. - Der silberne Wolf erinnert daran, dass in der abgelegenen, fast nur von Schäfern bewohnten Heide der letzte Wolf Ostfrieslands erlegt wurde.

Ortsteil  Westerende

Ortsteil Westerende
In blauem Feld ein goldener hölzerner Pflug mit silberner Pflugschar, im rechten Obereck begleitet von einem goldenen sechszackigen Sporenrad.
Die Gemeinde Westerende wurde mit Wirkung vom 1. Juli 1972 durch ein Neugliederungsgesetz aufgelöst und mit vier weiteren Gemeinden zur neuen Gemeinde Großheide zusammengeschlossen.

Da die Gemeinde verhältnismäßig jung ist und keine historischen Besonderheiten aufzuweisen hat, schlug sie zur Symbolisierung des Ackerbaus dieses Wappenbild vor. Das Sporenrad und die Farben Blau - Gold zeigen die Zugehörigkeit der Gemeinde zum Landkreis Norden.