Schleswig-Holstein

Beschreibung der Wappen der amtsangehörigen Kommunen vom Amt Achterwehr

Gemeinde  Achterwehr

Gemeinde Achterwehr
In Blau ein goldener Pfahl, begleitet rechts von einer gesenkten, links von einer erhöhten silbernen Wellenleiste; über der rechten und unter der linken Wellenleiste jeweils eine silberne Blüte mit drei spatelförmigen, spitz auslaufenden Blütenblättern.
Der goldene Pfahl und die beiden gegeneinander versetzten silbernen Wellenleisten im Wappen der Gemeinde Achterwehr beziehen sich auf den zweiten Namensbestandteil des Ortes, das "Wehr". Insofern handelt es sich um ein "redendes" Wappen. Ein Wehr ist ein technisches Bauwerk, mit dessen Hilfe ein Wasserlauf gestaut wird, so daß er oberhalb und unterhalb des Wehrs eine unterschiedliche Wasserhöhe aufweist. Mit den Mitteln der heraldischen Bildsprache wird durch die Figuren des Pfahls (für das Wehr) und der gegeneinander versetzten Wellenleisten (für den Wasserlauf) die Funktion eines Wehres zum Ausdruck gebracht. Die daneben im Wappen verwendete "Blüte" ist dem Wappen der mittelalterlichen Adelsfamilie Schwabe (Swave) entnommen, die das Dorf Achterwehr als erster nachweisbarer Eigentümer besessen hat. Das Dorf gehörte früher zum Gut Achterwehr oder Klein Nordsee. Dieses Gut ist heute Teil der Gemeinde Felde, während zur Gemeinde Achterwehr neben dem Dorf die Güter Hohenschulen und Marutendorf gehören. Die Deutung der Figur der "Blüte" ist unklar; vielleicht handelt es sich, dem holsteinischen Nesselblatt vergleichbar, ursprünglich um ei- ne Schildverstärkung (Schildbuckel mit Ver- stärkungsleisten zu den Schildecken hin), die später zu einer Wappenfigur umgedeutet wurde. Die Farben sind die des Landeswappens.

Quelle: Die Beschreibung (Blasonierung) und Erläuterung des Wappens wurde der Kommunalen Wappenrolle des Landesarchivs Schleswig-Holstein (www.schleswig-holstein.de) entnommen.

Gemeinde  Bredenbek

Es wurde keine Erlaubnis zur Darstellung des Wappens erteilt.

Gemeinde  Felde

Gemeinde Felde
Erhöht geteilt von Silber und Blau. Oben ein roter Räderpflug, unten ein silbernes Dreiblatt, dessen Mittelpunkt eine silberne Knospe bildet.
Felde ist eine ländlich geprägte Gemeinde. Die Landwirtschaft, vorgestellt durch den Pflug, blieb bis in die heutige Zeit der wichtigste Erwerbszweig der Einwohner. Die Gemeinde war bis 1806 Bestandteil des Gutes Klein Nordsee. Die lange Zugehörigkeit zu diesem früher "Achterwehr" genannten Gut dokumentiert das "Dreiblatt" im unteren Teil des Wappens. Vermutlich stellte es ursprünglich einen Schildbeschlag dar, der dem festen Zusammenhalt des Schildes diente. Wie der holsteinische Nesselblattschild erfuhr es eine Umdeutung zu einer natürlichen Figur und wird als "Seeblätter" gedeutet. Diese sind das heraldische Zeichen der Adelsfamilie "Swave" oder Schwabe, die als der früheste Besitzer Klein Nordsees überliefert ist. Seit 1928 ist das Gut Klein Nordsee ein Gemeindeteil von Felde. Die blaue Tinktur der unteren Wappenhälfte bezeichnet den Westensee, den Felder See, den Flemhuder See und die alles verbindende Eider im Gebiet dieser an natürlichen Gewässern reichen Gemeinde. Die Farben des Wappens sind die schleswig-holsteinischen.

Quelle: Die Beschreibung (Blasonierung) und Erläuterung des Wappens wurde der Kommunalen Wappenrolle des Landesarchivs Schleswig-Holstein (www.schleswig-holstein.de) entnommen.

