Schleswig-Holstein

Beschreibung der Wappen der amtsangehörigen Kommunen vom Amt Eider

Gemeinde  Barkenholm

Gemeinde Barkenholm
Von Gold und Grün durch einen blauen und silbernen Wellenbalken schräg-links geteilt, oben ein grünes schräglinkes Birkenblatt mit Fruchtstand, unten sieben goldene 1 : 2 : 2 : 2 gestellte Ziegelsteine.
Das Birkenblatt steht für einen Teil des Namens Barkenholm der wohl „Birkeninsel" bedeutet.
Das nördliche Gemeindegebiet, Ackerland und Lehmboden, als Geest bezeichnet, wird durch die Broklandsau von der südlichen Feldmark, die größtenteils aus Moorland besteht, geteilt.
Für die Geest steht die Farbe Gelb, für die Broklandsau die Farben Blau/Silber und für das Moor die Farbe Grün. Bis 1840 waren sechs Handziegeleien im Ort; bis zur Jahrhundertwende kam noch eine Dampfziegelei dazu. Diese sieben Ziegeleien werden durch die sieben Ziegelsteine symbolisiert.

Quelle: Die Erläuterung des Wappens wurde der Kommunalen Wappenrolle des Landesarchivs Schleswig-Holstein (www.schleswig-holstein.de) entnommen.

Gemeinde  Dellstedt

Gemeinde Dellstedt
In Gold ein blauer Wellenbalken zwischen einem linksgewendeten schwarzen Räderpflug oben und einem linksgewendeten schwarzen, silbern abgesetzten Birkhahn unten.
Der Inhalt des Wappens von Dellstedt berücksichtigt Gegebenheiten der Wirtschaftsstruktur und der naturräumlichen Lage der Gemeinde. Der das Wappen in der Mitte teilende Wellenbalken gibt die Eider wieder, die die Ostgrenze des Gemeindegebietes bildet, und die Voraussetzung für eine bescheidene Flußschiffahrt bot. Der Birkhahn nimmt Bezug auf das durch seinen Birkwildbestand bekannte Dellstedter Moor im Westen des Gemeindegebietes. Der Pflug im oberen Teil des Wappens weist auf die Tatsache hin, daß die Gemeinde bis heute vorzugsweise bäuerlich-agrarwirtschaftlich strukturiert ist.

Quelle: Die Beschreibung (Blasonierung) und Erläuterung des Wappens wurde der Kommunalen Wappenrolle des Landesarchivs Schleswig-Holstein (www.schleswig-holstein.de) entnommen.

Gemeinde  Delve

Gemeinde Delve
In Grün ein einmastiges goldenes Segelschiff mit Großsegel und Wimpel, darunter ein breites silbernes Wellenband, bestehend aus einem halben Wellenberg, einem Wellental und einem halben Wellenberg.
Die Gemeinde Delve liegt im Norden Dithmarschens an der Eider. Das Segelschiff soll die Teilhabe des Ortes an der ehemals blühenden Handelsschifffahrt auf der Eider zum Ausdruck bringen, die im 18. und besonders im 19. Jh. durch den Bau des Eiderkanals eine spürbare Belebung erfuhr. In der Hauptsache verfrachteten Delver Schiffe Torf nach Garding und Tönning. Einige Schiffe befuhren sogar die Nordsee. Dies brachte dem Ort einen gewissen Wohlstand ein, den das Gold der Wappenfigur anspricht. Das silberne Band stellt die Eider dar, die in einem weit geschwungenen Bogen an dem Ort vorbeifließt.
Das Grün des Schildgrundes symbolisiert den heute noch vorhandenen ländlichen Charakter des Ortes. Die Landwirtschaft wird in Delve nach wie vor hauptsächlich als Weidewirtschaft betrieben

Quelle: Die Erläuterung des Wappens wurde der Kommunalen Wappenrolle des Landesarchivs Schleswig-Holstein (www.schleswig-holstein.de) entnommen..

Gemeinde  Groven

Gemeinde Groven
Über silbernem Wellenschildfuß, darin ein blauer Fisch, in grün ein silberner, schwarz aufgezäumter Pferdekopf.
Die Einteilung des Wappenschildes in ein grünes oberes Feld und einen silbernen Wellenschildfuß spiegelt die topographische Lage der Gemeinde Groven unmittelbar an der Eider wider. Sie kann auch auf den Ortsnamen bezogen werden, der soviel wie "Anwachs" oder "eingedeichtes Land" bedeutet. Die Eider und die angrenzende Marsch boten Möglichkeiten für Fischfang einerseits und Weidewirtschaft andererseits, die in den Figuren Fisch und Pferd Ausdruck finden. Der Pferdekopf vertritt auch allgemein die Landwirtschaft, die bis heute die wichtigste ökonomische Grundlage des Ortes geblieben ist.

