Bayern

Stadt Erlenbach a. Main

In Gold ein schwarzer, rotgekrönter und goldbewehrter Doppeladler, der in der rechten Klaue einen roten Reichsapfel mit goldenem Kreuz und in der linken ein rotes Schwert hält. Über den Doppelköpfen schwebt ein goldener, rotgefütterter Kurfürstenhut mit edelsteinbesetzten Bügeln.

Das Stadtwappen lehnt sich an das frühere Erlenbacher Gerichtssiegel des 18. Jahrhunderts an. Das Dorfgericht (nicht aber die politische Gemeinde) Erlenbach hat in der Zeit von 1749 bis 1804 zwei verschiedene Siegel geführt, deren Siegelbilder sich entsprechen. Beide Typare zeigten einen gekrönten Doppeladler mit weitgezogenen Schwingen, der in der rechten Klaue den Reichsapfel mit Kreuz und in der linken Klaue ein Schwert hält. Über den Adlerköpfen schwebte ein Kurfürstenhut. Unterhalb der Adlerköpfe befanden sich die Antiqua E und B (Erlen-Bach). Während bei dem einen (größeren) Bildsiegel über den Adlerköpfen und am äußeren Rand kleine Rosetten verteilt sind, fehlen bei dem anderen diese Ornamente.

Zur weiteren Erklärung des Wappens führt das Bayerische Hauptstaatsarchiv München aus:
„Es erscheint wahrscheinlich, dass die Gemeinde, wenn die Legende von den Gnadenbeweisen Barbarossas gegenüber Erlenbach wirklich eine jahrhundertealte Volkstradition ist, dieser Tradition in dem sehr romantisch gesinnten 18. Jahrhundert absichtlich durch Annahme des kaiserlichen Adlers als Wappenfigur Rechnung getragen wurde. Fälle von solcher Verwendung alten Sagengutes oder alter Volksüberlieferungen für in der Neuzeit entstandene Ortswappen sind auch anderwärts festzustellen. Ein weiterer Deutungsversuch ist es, den Doppeladler mit der überragenden Stellung des Mainzer Kurfürsten, der ja Landesherr von Erlenbach war, im alten Römischen Reich deutscher Nation in Zusammenhang zu bringen. Der Fürstenhut im Siegel bezieht sich zweifellos auf Mainz.“