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Gemeinde Polling (bei Weilheim)

In Rot ein schwebendes Kreuz.

Zwischen dem I. und II. Weltkrieg wurde von der Gemeinde ein kleines bayerisches Staatswappen als Siegel verwendet. Es besaß die Umschrift: Freistaat Bayern - Gemeinde Polling.

Nach dem II. Weltkrieg besaß die Gemeinde in den Jahren 1945 bis 1950 ein ovales Wappen, das eine auf einem Kreuze stehende Hirschkuh zeigte.

Mit Urkunde vom 15. Juni 1950 erhielt die Gemeinde Polling das Recht, ein neues Wappen mit obiger Beschreibung zu führen.

Dazu brachte das »Weilheimer Tagblatt« 1950 folgenden Bericht (o.V.):
»In Anwesenheit des Bürgermeisters, des Gemeinderats und der Herren des Festausschusses überreichte Regierungsinspektor Zitzmann in Vertretung des Landrats von Weilheim der Gemeinde Polling im blumengeschmückten Amtszimmer die Wappenurkunde; das Bayerische Staatsministerium hat am 15. Juni der Gemeinde ein Wappen nach dem vorgelegten Entwurf (ausgeführt von Graphiker Rudolf Mussgnug, Polling) genehmigt. ‘In Rot ein schwebendes Kreuz’, lautet die Wappenbeschreibung des neuen Gemeindewappens, das sich wesentlich von anderen bayerischen Gemeindewappen abhebt und an das berühmte, legendenumwobene Pollinger Kreuz erinnern soll. Die Gründungslegende erzählt bekanntlich, daß eine Hirschkuh dieses Kreuz aus dem Boden gescharrt und dadurch den unmittelbaren Anlaß zur Klostergründung gegeben hat.

Die 1200-Jahrfeier gab den äußeren Anlaß zur Ausarbeitung eines eigenen Gemeindewappens (d. h. die Vorbereitungen zur 1200-Jahrfeier, welche ja erst 1954 stattfand = Anm. d. Verf.). Polling gehörte seit seiner Gründung durch Herzog Tassilo III. (er war aber wohl nicht der alleinige Gründer; s. d. a. unter »Tassilostraße« = Anm. d. Verf.) um das Jahre 750 zu den ältesten Siedlungen im bayerischen Alpenvorland.

Als Mittelpunkt künstlerischen Schaffens und hoher Gelehrsamkeit genoß das Kloster Polling vom frühen Mittlelalter bis zur Säkularisation weit über die Landesgrenzen hinaus Ansehen und Berühmtheit. Heute zählt der ziemlich angewachsene Ort zu den schönsten Dörfern Altbayerns.

Bürgermeister Stoll erläuterte bei der Feier den Sinn des Wappens. Regierungsinspektor Zitzmann betonte in seiner Ansprache die historische Bedeutung, die die Wappenverleihung für einen Ort habe; dann überreichte er dem Bürgermeister die Urkunde. Dieser dankte dem Inspektor für seine Ausführungen, dem Graphiker Mussgnug aber für seinen kunst- und geschmackvollen Entwurf des Wappens.« Soweit das »Weilheimer Tagblatt«.