Quelle: Die Beschreibung (Blasonierung) und Erläuterung des Wappens wurde der Kommunalen Wappenrolle des Landesarchivs Schleswig-Holstein (www.schleswig-holstein.de) entnommen.

Gemeinde  Hemme

Gemeinde Hemme
In Blau auf einer lehnenlosen goldenen Bank sitzend, die golden nimbierte und bekrönte silberne Gottesmutter mit goldenem Haar, die in der rechten Hand einen goldenen Rosenstengel hält. Mit der linken Hand umfängt sie den auf der Bank stehenden, golden nimbierten silbernen Jesusknaben, der in der linken Hand einen goldenen Lilienstengel hält.
Als Muster für den Inhalt des Gemeindewappens diente das historische Siegel des Kirchspiels Hemme aus dem 13. Jh., dessen klares Bild nur wenig verändert wurde. Die aus einer älteren Kapelle hervorgegangene Kirche des 1231 zum ersten Mal erwähnten Ortes ist seit 1323 nachweisbar und war "unserer lieben Frauen" geweiht. Schutzpatronin war also die Jungfrau Maria. Wie schon das Kirchspielsiegel zeigt auch das Gemeindewappen die mit der Krone der Himmelskönigin gekrönte Gottesmutter mit dem, wie damals üblich, stehenden Jesusknaben neben sich. Maria war Schutzpatronin des ganzen Landes Dithmarschen. Rosen und Lilien, die beide Figuren des Wappens in den Händen halten, sind bekannte Symbole Marias und der von ihr vertretenen Tugenden: Reinheit, Liebe und Gerechtigkeit. Das Gemeindewappen ist nach Inhalt und Form ein klassisches Beispiel für die Nutzung eines historischen Siegels in einem modernen kommunalen Wahrzeichen.

Quelle: Die Beschreibung (Blasonierung) und Erläuterung des Wappens wurde der Kommunalen Wappenrolle des Landesarchivs Schleswig-Holstein (www.schleswig-holstein.de) entnommen.

Gemeinde  Hennstedt

Gemeinde Hennstedt
Unter grünem eingebogenen Schildhaupt, darin ein silberner Wellenbalken, in Gold ein achtspeichiges rotes Rad zwischen zwei leicht gesenkten, unten gekreuzten grünen Weidenzweigen.
Die Gemeinde Hennstedt liegt in den Naturräumen Eiderstedter und Untereider Marsch sowie der Dithmarscher Geest.
Die Farben Grün und Gelb (Gold) sollen auf die naturräumliche Lage hinweisen. Es sind zugleich die Farben des Wappens des Amtes Kirchspielslandgemeinde Hennstedt.
Der Ortsname Hennstedt. früher Henstede oder Honstede, lässt sich mit „zur hohen Stätte" übersetzen. (W. Laur 1992)
Der Bogen im Schildhaupt bezieht sich auf die Ortsnamendeutung.
Die nördliche Grenze der Gemeinde bildet die Eider. Der silberne Wellenbalken im Schildhaupt soll dies beschreiben.
Der Charakterbaum und -strauch dieser grundwassernahen Landschaft ist die Weide. Zwei gekreuzte Weidenzweige, sollen darauf hinweisen.
Die zahlreichen Laubblätter sollen zugleich das vielfältige Vereinsleben in der Gemeinde wiederspiegeln.
Das rote Rad bezieht sich auf die hohe Mobilität der Einwohner von Hennstedt, die als Pendler außerhalb ihrer Arbeit nachgehen. Es soll zugleich ein Symbol für das Handwerk sein, das in diesem Ort eine lange Tradition hat.
Die Speichen beziehen sich auch auf die Ortsteile, Siedlungen und Gehöfte von Hennstedt.

Quelle: Die Erläuterung des Wappens wurde der Kommunalen Wappenrolle des Landesarchivs Schleswig-Holstein (www.schleswig-holstein.de) entnommen.

