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Stadt Kempen

Das Wappen wird von einem durchgehenden schwarzen Kreuz gevierteilt, rechts oben in Silber (Weiß) 2 miteinander verbundene, mit ihren Bärten nach außen gewendete blaue Schlüssel, links oben in Blau ein abnehmender goldener (gelber) Mond, in dessen Rundung ein sechsstrahliger goldener (gelber) Stern steht, rechts unten rot, links unten silbern (weiß).

Kempen, in der Rangordnung der 16 kurkölnischen Städte an sechster Stelle genannt, hatte natürlich den Ehrgeiz, seiner Bedeutung als Stadt durch ein Wappen sichtbaren Ausdruck zu verleihen. Wie es anderenorts häufig geschah, wurde auch in Kempen die Abbildung des ersten Stadtsiegels aus dem Jahre 1305 für das Stadtwappen übernommen, wenn auch in neuer Gruppierung der Einzeldarstellung unter Verzicht auf die Abbildung des Kirchenbaues.
Das älteste Stadtsiegel Kempens, das erstmals 1305 auftaucht, zeigt zwei wichtige Elemente des Kempener Stadtwappens, nämlich die Mondsichel mit Stern sowie zwei gegeneinander gekehrte Schlüssel.
Das Stadtwappen, das erstmals 1486 auf der Rückseite des Zelebrantenstuhles in der Pfarrkirche und einige Jahre später im Chorgestühl ebendort erscheint, besteht aus einem Schild, der durch ein Kreuz, es handelt sich um das aus dem Wappen des Kölner Erzbischofs entnommenen Balkenkreuz, in vier Felder aufgeteilt wird: oben rechts - in der Heraldik erfolgt die Blickrichtung vom Gegenstand, d.h. Wappen, aus - mit den zwei Schlüsseln, deren Bärte nach außen gewendet sind, links daneben Stern und Mondsichel; die beiden unteren Felder bleiben leer.
Das schwarze Bischofskreuz symbolisiert die Landesherrschaft des Kölner Erzbischofs und Kurfürsten, die Schlüssel gehören dem heiligen Petrus, entweder ein Hinweis auf die vormalige Pfarrkirche St. Peter oder auf den Kölner Dom, der dem himmlischen Schlüsselwalter Petrus geweiht war und worin sich die Zugehörigkeit zum Erzbistum Köln, dessen Oberhirte in der Domkirche residierte, spiegelt.
Schwieriger war die Deutung von Mondsichel und Stern. Es handelt sich bei Mond und Stern um Symbole der heiligen Maria, der Schutzpatronin der Pfarrkirche, die auch noch an anderer Stelle zu finden sind, so z.B. in dem großen Marienleuchter im Mittelschiff; dort steht die Gottesmutter auf der Mondsichel und wird von einem Sternenkranz umgeben - entsprechend dem zwölften Kapitel der Offenbarung. Ähnlich verhält es sich mit den Farben: Schwarz und weiß bzw. Silber stammen aus dem Wappen des Landesherrn, rot und blau beziehen sich nicht auf die "Allianzfarben des Hauses Westerburg-Runkel, dem der Stadtgründer Kempens, Erzbischof Siegfried von Westerburg entstammt", sondern sind die Marienfarben.