Bayern

Stadt Neusäß

In Rot ein goldener Pfahl, vorne eine nimbierte silberne Taube, hinten der silberne Doppelbuchstabe R.

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges begannen viele Gemeinden im westlichen Landkreis, eigene Ortswappen zu beantragen, deren Aussage vor allem durch gestaltende Kräfte der Ortsgeschichte geprägt sein sollten. Hammel war dabei der erste der acht Ortsteile, dessen Wappen 1954 genehmigt wurde. Alt-Neusäß folgte 1955, zusammen mit Ottmarshausen. Die Orte Hainhofen, Steppach, Schlipsheim, Täfertingen und Westheim zogen in den Folgejahren nach.
Die Blasonierung der ehemaligen Ortswappen siehe dort.

Mit der Gebietsreform und dem Zusammenschluss der 8 Dörfer zu einer Großgemeinde bewegten sich die Orte bezüglich ihrer Wappen in einem rechtlosen Zustand.
Die neu entstandene Gemeinde behalf sich zunächst mit einem Wappenkranz, bestehend aus allen 8 Ortsteilwappen, wobei das Wappen von Alt-Neusäß als Dienstsiegel und Briefkopf herangezogen wurde.

Der eigentlich rechtlose Zustand musste durch ein heraldischen Regeln entsprechendes, neues Wappen für die Einheitsgemeinde beendet werden. Bei der Gestaltung waren die für das ganze Gebiet prägenden bzw. zumindest mehrere Ortsteile gestaltenden Kräfte zu berücksichtigen.
Als prägendes Element eines Großteils der ehemaligen Dorfwappen wurde ein in Rot und Silber gespaltener Wappenschild gewählt, ein Zeichen der langen Tradition und des Einflusses des Hochstifts im heutigen Stadtgebiet. Die Blasonierung lautet: „In Rot ein goldener Pfahl, vorne eine nimbierte silberne Taube, hinten der silberne Doppelbuchstabe R.“

Die nimbierte silberne Taube entstammt dem Wappen des Hl.-Geist-Spitals in Augsburg. Im Hochmittelalter war es bereits in Schlipsheim und Steppach begütert, seit dem 17. Jahrhundert wurde das Hl.-Geist-Spital die bestimmende Herrschaft für Neusäß und Täfertingen. Die alten Wappen der beiden letztgenannten Orte führten bereits die Taube des Spitals.
Aus dem Wappen der Augsburger Patrizierfamilie Langenmantel wurde das doppelte R genommen. Die Familie übte seit dem 14. Jahrhundert mit Unterbrechungen die Grundherrschaft in Westheim sowie in Ottmarshausen aus. In beiden Orten war das doppelte R bereits im alten Wappen.
Der goldene Pfahl kam aus dem Wappen der Markgrafschaft Burgau ins neue Stadtwappen, die über das gesamte heutige Stadtgebiet die Landesherrschaft beanspruchte. Zudem übte sie die Grundherrschaft in Schlipsheim und Steppach aus.


Zur Stadt Neusäß gehören folgende Stadtteile.
(Alt)Neusäß, Stadtteil
Hainhofen, Stadtteil
Hammel, Stadtteil
Ottmarshausen, Stadtteil
Schlipsheim, Stadtteil
Steppach, Stadtteil
Täfertingen, Stadtteil
Westheim, Stadtteil

Eine Übersicht dieser Stadtteile finden Sie auf dieser Wappenübersicht.