Gemeinde  Hollingstedt

Gemeinde Hollingstedt
In Gold unter einem schmalen blauen Wellenbalken ein schwarzer Spaten zwischen zwei grünen über Kreuz gestellten belaubten Eichenästen.
Die Grundlage für das Wappen bildet ein mehrere hundert Jahre altes Siegel der damaligen Bauernschaft des Ortes. Dieses Siegel trägt die Aufschrift "Bauerschaft Hollingstette". Der blaue Wellenbalken im oberen Drittel symbolisiert die Lage des Dorfes in der Nähe der Eider und der Wallener Au. Die goldene Farbe des Wappens steht für die Landwirtschaft als ursprüngliche Existenzgrundlage des Dorfes. Die grünen Eichenzweige stellen das Hollingstedter Gehölz dar. Dieser ehemalige Wirtschaftswald ist für die Gegend einzigartig. Der Spaten in der Wappenmitte ist ein Hinweis auf die zweite ortstypische Geländeform: das Moor. Dieses wurde in der Vergangenheit durch Torfabbau bewirtschaftet. Ein hierfür übliches Werkzeug war der Spaten.

Quelle: Die Erläuterung des Wappens wurde der Kommunalen Wappenrolle des Landesarchivs Schleswig-Holstein (www.schleswig-holstein.de) entnommen.

Gemeinde  Karolinenkoog

Gemeinde Karolinenkoog
In grün unter drei goldenen Weizenähren nebeneinander, die beiden äußeren auswärts geneigt, eine purpurn gefütterte, goldene Königskrone, die oben anstelle von Kugel und Kreuz den Fraktur-Großbuchstaben K zeigt.
Die Gemeinde Karolinenkoog entstand in den Jahren 1800 und 1801 durch Eindeichung von Vorland im Mündungsgebiet der Eider. Die hohen Kosten konnten nur durch eine Anleihe aus der königlichen Kreditkasse aufgebracht werden. Deshalb erhielt der Koog seinen Namen von der Prinzessin Caroline, Tochter des Kronprinzen und späteren Königs Friedrich VI. Auf diese Gründungsvoraussetzungen bezieht sich die Krone im Wappen, die durch den Buchstaben K auf die Namensgeberin aus königlichem Haus verweist. Im Hinblick auf die moderne Schreibung des Namens der Koogsgemeinde wurde auch für das Monogramm der Prinzessin die im Dänischen und Deutschen heute gültige und nicht die historische Schreibweise des weiblichen Vornamens gewählt. Durch die Eindeichung wurde der Landwirtschaft außerordentlich fruchtbares Ackerland gewonnen. Die Weizenähren legen Zeugnis ab von dieser Fruchtbarkeit und von dem darauf beruhenden wirtschaftlichen Nutzen für die Bewohner des Kooges.

Quelle: Die Beschreibung (Blasonierung) und Erläuterung des Wappens wurde der Kommunalen Wappenrolle des Landesarchivs Schleswig-Holstein (www.schleswig-holstein.de) entnommen.

Gemeinde  Kleve

Gemeinde Kleve
Von Rot und Silber durch abgerundete linke Schrägstufe geteilt. Oben ein steigendes silbernes Pferd, unten zwei silberne Wellenbalken.
Der Ortsname Kleve leitet sich her von „Kleer = Abhang, steiler Abfall" (W .Laur 1992). Die Schildteilung soll die Namensdeutung versinnbildlichen und sie beschreibt zugleich die markante topographische Situation dieses Dorfes am Nordrand der Dithmarscher Geest im Übergang zur Eiderniederung, dem Naturraum der Eiderstedter und Untereider Marsch.
Das steigende Pferd soll die Bedeutung der Pferdezucht und des Pferdesports für Kleve symbolisieren. Durch das Gemeindegebiet führt ein dichtes Reit- und Fahrwegenetz.
Die beiden Wellenbalken im Schildfuß beziehen sich auf die Eider als nördlicher Grenzfluss und die Brocklandsau, die die Landschaft um Kleve prägen.
Die Farben Blau, Weiß und Rot beziehen sich auf die Landesfarben sowie Weiß und Rot zugleich auf die Farben des Kreises Dithmarschen.

Quelle: Die Erläuterung des Wappens wurde der Kommunalen Wappenrolle des Landesarchivs Schleswig-Holstein (www.schleswig-holstein.de) entnommen.