Gemeinde  Krummwisch

Gemeinde Krummwisch
Von Blau und Grün durch einen breiten goldenen Balken, dieser mit fünf schräglinken grünen Laubbäumen belegt, schrägrechts geteilt. Oben eine goldene Krone, unten eine goldener Hirschkopf.
Krummwisch wird erstmals 1929 erwähnt. Bis dahin gab es hier den Gutsamtsbezirk Groß Nordsee, der von den Gütern Groß Nordsee und Klein Königsforde gebildet wurde. Die Gemeinde Krummwisch besteht aus fünf Ortsteilen und zwar: Groß Nordsee, Frauendamm, Möglin, Klein Königsförde und dem namengebenden Krummwisch. Die Bäume sollen die fünf Ortsteile symbolisieren. Die goldene Krone auf blauem Grund steht für die Ortschaft Klein Königsforde. König Waldemar von Dänemark soll 1227 nach der Niederlage bei Bornhöved hier die Eider passiert haben. Seitdem heißt diese Stelle Königsfurt, was später dann zu Königsforde wurde. Der goldene Hirsch auf grünen Grund steht für das ehemalige Gut Groß Nordsee und seinem bekanntesten Besitzer Wilhelm Hirschfeld. Dieser erwarb den Hof 1819 den er zu einem Mustergut umgestaltete. Die Teilung des Wappens mit dem baumbesetzten rechtsschrägen Balken steht für die Namensgebung der Gemeinde Krummwisch dem "Dörp an de krummen Wischn", während die Bäume die fünf Gemeindeteiie repräsentieren.

Quelle: Die Beschreibung (Blasonierung) und Erläuterung des Wappens wurde der Kommunalen Wappenrolle des Landesarchivs Schleswig-Holstein (www.schleswig-holstein.de) entnommen.

Gemeinde  Melsdorf

Gemeinde Melsdorf
Von Blau und Rot durch einen silbernen Wellenbalken schräglinks geteilt. Oben eine silberne Biene mit ausgebreiteten Flügeln in Draufsicht, unten ein silbernes Großsteingrab.
Die Biene soll auf die in der Vergangenheit in größerem Umfang betriebene Bienenzucht und Honiggewinnung in der Gemeinde hinweisen. Das Großsteingrab steht für die in Melsdorf und in der Umgebung gefundenen Überreste aus der Jungsteinzeit und weist daraufhin, dass das Gemeindegebiet bereits vor ca. 4000 Jahren von Menschen besiedelt war. Der silberne Wellenbalken steht für die Melsdorfer Au. Für die Tinktur des Gemeindewappens wurden die Landesfarben für das Bundesland Schleswig-Holstein gewählt.

Quelle: Die Beschreibung (Blasonierung) und Erläuterung des Wappens wurde der Kommunalen Wappenrolle des Landesarchivs Schleswig-Holstein (www.schleswig-holstein.de) entnommen.

Gemeinde  Ottendorf

Gemeinde Ottendorf
Gespalten. Vorn von Silber und Rot im Zinnenschnitt schräg geteilt. Hinten in Blau schwebend das silberne, oberhalb des Tores der ortstypischen historischen Bauernhäuser angebrachte Holzgefüge, das in einem quadratischen Rahmen ein über eine Raute gelegtes Andreaskreuz zeigt (sog. Bauerntanz).
In das Gemeindewappen von Ottendorf übernommen wurde das Familienwappen der im 16. Jh. ausgestorbenen Herren von Stampe. 1288 wird Ottendorf erstmals erwähnt. Damaliger Besitzer war ein "Thetbernus de Stampe". Fast 200 Jahre blieb Ottendorf im Besitz dieser Adelsfamilie. Die Tatsache, daß sie am Ende des Mittelalters ausgestorben ist, gibt heute die Möglichkeit, ein repräsentatives mittelalterliches Wappen, nun im kommunalen Bereich, aufleben zu lassen. Die dem Wappen hinzugefügte geometrische Figur, "Bauerntanz" genannt, repräsentiert die Kontinuität des bäuerlichen Lebens. An vielen alten Fachwerkhäusern in und um Ottendorf ist über der Dielentür dieses Ornament angebracht. Der "Bauerntanz" wird als traditionelles Schmuckelement bewahrt und als Ausdruck bäuerlichen Lebens verstanden. Die Farben des Wappens sind dem Familienwappen der Herren von Stampe entnommen und zugleich die Farben Schleswig-Holsteins.

Quelle: Die Beschreibung (Blasonierung) und Erläuterung des Wappens wurde der Kommunalen Wappenrolle des Landesarchivs Schleswig-Holstein (www.schleswig-holstein.de) entnommen.

