Thueringen

Beschreibung der Wappen der Stadtteile der Stadt Rudolstadt

Stadtteil  Remda

Stadtteil Remda
In Blau ein aufgerichteter, hersehender goldener Löwe mit roter Zunge und Bewehrung.
Der heutige Stadtteil Remda war ursprünglich eine eigenständige Stadt, Seit dem 1.1.1997 bildete Remda zusammen mit Teichel und zehn weiteren Orten die Stadt Remda-Teichel. Zum 1. Januar 2019 wurde Remda im Zuge der Eingemeindung von Remda-Teichel ein Stadtteil von Rudolstadt.

Das Wappen der ehemaligen Stadt Remda:
Remda zählt zu den ältesten Siedlungsplätzen im Ostthüringer Raum. Nach wiederholtem Besitzerwechsel gelangt es 1383 in die Hände der Grafen von Schwarzburg.
Schon zuvor, und zwar im Jahre 1286, wird Remda als civitas, also Stadt, erwähnt. Ein Rathaus kann für 1385 nachgewiesen werden. Möglicherweise hatte die Stadt zu diesem Zeitpunkt - wie die meisten Städte damals - schon ihr Wappen.
Da bereits um 1300 in Remda schwarzburgische Münzen geprägt wurden, ist es wahrscheinlich, daß die Stadt damals schon einmal im Besitz der Schwarzburger gestanden hat, zwischenzeitlich an die Wettiner übergegangen sein mag, bevor sie 1383 wieder von den Schwarzburgern zu Lehen genommen und dann von 1432 bis 1631 von den gleichnischen Grafen erworben wurde.
Somit geht auch das Wappen offensichtlich auf die Grafen von Schwarzburg zurück, denn es zeigt den goldenen Löwen in blauem Felde. Ebenso sind die Stadtfarben Gold und Blau.
Das uns bekannte Wappen verdeutlicht auch die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen Schwarzburger und Käfernburger Grafen, denn in den Wappen beider Geschlechter finden wir den nach rechts steigenden, herschauenden goldenen Löwen, freilich im Detail modifiziert.
1631 wird Remda als "erledigtes Lehen" von den sächsischen Herzögen eingezogen und 1633 der Jenaer Akademie zugesprochen. Ob sich das zuvor geführte Wappen damit ebenfalls änderte, ist bisher nicht nachgewiesen worden.
Zahlreiche Plünderungen, so u. a. 1813 durch die sich zurückziehenden Franzosen, und verheerende Stadtbrände (1728, 1741, 1744 und 1858) vernichteten nicht nur Menschenleben und materielle Werte, sondern auch einen Großteil der Dokumente zur Stadtentwicklung, so daß es kaum noch möglich ist, exakte Nachweise zu Gestalt und Verwendung des Stadtwappens zu erbringen.
Wir können uns also durchaus der Auffassung anschließen, daß das Remdaer Stadtwappen nahezu unverändert seit dem 14. Jahrhundert den vor blauem Hintergrund aufgerichteten, hersehenden goldenen Löwen mit roter Zunge und Bewehrung zeigt.


Das Wappen der ehemaligen Einheitsgemeinde Remda-Teichel:
Ein Gesetz des Freistaates Thüringen legt die Bildung der Stadt Remda-Teichel im Jahre 1997 fest. Damit endet aus heraldischer Sicht eine über tausendjährige wechselvolle Geschichte der beiden Wappen.
Das gemeinsame Wappen der nunmehr verwaltungsmäßig zusammengelegten Städte war durch einen silbernen Faden gespalten und zeigte vorn in Grün einen goldenen, linksgewendeten, doppelschwänzigen, bekrönten, rot bewehrten hersehenden Löwen (für Teichel) und hinten in Blau einen goldenen, rot bewehrten hersehenden Löwen (für Remda).
Da beide Ursprungswappen einen nach rechts. gewendeten hersehenden Löwen zeigen, wurde durch Spiegelung des Schwarzburger Löwens im Teicheler Wappen erreicht, daß sich beide Tiere einander zuwenden - eine aus ästhetischer wie symbolischer Sicht sinnvolle Modifikation. Weniger nachvollziehbar hingegen ist die Anordnung der beiden Wappenhälften umgekehrt zur Benennung der Einheitsgemeinde.
Zu Remda-Teichel wurden am 1. Januar 1997 auch die Ortschaften Ammelstädt, Breitenheerda/Tännich, Eschdorf, Heilsberg, Kirchremda, Altremda, Sundremda, Teichröda, Treppendorf, Haufeld, Milbitz b. Teichel und Geitersdorf eingemeindet.