Gemeinde  Krempel

Gemeinde Krempel
Gespalten von Gold und Grün. Vorn ein halber, rot bewehrter, schwarzer Adler am Spalt, hinten eine bewurzelte silberne Kiefer.
Der halbe schwarze Adler im Wappen von Krempel ist aus dem Wappen des Geschlechts der Wurtmannen zitiert, das mit seinen "Kluften" der Swynen und der Nannen in Lunden ansässig war und lange Zeit die Geschicke dieses Kirchspiels, dem der Ort Krempel angehörte, leitete. Außerdem wird der halbe Adler in Dithmarschen als Zeichen der kaiserlichen Reichsgewalt verstanden. Frei von fürstlicher Territorialherrschaft unterstand Dithmarschen nach heutiger Volksmeinung bis 1559 unmittelbar dem Kaiser. Die knorrige Kiefer versinnbildlicht den zähen Kampf der Einwohner gegen die Naturgewalten. Die Dünenlandschaft in der Umgebung des auf der Dithmarscher Binnennehrung, im Süden des Landes "Donn" genannt, gelegenen Ortes erbrachte oftmals nur dürftige landwirtschaftliche Erträge. Neuerdings wurde durch Anpflanzung von Nadelbäumen das Landschaftsbild neu gestaltet, worauf ebenfalls die Kiefer hinweist. Die Schildfarben Grün und Gold symbolisieren neben der immer noch wichtigen Landwirtschaft den Sand der Dünenlandschaft und das natürliche Landschaftsbild.

Quelle: Die Beschreibung (Blasonierung) und Erläuterung des Wappens wurde der Kommunalen Wappenrolle des Landesarchivs Schleswig-Holstein (www.schleswig-holstein.de) entnommen.

Gemeinde  Lehe

Gemeinde Lehe
Über blauem durch Wellenschnitt abgeteilten Schildfuß, gespalten von Gold und Rot, rechts am Spalt ein schwarzer, rotbewehrter Adler, links am Spalt eine goldene halbe Lilie.
Die Gemeinde Lehe führt in ihrem Wappen mit Adler und Lilie als zentralen Figuren die Zeichen des Dithmarscher Geschlechts der Wurtmannen. Das Dorf „Lae“ wird schon 1231 in König Waldemars Erdbuch erwähnt. Die Lage an der Eider, durch den blauen Schildfuß dargestellt, machte den Ort strategisch bedeutsam. Seit alters her waren in Lehe die bekannten Familien Swyn und Nanne ansässig. Sie gehörten als „Kluften“ dem mächtigen und angesehenen Geschlecht der Wurtmannen an, dessen Wappen mit dem halben Adler und der halben Lilie im heutigen Gemeindewappen zitiert wird. Zum Gedenken an Peter Swyn aus Lehe (1480–1537), den bedeutendsten Staatsmann der Bauernrepublik Dithmarschen, und an seinen Enkel Markus Swyn, den ersten herzoglichen Landvogt Norderdithmarschens, wurde das Wappen der Wurtmannen in das Gemeindewappen aufgenommen, dabei allerdings die Lilie golden statt silbern tingiert.

Das Wappen wurde von dem Brunsbütteler Heraldiker Willy „Horsa“ Lippert gestaltet.

Gemeinde  Linden

Gemeinde Linden
Gespalten von Silber und Rot. Vorn in schwarzem, mit einem silbernen Balken belegtem Schildfuß wurzelnd ein grüner Lindenbaum am Spalt, der einen kleineren, ebenfalls im Schildfuß wurzelnden grünen Lindenbaum teilweise überdeckt. Hinten am Spalt das silberne holsteinische Nesselblatt.
Der gespaltene Wappenschild bezieht sich mit der Figur der Linde in der vorderen Hälfte auf den Ortsnamen und durch das Nesselblatt in der hinterein Hälfte auf die postamtliche Bezeichnung des Ortes: „Linden/Holstein". Die Lindenbäume sind die bildliche Darstellung des Ortsnamens, der vermutlich „zu den Linden" oder „Siedlung bei den Linden" bedeutet. Steinzeitliche Funde belegen eine weit zurückliegende Besiedlung.
Der Schildfuß deutet auf die landwirtschaftliche Tradition und der silberne Balken auf den Reichtum der Gemeinde an natürlichen Gewässern.
Die Betonung der Zugehörigkeit zum heutigen Landesteil Holstein durch das Nesselblatt hat einen besonderen Grund. Weltweit gibt es ungefähr 250 Orte mit dem Namen Linden. Diese Tatsache veranlaßte 1961 die Einwohner. sich mit diesen Gemeinden in Verbindung zu setzen. Der Titel dieser Aktion lautete „Linden grüßt Linden". Es kamen über 20 partnerschaftliche Verbindungen zwischen den gleichnamigen Orten zustande, die daraufhin zur Unterscheidung ihre Namen durch Zusätze ergänzten. Die eigenwillige Form der Linde ist angeblich stereotyper Bestandteil aller „Linden-Orte", die ein Wappen führen.
Wegen ihrer völkerverbindenden Aktivitäten, die sich auch in der zusätzlichen Aufnahme des europäischen Sternenkranzes in die Flagge nie derschlagen, wurde die Gemeinde 1977 mit der Ehrenfahne des Europarates geehrt.