Gemeinde  Quarnbek

Gemeinde Quarnbek
Unter gezinntem silbernen Schildhaupt in Rot über einen blau-silbernen Wellenschildfuß eine silberne Mühlenhaue.
Quarnbek ist erst seit 1928 durch die Auflösung der Gutsbezirke eine selbständige Kommunalgemeinde. Durch die Dominanz ihrer Historie als Gutsgemeinde mit häufig wechselnder Bevölkerung haben sich kaum identitätsstiftende Traditionen herausgebildet. Inzwischen ist die Gemeinde weniger von ihrer lokalen Geschichte als von der unmittelbaren Nähe zur Landeshauptstadt Kiel geprägt, was auch in der stetig wachsenden Zahl von Neubürgern zum Ausdruck kommt. Der Name Quarnbek ist aber schon im Ersten Stadtbuch von Kiel in den Jahren 1282/83 erwähnt. Die ersten urkundlichen Spuren Quarnbeks als Herrenhaus gehen bis 1439 (Schack Rantzau) zurück. Auf der Stammtafel des Geschlechts der Rantzaus (vor 1587) ist auch eine Burg Quarnbek abgebildet. Deren Abbildungstreue wird nach Grabungen im Bereich des Quarnbeker Parks im Jahre 1983 allerdings angezweifelt. Der Quarnbeker Besitz ging im Laufe der Jahrhunderte auf verschiedenste (adelige) Familien über (Ahlefeldt, v. Kielmansegg, Rumohr, Reventlow, Desmercieres, Reuß, v. Schiller, Milberg), die zwar z.T. bedeutsame Spuren hinterlassen haben (z.B. Meierhöfe, Torhaus, Schule, Gruft), die aber für die Identität der Gemeinde keine zentrale Rolle mehr spielen. Durch den häufigen Wechsel der Burg- bzw. Gutsherrschaft gibt es in der Gemeinde Quarnbek auch keine traditionsstiftenden Siegel oder Dokumente. Am Torhaus des Gutes befinden sich zwei Wappentafeln, eine aus der Zeit v. Kielmanseggs (1671) und eine der Familie v. Schiller (nach 1870), mit denen sich heutige Quarnbeker Bürgerinnen und Bürger aber kaum identifizieren. Der mögliche Bezug bei der Wappengestaltung auf das Kirchspiel Flemhude, zu dem der Gutsbezirk Quarnbek gehörte, bzw. auf die Kirchengemeinde Flemhude, zu der die Kommunalgemeinde Quarnbek kirchlich noch immer gehört, erscheint trotz der historischen Bedeutung der Flemhuder Kirche als Stapelplatz der Flamen nicht überzeugend, weil die Institution Kirche auch in Quarnbek keine zentrale Rolle mehr spielt. Außerdem sind Kirchengemeinde und Kommunalgemeinde räumlich nicht deckungsgleich. Die weiträumige Struktur der Gemeinde Quarnbek legt es vielmehr nahe, den Namen der Kommunalgemeinde in den Mittelpunkt der inhaltlichen Überlegungen für eine Wappengestaltung zu stellen. Der Name Quarnbek ist für die sechs Ortsteile und die Streusiedlungsbereiche der Gemeinde, die eine durchaus unterschiedliche geschichtliche Entwicklung aufweisen, die eigentliche verbindende Klammer. Der gestalterische Bezug auf die Mühle (= Quarn/Quern) und den Mühlenbach (-bek) ist auch geschichtlich gerechtfertigt. Der Mühlenforscher Gernot Müller vermutet, dass die Quarnbeker Kornmühle als Wassermühle am Straßendamm Richtung Flemhude auf der linken Seite an der Melsdorfer Au gegenüber dem Gut gestanden hat (unveröff. Manuskript). Quarnbeker Müller sind durch Kirchenbucheintragungen bis 1722/23 nachweisbar. Als zentrale Figur des Wappens wurde in Anlehnung an das Buch der Wappenkunst von Walter Leonhard das heraldisch bekannte technische Detail der "Haue" als plakatives Symbol für eine Mühle ausgewählt. Diese schmiedeeiserne Haue hat die Funktion, die vom Mühlrad angetriebene Drehung der senkrechten Achse auf den oberen Mühlstein, den sog. Läufer, zu übertragen. In den Läuferstein wird für die Haue eine entsprechende Aussparung ausgeschlagen. Die zentrale Figur der Haue steht im Wappenentwurf auf einer roten Zinnenmauer. Damit wird der Bezug zum historischen Ursprung der hiesigen Besiedlung hergestellt, denn das Vorhandensein einer Mühle ist zugleich ein Hinweis auf Siedlungsvorkommen. Für Quarnbek liegt der Ursprung im sog. Landesausbau (hier Kolonisation um 1230 nachweisbar). Der Landesherr setzte dabei Lokatoren ein, die zum Schutz und zur Kontrolle der Kolonisation sog. Motten (Wohntürme) errichten durften. Zu diesen Lokatoren gehörte vermutlich auch jener Thetbernus aus/von Stampe, der im Zusammenhang mit Grundstücksgeschäften im Ersten Kieler Stadtbuch namentlich gemacht ist (Nr. 252,296,908). Es wird angenommen, dass im Bereich Stampe/Ziegelhof die Motte dieser Linie Stampe gelegen hat. In Wappenbüchern ist unter den Wappenschilden für "Stampe" auch eines aufgeführt, in dessen Beschreibung ein direkter Bezug zu Stampe bei Kiel nicht ausgeschlossen wird (Linie Stampe I "af Klarupgaard"). In diesem geteilten Wappenschild ist in der einen Hälfte eine rote Zinnenmauer auf silbernem Grund abgebildet (in anderen kommt auch eine rote Mauertreppe vor). Dieses Element wird im Wappenentwurf für die Gemeinde Quarnbek zitiert, zumal diese Art der Mauer nicht nur den Siedlungsursprung symbolisiert, sondern zugleich als Symbol für Burg/Herrenhaus gelesen werden kann. Die Burg bzw. das Gut Quarnbek aber war für die Gemeinde prägend bis 1928, z.T. auch noch darüber hinaus. Weil nicht nur die Melsdorfer Au als namengebender Mühlenbach für die Gemeinde Bedeutung hat, sondern noch mehr der Flemhuder See, der alte Eiderkanal und der Nord-Ostsee-Kanal zur Identität der Gemeinde Quarnbek gehören, wurde dieser enge lokale Bezug zu diesen Gewässern durch blau-silberne Wellenlinien im Schildfuß des Wappens dargestellt. Das Nebeneinander von Zinnenmauer und Wellenlniien kann zugleich als weiterer Hinweis auf die Wasserburg Quarnbek gelesen werden, denn die Melsdorfer Au, der Quarnbek, trieb nicht nur die Mühle an, sondern speiste auch die heute noch teilweise erhaltenen Wassergräben der Burg- bzw. Gutsanlage Quarnbek.