Stadtteil  Teichel

Stadtteil Teichel
In Grün ein hersehender doppelschwänziger, gekrönter goldener Löwe.
Der heutige Stadtteil Teicehl war ursprünglich eine eigenständige Stadt, Seit dem 1.1.1997 bildete Teichel zusammen mit Remda und zehn weiteren Orten die Stadt Remda-Teichel. Zum 1. Januar 2019 wurde Teichel im Zuge der Eingemeindung von Remda-Teichel ein Stadtteil von Rudolstadt.

Das Wappen der ehemaligen Stadt Teichel:
Die Frage nach der ersten Verwendung des Wappens der Stadt Teichel ist ebenso schwer zu beantworten wie die nach dem exakten Zeitpunkt der Verleihung des Stadtrechts. Besetzungen, Plünderungen und Feuersbrünste haben wohl seinerzeit den Großteil aller diesbezüglich aussagekräftigen Dokumente vernichtet.
Belegbar ist die Erstnennung des Ortes als Tucheldi in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Hersfeld aus dem Jahre 1076. Ebenfalls nachgewiesen ist die Erwähnung von „Tuchelde“ die „stat“ in einer Urkunde von 1417. Bekräftigt wird dies durch einen Brief vom 16. Februar 1484. In ihm werden die „Ratsmeistere und Ratd der Statd Tuchelde“ genannt. Somit dürfte Teichel bereits vor 1417 das Stadtrecht besessen haben und folglich auch ein Stadtsiegel.
Im oben genannten Brief von 1484 wird auf „unsernn statd ynsigel“ verwiesen. Dieses liegt als Papierwachssiegelabdruck bei eben diesem Dokument vor. Erwähnenswert ist dies deshalb, weil seine zwar schwer lesbare, jedoch ergänzbare Umschrift [SIGI]LLUM CI[VI]T[A]TIS TUCH[ELDE] auf die Stadt hindeutet, und weil dieses Siegel zum anderen eine für unseren Thüringer Raum außergewöhnliche Form aufweist, nämlich die eines schildförmigen Dreiecksiegels, und nicht zuletzt ist bei aller schweren Erkennbarkeit der Schwarzburger Löwe im Wappenschild nachvollziehbar. Jener weist ohne Zweifel auf die Verleiher des Stadtrechts, die Grafen von Schwarzburg, und die rechtmäßige Verwendung des vorliegenden Siegels hin. Damit liegt mit genanntem Brief das früheste Zeugnis eines Siegels der Stadt Teichel vor. Eine Urkunde vom 23. Juli 1566 trägt ebenfalls als Siegel den Schwarzburger Löwen.
In den folgenden Jahrhunderten unterliegt das Wappen der Stadt inhaltlich keinen nennenswerten Veränderungen. Lediglich in einer Darstellung aus dem Jahre 1949 wurde dem Löwen die Krone genommen, ebenso auf der Gedenkmünze anläßlich des 900sten Jahrestages der Ersterwähnung TeicheIs. Dementgegen zeigt das Lexikon der Städte und Wappen der DDR den Löwen bekrönt.
Erst anläßlich der Eingemeindung im Jahre 1997 wird das Wappen wieder verändert. Bis zu diesem Zeitpunkt zeigt es in Grün einen hersehenden, doppelschwänzigen, gekrönten goldenen Löwen.


Das Wappen der ehemaligen Einheitsgemeinde Remda-Teichel:
Ein Gesetz des Freistaates Thüringen legt die Bildung der Stadt Remda-Teichel im Jahre 1997 fest. Damit endet aus heraldischer Sicht eine über tausendjährige wechselvolle Geschichte der beiden Wappen.
Das gemeinsame Wappen der nunmehr verwaltungsmäßig zusammengelegten Städte war durch einen silbernen Faden gespalten und zeigte vorn in Grün einen goldenen, linksgewendeten, doppelschwänzigen, bekrönten, rot bewehrten hersehenden Löwen (für Teichel) und hinten in Blau einen goldenen, rot bewehrten hersehenden Löwen (für Remda).
Da beide Ursprungswappen einen nach rechts. gewendeten hersehenden Löwen zeigen, wurde durch Spiegelung des Schwarzburger Löwens im Teicheler Wappen erreicht, daß sich beide Tiere einander zuwenden - eine aus ästhetischer wie symbolischer Sicht sinnvolle Modifikation. Weniger nachvollziehbar hingegen ist die Anordnung der beiden Wappenhälften umgekehrt zur Benennung der Einheitsgemeinde.
Zu Remda-Teichel wurden am 1. Januar 1997 auch die Ortschaften Ammelstädt, Breitenheerda/Tännich, Eschdorf, Heilsberg, Kirchremda, Altremda, Sundremda, Teichröda, Treppendorf, Haufeld, Milbitz b. Teichel und Geitersdorf eingemeindet.