Quelle: Die Erläuterung des Wappens wurde der Kommunalen Wappenrolle des Landesarchivs Schleswig-Holstein (www.schleswig-holstein.de) entnommen.

Gemeinde  Lunden

Gemeinde Lunden
Gespalten, vorn in Gold ein halber rotbewehrter schwarzer Adler am Spalt, hinten in Silber ein mit dem Griff nach oben gestellter roter Rost.
Das Wappen der Gemeinde Lunden ist bereits in der 1592 erschienenen Schrift des Jonas von Elverveldt über das Herzogtum Holstein nachgewiesen. Vermutlich ist es dem Ort 1529 mit der Erhebung zur Stadt verliehen worden. Das Stadtrecht wurde Lunden nach der Unterwerfung Dithmarschens 1559 wieder aberkannt. Mit anderen Gemeinden Dithmarschens hat das Lundener Wappen den halben Adler gemeinsam. Die Dithmarscher Gemeinden interpretieren den halben Reichsadler gern als Symbol der Unabhängigkeit von territorialer Fürstenherrschaft, unter alleiniger Anerkennung des Untertanenverhältnisses gegenüber dem Kaiser. Die Herkunft des halben Adlers ist aber im Wappen des Wurtmannen-Geschlechts zu suchen. Dieser im Kirchspiel Lunden heimische Geschlechterverband mit den "Kluften" der Swynen und Nannen gehörte zu den politisch einflußreichsten in der Bauernrepublik Dithmarschen und hat durch seine prominenten Vertreter Peter Swyn und Peter Nanne möglicherweise Einfluß auf die Stadterhebung gehabt. Schutzpatron der Lundener Kirche ist der heilige Laurentius. Als Attribut dieses Heiligen befindet sich der glühende Rost in der hinteren Wappenhälfte. Ein Siegel der Lundener Kirche aus dem Jahre 1281 zeigt den Heiligen in voller Gestalt mit dem Rost in der rechten Hand. Der Ort Lunden und seine Kirche sind bekannt durch den dort im ausgehenden Mittelalter angelegten Geschlechterfriedhof.

Quelle: Die Beschreibung (Blasonierung) und Erläuterung des Wappens wurde der Kommunalen Wappenrolle des Landesarchivs Schleswig-Holstein (www.schleswig-holstein.de) entnommen.

Gemeinde  Pahlen

Gemeinde Pahlen
Von Grün und Blau durch einen schmalen silbernen Wellenbalken gesenkt geteilt. Oben drei schwebende goldene abgerundete Pfähle, der mittlere verkürzt, über diesem ein natürlich tingierter Kiebitz, unten ein silbernes Boot.
Die Gemeinde Pahlen liegt im Kreis Dithmarschen am Südufer der Eider. Der mittige Wellenbalken soll darauf hinweisen. Das silberne Boot im Schildfuß erinnert an die einstige Bedeutung des alten Eiderhafens in Pahlen. Dieser galt früher als bedeutendster Hafen der schleswig-holsteinischen Westküste, am alten Eiderkanal, dem Vorläufer des Nord-Ostsee-Kanals. Der Ortsname leitet sich her von der Mehrzahl von Pahl - „Pfahl“, in der Bedeutung von „Palisaden, Befestigung“. Die drei gerundeten Rechtecke beziehen sich auf diese Ortsnamensdeutung. Die Gemeinde wird geprägt durch eine weitläufige Moorlandschaft sowie durch Wiesen und Weiden. Das Grün bezieht sich auf diesen Landschaftstyp, der vorwiegend von dieser Farbe geprägt wird. Der Kiebitz im Schildhaupt gilt als Charaktervogel derartiger Lebensräume. Er erinnert zugleich an eine einstmals intakte bäuerliche Kulturlandschaft, in der dieser Vogel als Brutvogel sehr verbreitet war.