Quelle: Die Beschreibung (Blasonierung) und Erläuterung des Wappens wurde der Kommunalen Wappenrolle des Landesarchivs Schleswig-Holstein (www.schleswig-holstein.de) entnommen.

Gemeinde  Westensee

Gemeinde Westensee
Von Silber und Blau schräg geteilt. Oben ein sitzendes, in den Vorderpfoten eine schwarze Nuß haltendes rotes Eichhörnchen, unten fünf silberne Wellenfäden.
Eine der mächtigsten Adelsfamilien im Kolonisationsgebiet um den Westensee waren die Herren von Westensee. Die Familie trat im 13. Jh. erstmals in Erscheinung, starb aber bereits in der 2. Hälfte des 14. Jh. aus. Das sitzende Eichhörnchen ist aus dem Wappen dieses einflußreichen Adelsgeschlechts zitiert, dessen befestigter Sitz auf der "Lohburg" genannten Insel im See lag. Die Gemeinde Westensee wurde 1928 aus dem gleichnamigen Gutsbezirk und Teilen des Gutsbezirks Bossee gebildet. Zu dem Gutsbezirk Westensee gehörten das Gut und das Kirchdorf gleichen Namens. Der Name Westensee bezeichnet also einen See, eine Familie, ein Gut, ein Dorf und ein Kirchspiel. Die Wellen im Wappen bezeichnen den tiefen, fischreichen Westensee, an welchem früher sechs Güter Anteile und Fischereirechte besaßen: Annenhof, Bossee, Deutsch-Nienhof, Klein Nordsee, Marutendorf und Westensee. Die Tingierung des Wappens orientiert sich an den natürlichen Farben der Figuren.

Quelle: Die Beschreibung (Blasonierung) und Erläuterung des Wappens wurde der Kommunalen Wappenrolle des Landesarchivs Schleswig-Holstein (www.schleswig-holstein.de) entnommen.