Niedersachsen

Landkreis Göttingen

In rot-gold-rot geteiltem Schild oben ein (in heraldischer Sichtweise) nach links schreitender goldener, blau bewehrter Löwen; mittig ein blauer, rot bewehrter herschauender Löwe (heraldisch: Leopard); unten ein sechsspeichiges weißes Rad.

Der neue Landkreis Göttingen entstand am 01.11.2016 aus der Fusion der beiden Landkreise Osterode am Harz und Göttingen. Letztgenannter war mit der Gebietsreform Anfang der 1970er-Jahre aus dem Zusammenschluss der vormaligen Landkreise Göttingen, Hann. Münden und Duderstadt hervorgegangen.

Das Wappen des neuen Landkreises Göttingen zitiert aus den Wappen aller vier Vorgängerlandkreise sowie aus den Wappen aller vier (früheren) Kreisstädte Göttingen, Osterode am Harz, Hann. Münden und Duderstadt. Gemeinsames Element sind die Welfenlöwen. Sie stehen für die jahrhundertelange Dominanz der welfischen Herzöge im überwiegenden Teil des heutigen Kreisgebiets. Dabei stehen die verschiedenen Farbgebungen sowie Lauf- und Blickrichtungen für verschiedene Welfenlinien mit ihren verwandtschaftlichen Verbindungen zu England und Dänemark. Das weiße Speichenrad verweist auf das Eichsfeld als wesentlichem weiteren Herrschaftsbereich und dessen Prägung durch das Kurfürstentum Mainz.


Die beiden Vorgängerlandkreise führten folgende Wappen:


Ehemaliger Landkreis Göttingen:
Unter rotem Schildhaupt, darin ein schreitender goldener blaubewehrter Löwe, in Gold durch einen roten Maueranker verbunden, oben ein roter Schild mit silbernem Göpel, unten ein silbern unterlegtes sechsspeichiges rotes Rad.

Der aus dem Göttinger Kreiswappen von 1935 entnommene Löwe, altes Wappenbild auf den Münzen Heinrichs des Löwen und seiner Nachfolger, versinnbildlichte die jahrhundertelange Zugehörigkeit des Gebiets zum Territorium der welfischen Landesherzöge und stand hier auch als Hauptfigur der alten Stadtwappen von Göttingen, Münden und Duderstadt. Der ebenfalls dem älteren Göttinger Kreiswappen entlehnte rote Maueranker erinnerte an das Wappenbild der Edelherren von Plesse und die lange Selbständigkeit ihrer Herrschaft innerhalb des welfischen Herzogtums. Aus dem älteren Mündener Kreiswappen hatte der silberne Göpel als Symbol des Zusammenflusses von Werra und Fulda zur Weser und aus dem älteren Duderstädter Kreiswappen das "Mainzer Rad" als Zeichen der jahrhundertelangen Zugehörigkeit des Untereichsfeldes zum Kurfürstentum Mainz Eingang in das neue Kreiswappen gefunden.


Ehemaliger Landkreis Osterode am Harz:
In ein rotes und ein blaues Feld geteilt, auf dem oberen roten Feld ein schreitender goldener Leopard, auf dem unteren blauen Feld ein steigender goldener Löwe.
Das Wappen stammte aus dem Jahre 1935 und ist unter Verwertung der Wappenzeichen der 1596 ausgestorbenen braunschweigischen Herzöge von Grubenhagen in Anlehnung an das herkömmlich für die Landschaft Grubenhagen geführte Wappenbild geschaffen worden. Es trug der Tatsache Rechnung, dass der Kreis Osterode in Osterode und Herzberg die beiden bedeutendsten Fürsten- und Regierungssitze des alten Fürstentums Grubenhagen umschloss. Diese Überlieferung war im Kreise noch lebendig und das gewählte Wappen daher als volkstümlich zu bezeichnen.


Eine Übersicht aller vorhandenen Wappen des Landkreises Göttingen finden Sie auf dieser Wappenübersicht.