Quelle: Die Beschreibung (Blasonierung) und Erläuterung des Wappens wurde der Kommunalen Wappenrolle des Landesarchivs Schleswig-Holstein (www.schleswig-holstein.de) entnommen.

Gemeinde  Rehm-Flehde-Bargen

Gemeinde Rehm-Flehde-Bargen
In Grün ein schräglinker silberner Wellenbalken, begleitet oben von drei goldenen Eichenblättern in der Stellung 2 : 1, unten von einem schräggestellten goldenen Dreiberg.
Der Inhalt des Gemeindewappens nimmt Bezug auf Gestalt und wirtschaftliche Nutzung des Gemeindegebietes und die Zusammensetzung der Gemeinde aus den drei Ortsteilen Rehm, Flehde und Bargen. Während die grüne Schildfarbe die nach wie vor maßgebliche agrarische Struktur betont, weisen die drei goldenen Eichenblätter durch ihre Zahl auf die drei Ortsteile und durch die Figur insbesondere auf den Ortsteil Rehm. Die Blätter erinnern daran, daß das Geestrücken und Moorgebiet umfassende Gebiet des Ortsteils Rehm, wie man annimmt und wie der Name ("Waldstreifen") nahelegt, früher waldreich gewesen ist. Außerdem sind in den letzten Jahrzehnten im gesamten Gemeindegebiet umfangreiche Aufforstungen durchgeführt worden. Daneben werden, mit Rücksicht auf ihren Namen, der Ortsteil Flehde ("Fließ" im Sinne von Wasserlauf) durch den silbernen Wellenbalken und der Ortsteil Bargen (Lage auf dem Geestrücken) durch den Dreiberg dargestellt. Damit handelt es sich bei dem Wappen der Gemeinde Rehm-Flehde-Bargen im wesentlichen um ein sogenanntes "sprechendes" Wappen, wobei sowohl Ortsnamen wie Wappen aufschlußreiche Einsichten in die Topographie des Gemeindegebietes vermitteln.

Quelle: Die Beschreibung (Blasonierung) und Erläuterung des Wappens wurde der Kommunalen Wappenrolle des Landesarchivs Schleswig-Holstein (www.schleswig-holstein.de) entnommen.

Gemeinde  Sankt Annen

Gemeinde Sankt Annen
In Silber die golden nimbierte, mit einem roten Kleid und einem grünen Mantel bekleidete Hl. Anna, ein aufgeschlagenes Buch in den Händen haltend. Im blauen Wellenschildfuß drei silberne Karauschen in der Stellung 2 : 1, die untere linksgewendet.
Die Gemeinde St. Annen entstand 1491 durch Eindeichung der Eiderinsel Bösbüttel. Dies war das Verdienst von drei Männern aus dem Geschlecht der Russebolingmannen, das in dieser Gegend im Norden Dithmarschens beheimatet war. Deshalb sind die drei Karauschen aus dem Wappen dieses Geschlechtes in das Wappen der Gemeinde aufgenommen worden. Die drei Russebolinger Heymen Claus, Russen Marquart und Junge Claus Johann stifteten eine Kapelle für den neuen Ort, die der heiligen Anna, der Mutter Marias, geweiht wurde. Der Name der Kapelle übertrug sich auf den Ort. Im Wappen vertritt die Mutter der Gottesmutter deshalb "sprechend" den Ortsnamen und ist zugleich Symbol der Entstehungsgeschichte des Ortes. St. Annen schied später aus dem Kirchspiel Lunden aus und bildete ein eigenes Kirchspiel. Der blaue Schildfuß vertritt die Eider und erinnert an den ehemaligen Zustand der Ortsteile als Eiderinseln. Die Dreizahl der Fische im Wappen bezieht sich auch auf die drei Siedlungskerne Neufeld, Damm und Österfeld und auf die drei Eiderströme, die durch St. Annen hindurchgehen und die Gemeindeteile voneinander trennen.

Quelle: Die Beschreibung (Blasonierung) und Erläuterung des Wappens wurde der Kommunalen Wappenrolle des Landesarchivs Schleswig-Holstein (www.schleswig-holstein.de) entnommen.

