Bayern

Stadt Vilseck

In Gold aus blauen Wellen wachsender, mit einer silbernen Schrägleiste überdeckter, rot gekrönter, rot bewehrter schwarzer Löwe.

Ursprünglich war für die Städte und Märkte die Notwendigkeit, ein eigenes Wappen zu führen, nicht gegeben, weil die zur Heeresfolge aufgebotenen Einwohner das Schild ihres ritterlichen oder auch kirchlichen Lehensherren trugen.
Erst als die Bürger gemeinsam dem militärischen Aufgebot Folge leisteten, wurde die Annahme eines weithin sichtbaren Kennzeichens erforderlich.
Seit dieser Zeit führten die Städte voll Stolz ihr eigenes Wappen, das nunmehr Schild und Banner zierte.
Vilseck gehörte vom 11. bis zum 19. Jahrhundert zum Hochstift Bamberg. Das Wappen dieses Hochstifts und des darauffolgenden Erzbistums ist seit 1235 der schwarze Löwe der Hohenstaufer auf goldenem Grund, allerdings überlegt mit einem silbernen Schrägfaden. Wahrscheinlich hat der einstige Schirmvogt des Bistums, Kaiser Friedrich II. (geboren am 26. Dezember 1194 in Jesi (Ancona), gestorben am 13. Dezember 1250 in Fiorentino bei Lucera), dieses Wappen seines Hohenstaufischen Hauses um 1235 dem stets kaisertreuen Bistum Bamberg verliehen. Das Beizeichen des Schrägfadens unterschied das Bamberger Wappen von dem um die gleiche Zeit entstandenen, später wieder aufgegebenen Amtswappen der hohenzollerischen Burggrafen von Nürnberg, dessen hohenstaufischer Löwe gekrönt und mit rot und silbern gestückter Einfassung umrandet war.
Der Bischof von Bamberg, Lampert von Brunn (geboren im Elsaß, gestorben am 15. Juli 1399 in Forchheim), verlieh im Jahre 1380 seiner an der Vils liegenden bambergischen, wehrhaften Stadt Vilseck ein Wappen. Es enthält das Bamberger Hochstiftswappen: Der schwarze, ungekrönte hohenstaufische Löwe, belegt mit einer silbernen Schrägleiste, steigt aus blauem Querbach (= Vils) auf. Das Wappen erinnert an die Beziehungen der Stadt zum Reich der Staufer. Lampert von Brunn war vom 28. April 1374 bis 13. Januar 1398 Bischof von Bamberg. Das Weihertor in Vilseck, erbaut 1375, trägt eine Steintafel mit den Wappen des Hochstifts Bamberg und des Bischofs Lampert von Brunn.
Dem ungekrönten hohenstaufischen Löwen im Vilsecker Wappen wurde eines Tages die rote Krone des pfälzischen Löwen aufgesetzt. Vermutlich geschah dies zwischen 1442 und 1505, als pfälzische Kurfürsten die bambergische Stadt Vilseck als Pfandinhaber besaßen. So ist denn heute die Schildfigur des Wappens von Vilseck ein aus blauem Grunde aufsteigender, rechts gewendeter, rot gekrönter und rot bewehrter schwarzer Löwe auf goldenem Grunde, überdeckt von einer silbernen Schrägleiste.
Literatur: Johann Baptist Fröhlich, Das Wappen von Vilseck, in: Was uns die Heimat erzählt. Heimatkundliche Beilage der Oberpfälzer Nachrichten, Weiden, Jahrgang 1967, Nr. 4 vom April 1967.
Das Wappen des Erzbistums Bamberg, in: Realschematismus des Erzbistums Bamberg, herausgegeben vom Erzbischöfl. Ordinariat Bamberg, 1. Band, bearbeitet von H. Burkard, Bamberg 1960.
Heribert Sturm, Die Landkreiswappen im Regierungsbezirk Oberpfalz, Verlag Josef Habbel, Regensburg