Bayern

Beschreibung der Wappen der Mitgliedskommunen der Verwaltungsgemeinschaft Weidenberg

Gemeinde  Emtmannsberg

Gemeinde Emtmannsberg
Geviert und mit einem Herzschild belegt, darin in Blau eine eingeschweifte silberne Spitze; 1 und 4: in Silber ein schwarzer Schrägbalken, 2: in Blau ein goldener rot bezungter Wolfsrumpf, 3: in Schwarz ein gekerbtes silbernes Kreuz.
Im Wappen von Emtmannsberg sind die Familienwappen von Adelsgeschlechtern kombiniert worden, die früher für die Geschichte des Gemeindegebiets von Bedeutung waren. Im Herzschild wurde das Wappen der Freiherren von Künßberg berücksichtigt, die bis 1487 im Besitz des Rittergutes Emtmannsberg waren. Im 17. und 18. Jahrhundert waren die Freiherren von Stein Inhaber von Emtmannsberg (Wappen am Schloß). Der schwarze Schrägrechtsbalken sowie das weiße Kreuz im schwarzen Feld sind dem Wappen der Freiherren von Stein entnommen. Der goldene Wolfsrumpf ist das Wappensymbol der Herren von Pullenreuth gewesen, die im Mittelalter im Gemeindeteil Birk ihren Sitz hatten.

Die zeichnerische Ausführung des Wappens entspricht den künstlerischen und heraldischen Voraussetzungen. Das Wappen unterscheidet sich hinreichend im Sinne des § 7 Abs. 2 NHGV vom 12.03.1973 von den schon bestehenden kommunalen Wappen in Bayern.

Gemeinde  Kirchenpingarten

Gemeinde Kirchenpingarten
Geteilt; oben in Schwarz ein wachsender, rot gekrönter und bewehrter goldener Löwe, der in den Vorderpranken einen goldenen Bienenkorb hält, unten in Silber ein blauer Balken, belegt mit vier silbernen Bienen.
Die Gemeinde hat mit Bienen und Bienenkorb zwei für den Ortsnamen „redende“ Symbole gewählt. Die vier Bienen verweisen darüber hinaus auf die vier Ortsteile der Gemeinde. Der (pfälzische) Löwe erinnert an die ehemalige Territorialhoheit der Kurpfalz in drei Ortsteilen. Der blaue Balken stammt aus dem Wappen der Landgrafen von Leuchtenberg, die im Ortsteil Lienlas als Lehensherren nachweisbar sind.

Gemeinde  Seybothenreuth

Gemeinde Seybothenreuth
Geteilt; oben gespalten, vorne wiederum gespalten von Rot und Silber, belegt mit einer waagrechten schwarzen Radnabe, hinten wiederum gespalten von Gold und Blau, vorne ein rotbewehrter, halber schwarzer Adler am Spalt, hinten übereinander drei silberne Rosen; unten in Silber ein schwarzer Schrägbalken, belegt mit drei sechsstrahligen goldenen Sternen.
Das Rittergut Seybothenreuth wechselte häufig den Besitzer. Stellvertretend für die vielen Adelsfamilien, die als Schlossherren nachweisbar sind, wird auf drei Adelsgeschlechter hingewiesen. Die Radnabe ist aus dem Wappen der Herren von Haydenab, die 1516 in Seybothenreuht nachweisbar sind. Der schwarze Schrägbalken mit goldenen Sternen erinnert an die Herren von Lindenfels. Der Adler und die Rosen sind dem Wappen der Herren von Benkendorf entnommen.

Markt  Weidenberg

Markt Weidenberg
Gespalten; vorne geviert von Silber und Schwarz; hinten in Silber auf grünem Berg eine grüne Weide.
Aus dem späten 16. Jahrhundert stammt ein stattliches Siegel mit der legende SIGILLUM OPPIDI M (vielleicht „minoris“, d.h. Städtlein) WEIDEMBERGK. Frei im Feld steht eine Weide mit ausladender Krone, die den Ortsnamen versinnbildlicht, den Stamm verdeckt ein Schild mit dem Wappen der Herren von Künsberg. Das Geschlecht besaß als zollerisches Lehen die beiden Schlösser in Weidenberg von 1446 bis 1634/51. Noch 1692 besprach Will dieses Siegel, wenn er auch die eingeschweifte Spitze im künsbergischen Wappen für einen „redenden“ Berg hielt. Das zweite Siegel mit der Umschrift SIEGELUM WEIDENBERGENSE muß jedoch schon vor 1692 entstanden sein, wie die frühbarocke Form des großen Schildes beweist. Er hat den gleichen Inhalt wie das heutige Marktwappen: Vorne den quadrierten Zollernschild und hinten die Weide auf dem Berg. Die Nachweise aus dem 18. Jahrhundert, ein Siegel mit dem Zusatz CIV: zum Ortsnamen in der Legende und die Abbildung im Wappenkalender von 1767, geben das Wappen ebenso wieder. 1812 berichtete das Landgericht lakonisch, daß der Markt kein Wappen besitze. 1818 erklärte man das Fehlen eines Wappenbriefes mit dem Ortsbrand von 1770. Anlaßlich der Wappenrevision von 1819 wurde Schwarz im Zollernschild durch Blau ersetzt, aber schon 1836 durfte die frühere Tingierung wieder eingeführt werden. Obwohl Götz 1898 und in neuerer Zeit Hupp das Marktwappen richtig abbildeten, erscheint in allen Dienstsiegeln bis heute fälschlich Mauerwerk statt der Farbe Schwarz im Zollernschild. Der kuriose Irrtum beruht wohl auf dem Mißverstehen der Gitterung des Feldes, die in der Heraldik als Schraffierung für Schwarz in nichtfarbigen Abbildungen gilt.