Gemeinde  Süderdorf

Gemeinde Süderdorf
Geviert. 1 in Silber: ein grünes Hufeisen mit nach oben gekehrten Stollen, 2 und 3 in Blau eine an der Vierung angeschnittene schwebende goldene Sonne, 4 in Silber ein grünes Laubblatt.
Die Gemeinde Süderdorf besteht aus 4 Ortsteilen, vier ehemals eigenständigen Gemeinden, nämlich: Lendern, Lüdersbüttel, Schelrade und Wellerhop. Das Wappen von Süderdorf ist daher 4-geteilt und zeigt in wechselnden Farben folgende Symbole: Die Sonne als Sinnbild der im Ortsnamen enthaltenen Himmelsrichtung. Das Hufeisen erinnert an die einstige Bedeutung der Landwirtschaft sowie an eine Zeit, in der noch mit Arbeitspferden gewirtschaftete wurde. Die blaue Hintergrundsfarbe bezieht sich auf die beiden Wassermühlen, die früher eine besondere wirtschaftlicher Bedeutung für die dörfliche Bevölkerung hatte. Das Laubblatt weist auf die reizvolle mit einem gesunden Baumbestand ausgestattete Landschaft hin.

Quelle: Die Beschreibung (Blasonierung) und Erläuterung des Wappens wurde der Kommunalen Wappenrolle des Landesarchivs Schleswig-Holstein (www.schleswig-holstein.de) entnommen.

Gemeinde  Süderheistedt

Gemeinde Süderheistedt
Über silbernem Schildfuß mit jochförmiger Teilungslinie, darin zwei abgekehrte, an den Stielen gekreuzte grüne Eichenblätter, die eine grüne Eichel einschließen, in verwechselten Farben ein bewurzelter Lindenbaum mit kreuzweise verschlungenen Zweigen, in deren ausgesparter Mitte sich eine natürlich tingierte Elster niederläßt.
Die gewellte Teilungslinie oberhalb des Schildfußes deutet die Broklandsau an, die das Gemeindegebiet großenteils eingrenzt. Diese Teilung des Wappens ist zugleich eine Anspielung auf die geographische Lage der Gemeinde: Einerseits verfügt das Gemeindegebiet in der Auniederung über tiefgelegene Moorflächen, andererseits über hochgelegene Geestflächen.
Die im Zentrum des Wappens stehende Linde, in deren Mitte eine Elster steht, gibt den sogenannten „Dithmarscher Wunderbaum" wieder, der einstmals in Süderheistedt gestanden hat, was durch Kartenmaterial aus der frühen Neuzeit bestätigt wird. Beispielsweise findet er sich in der bekannten Dithmarschenkarte von Peter Boeckel, die das Jahr 1559 wiedergibt, an besonders hervorgehobener Stelle eingezeichnet. Unter der Abbildung stehen die Worte „ein groet Wunderlich boem", was soviel bedeutet wie, „Ein großer, wundersamer Baum".
Nach einer sagenhaften Überlieferung knüpfen sich an den mächtigen alten Baum, dessen Äste sonderbarerweise kreuzweis standen, manche Absonderlichkeiten. Als „Freiheitsbaum" galt er deshalb, weil es von ihm hieß, er werde solange grünen, wie Dithmarschens Freiheit besteht. Er ist damit auch als ein Symbol des Dithmarscher Freiheitsstolzes anzusehen.
Als das Land durch die letzte Fehde im Jahre 1559 die Freiheit verlor, nachdem die Truppen der Fürsten die Befestigungsschanzen an der Aubrücke bei Süderheistedt in unmittelbarer Nähe des Baumes überwunden hatten, verdorrte entsprechend dieser Weissagung der Baum in den folgenden Jahren. Nach einer alten Prophezeiung wird Dithmarschen die Freiheit aber zurückerlangen, wenn eine Elster auf dem Baum brüten und fünf weiße Jungen aufziehen und der Baum sodann von neuem ergrünen wird. Diese Prophezeiung trat allerdings niemals ein, zudem ist der Baum nicht mehr vorhanden.
Durch die Darstellung des „Wunderbaumes" mit der wiederbelebenden Elster in ihrem Wappen will die Gemeinde dieses symbolisch ändern und wird auch für die Anpflanzung eines jungen Baumes an der alten Stelle Sorge tragen. Aus Gründen der vereinfachten Darstellung wird im Wappen auf die Wiedergabe der Nestlinge verzichtet.
Die grüne Hintergrundfarbe spielt zum einen auf die ländliche Prägung der Gemeinde an und verkörpert zum anderen die vorhandene Landwirtschaft mit ihrer überwiegend weidewirtschaftlichen Nutzungsformen. Darüber hinaus soll die grüne Tingierung den Bezug zum gemeindlichen Wald herstellen.
Die zwei Eichenblätter nebst ihrer Frucht, die sich im Wappenfuß kreuzen, versinnbildlichen das Süderheistedter Wahrzeichen, den Vogelstangenberg. Dieser ist ein Platz im Zentrum des Dorfes, der mit sehr alten Eichen bestanden ist und in dessen Mitte, die Vogelstange der Papagoyengilde „Einigkeit" von 1621, des ältesten Süderheistedter Vereines, steht. Dieser Platz verkörpert nicht nur für die Vogelgilde, sondern auch für die anderen aktiven Vereine die gelebten und gepflegten Traditionen des Ortes. Hier haben die Feste des Dorfes oft ihren Höhepunkt. Die gekreuzte Stellung der Blätter verdeutlicht dabei die Eintracht der Vereine untereinander und die Frucht (Eichel) deren Lebendigkeit.

Quelle: Die Erläuterung des Wappens wurde der Kommunalen Wappenrolle des Landesarchivs Schleswig-Holstein (www.schleswig-holstein.de) entnommen.

Gemeinde  Tellingstedt

Gemeinde Tellingstedt
In Blau als Kniestück in Frontalansicht ein golden gerüsteter, barhäuptiger Ritter, der unter dem abgewinkelten linken Arm seinen rotgefütterten goldenen Umhang mit einem silbernen Schwert durchschneidet (St. Martin). Oben links ein silberner Krug.
Mit der Gestalt des heiligen Martin greift das Wappen der Gemeinde Tellingstedt auf das Wappen des gleichnamigen Amtes zurück. Dieses verlor mit der Fusion der Ämter Lunden, Hennstedt und Tellingstedt im Jahre 2008 seine Gültigkeit. Im Gegensatz zum Gemeindewappen zeigt das Wappen des ehemaligen Amtes Tellingstedt den heiligen Martin in seiner ganzen Gestalt. Der heilige Martin ist der Schutzpatron der Tellingstedter Kirche die nach diesem Heiligen mit "St. Martins Kirche" benannt wurde. Das Beizeichen, ein silberner Krug, weist Tellingstedt als "Töpferdorf" aus. Das Töpferhandwerk hat in diesem Ort eine lange Tradition, die bis ins 17. Jahrhundert zurück reicht. Reiche Tonvorkommen waren der Grund für die Entwicklung der Töpferkunst, durch die Tellingstedt zu überregionaler Bedeutung gelangte.

Quelle: Die Beschreibung (Blasonierung) und Erläuterung des Wappens wurde der Kommunalen Wappenrolle des Landesarchivs Schleswig-Holstein (www.schleswig-holstein.de) entnommen.

Gemeinde  Wrohm

Gemeinde Wrohm
Durch einen in der Mitte aufgebogenen silbernen Balken von Blau und Grün geteilt. Oben zwei einander zugewendete, springende silberne Fische, unten ein silberner Ochsenkopf.
Die Gemeinde Wrohm liegt im Nordosten des Kreises Dithmarschen südlich der Eider, die in einer weit ausladenden Schleife das Gemeindegebiet nördlich umfließt. Diesem markanten Gewässerverlauf soll die Gemeinde ihren Namen verdanken: Wrohm kann mit "Arm", "Armbeuge" im Sinne von Krümmung in Zusammenhang gebracht werden, eine Deutung, die sprachwissenschaftlich allerdings nicht abschließend geklärt ist. Dieser das Landschaftbild prägende Verlauf der Eider findet sich im Gemeindewappen in der Figur des silbernen Balkens und der blauen Schildfarbe wieder. Die Bedeutung des Flusses als Erwerbsgrundlage versinnbildlichen die beiden Fische im Schildhaupt. Bis in die 30er Jahre wurde in der Eider von Berufsfischern noch der Störfang betrieben. Auf den heute noch vorherrschenden Wirtschaftszweig der Landwirtschaft, der allerdings in den letzten Jahrzehnten einen starken Wandel erfahren hat, verweisen der Kuhkopf und das Grün des Schildes, das die umliegenden Wiesen als Voraussetzung von Viehhaltung und Milchproduktion bezeichnen soll.

Quelle: Die Erläuterung des Wappens wurde der Kommunalen Wappenrolle des Landesarchivs Schleswig-Holstein (www.schleswig-holstein.de) entnommen.